Ingo oder Keine Sexgeschichte.
Ingo Schmidt. Athletisch, bei vielen beliebt. Aber nicht der beliebteste Junge. Aber dies hier ist nicht die typische schwule Love-Story oder irgendetwas Ähnliches. Ich bin nicht schwul und will es auch nicht sein. Kommt gar nicht infrage. Außerdem ist er total hetero. Und wenn du, Leser, glaubst ich würde etwas mit ihm anfangen, dann bist du auf dem Holzweg.
Wenn du eine Geschichte zum Abwichsen suchst, dann findest du sicher primitivere vom anonymen Ficken oder Gefickt werden in schmuddeligen Pornokinos, was besonders alternde Schwuchteln in Dunkeln bevorzugen oder eventuell diese hoch gelobten Storys bei xHamster, wo kleine Jungs auf Opas abfahren oder ein irgendwie fehlgeleiteter Sohn seinen Vater nachts bedrängt.
Was macht dich so sicher, dass das hier eine Sexgeschichte wird? Sicher, Ingo sieht gut aus…aber ich habe kein Interesse an ihm. Ich habe bisher mit ihm nur ein paar Worte gewechselt und komme auch sonst den ganzen Tag mit ihm nicht in Kontakt.
Er beachtet mich nicht. Ich bin nicht in seinem Freundeskreis und will auch nicht dazu gehören. Ich verhalte mich lieber unauffällig, wische mir die blonde Strähne aus der Stirn, setzte mich auf irgendeinen Platz und höre der Lehrerin zu, wie sie darüber schwafelt, dass wir nun in der Oberstufe sind und für die Kleineren ein Beispiel sein sollten. Ich stöhne gelangweilt innerlich auf, wünsche, sie würde endlich zur Sache kommen.
„Ich bin Frau Becker”, dröhnt das ältliche Fräulein. Als ob ich das nicht wüsste.
„Und heute sollten Sie sich einen Platz für das Halbjahr aussuchen. Ich mag es nicht, wenn in meinen Kursen laufend die Plätze gewechselt werden.“
Der Kurs kommt mit einem aufgeregten Murmeln in Bewegung. Ich beschließe, dass mein Sitzplatz ganz in Ordnung ist, hinten links, in der Nähe des Fensters, unauffällig in der letzten Reihe. Neben mir sind Plätze leer.
Ich lege mein Mathe-Heft auf den Tisch, hoffe inständig, dass sich keine Sportskanone oder ein geschwätziges Mädchen neben mich setzen würde. Sie sollen mich alle in Ruhe lassen, Frau Becker eingeschlossen.
„Hi Marvin.“
Die Stimme kenne ich. Die dazugehörige Person hatte ich absichtlich gemieden. Bis jetzt. Bitte nicht.
Ich blicke auf. Meine Ahnung wird zur Gewissheit. Es ist Ingo. Ich rolle meine Augen, wende mich dann ab, kritzele in mein Heft, höre meinen Nachbarn kichern.
„Wir sind von der schweigsamen Sorte, nicht?“
Ich sehe ihn von der Seite an.
„Nop. Ich spreche nur nicht gern mit Trotteln”, sage ich gerade heraus.
Das war frech und provokant. Ich beginne, eine Karikatur zu zeichnen, ein männlicher Körper mit einer übertrieben breiten Brust, die Arme in der Luft. Ein erschrecktes und ängstliches Gesicht, dann die Haare. Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen sehe ich Ingo an.
„Ich bin kein Trottel, du hast den falschen Eindruck von mir”, widerspricht er und setzt sich frech auf meinen Tisch, um mein Kritzeln zu unterbrechen. Ich starre ihn an, zeichne aber dann weiter Die Gestalt bekommt ein Hemd angezogen. Zufälligerweise das gleiche Hemd, wie es Ingo trägt, dann dieselben Hosen. Daneben zeichne ich einen Drachen, der über dem Kopf der Figur sein Maul aufsperrt, als wollte er ihn abbeißen.
„Was zeichnest du? Das sieht aus, als ob es ich sein soll.“
„Nein, das bist nicht du. Das ist dein Klon”, murmele ich.
Ingo lacht, greift nach meinem Heft. Ich winde mich, um es ihm wieder abzunehmen, aber er hält es hoch, glotzt die Zeichnung an. Er ist einen Kopf größer als ich, mit langen, muskulösen Armen, die sich höher als meine strecken können.
„Gut gezeichnet, aber es ärgert mich”, spottet er. Ich beiße mir auf die Zunge, um die Kränkung aus meinem Gesicht zu zaubern. Ich weiß nicht einmal, warum ich gekränkt bin. Er ist ein Trottel.
„Gib es zurück“, zische ich leise, dass Frau Becker nicht aufmerksam werden würde. Ingo lachte lauter. Einige Mitschüler drehen sich zu uns um, aber die meisten bemerkten nichts bei der allgemeinen Unruhe im Raum.
„Schöne Zeichnung, aber mit kleinen Fehlern.”
Er nimmt meinen Bleistift, benutzt den Radiergummi am Ende, beginnt dann zu zeichnen und wedelt es schließlich vor meinem Gesicht. Die Karikatur von ihm hatte sich in eine von mir verwandelt, aber gemeiner und extremer. Ich grabsche ihm das Heft aus den Händen und reiße die Seite heraus. Ingo grinst.
„Krieg‘ dich wieder ein. Es ist doch nur ein Bild.”
„Also, ich mag keine Typen, die meine Arbeit ruinieren und mich ärgern“, knurre ich wütend.
Ingo scheint ein wenig verblüfft zu sein, aber ich bin noch nicht fertig.
„Tut mir leid, aber mein Tisch hat nicht genug Platz für dich und dein aufgeblasenes Ego.“
Ich schiebe ihn zur Seite, und er macht Anstalten, wieder seinen Platz einzunehmen, aber mein eisiger Blick hält ihn davon ab. Er setzt sich nur hinter mich, stöhnt entnervt, legt dann eine Hand auf meinen Kopf und zieht ihn zurück, so dass ich ihn ansehen muss.
„Du hast einen falschen ersten Eindruck von mir. Ich bin Ingo.“
Ich unterdrücke eine Gehässigkeit.
„Ich bin Marvin.”
„Marvin Bach“, fügt Ingo hinzu.
Ich rolle meine Augen.
„Großartig. Jetzt lass’ meinen Kopf los und wag’ es nicht, jemals wieder mit mir zu sprechen.”
Ich lächele spöttisch. Diesmal rollt er seine Augen, stößt meinen Kopf rächend mit einer solchen Kraft vorwärts, dass ich damit auf die Tischplatte knalle und mein Heft auf den Boden fällt. Das laute Geräusch erzeugt eine Stille im Raum. Der komplette Kurs dreht sich zu mir herum und starrt mich an. Dann lachen mich alle aus. Ich halte meine schmerzende Stirn und hasse Ingo Schmidt.
Frau Becker fragt mich, ob ich verletzt bin. Ich lüge sie an, sage ihn, dass mein Stift auf den Boden gefallen ist und ich mir beim Aufheben den Kopf gestoßen habe. Sie glaubt mir. Ingo sagt nichts, aber ich höre sein Kichern. Ein Glück, dass die Stunde bald zu Ende ist.
Ich sitze in der Pause allein auf einer Bank. Die nächste Stunde habe ich Deutsch bei Frau Kessler zusammen mit meiner Freundin Jennifer. In gewisser Weise graut es mir davor. Plötzlich bin ich mir nicht mehr klar darüber, ob ich Jungs oder Mädchen mag. Ich zwinge mich dazu, nicht an Ingo zu denken, aber irgendwie kriege ich den nicht aus meinem Schädel. Ich wusste nicht, was das bedeuten soll. Ich hasse ihn, er ist ein Trottel. Ich kann was Besseres haben. Ich habe Jennifer.
Jennifer sitzt neben mir. Sie lächelt mich an. Ich bin glücklich, ein Mädchen wie sie abbekommen zu haben. Trotzdem weiß ich nicht, was mit mir los ist.
‚Du magst Girls, Marvin‘, bestätige ich mir selbst. Ich lächle zurück, beuge mich zu ihr, um einen leichten Schmatz ihrer weichen Lippen zu bekommen.
Ich fühle nichts. Es war ist eine Art Ritual, wie jedes Mal.
„Sehen wir uns heute noch?“
Sie nickt. Sie gibt mir einen Kuss auf die Wange, der mich ein wenig rot werden lässt. Einige schauen zu uns. Frau Kessler betritt den Raum. Deutsch. Ich hole mein Heft heraus.
„Ich erwarte nur das Beste von euch. Für das erste Projekt in diesem Jahr braucht ihr einen Partner. Zusammen sammelt ihr Stoff nach dem gegebenen Thema, dann arbeitet ihr zusammen an einem Referat. Die Themen gebe ich euch später. Sucht euch erst einmal einen Partner.“
Ich hoffe, mit Jennifer zusammen arbeiten zu können, aber eine ihrer Freundinnen hat sie schon in Beschlag genommen. Alle die Streber waren jetzt sehr begehrt, weil jeder natürlich mit deren Hilfe eine gute Note bekommen wollte. Viele hatten ihre Freunde gewählt oder irgendjemanden, den sie nett fanden. Wer bleibt übrig?
„Hallo nochmal”, kichert Ingo. „Du willst sicher, dass wir zusammenarbeiten, sozusagen ein Paar sind.”
Verdammt.
„Lieber würde ich von einem Bus überfahren werden”, sage ich mit aller Ersthaftigkeit.
Ingo lacht nur, gibt mir einen schmerzhaften Klatsch auf den Rücken.
„Du bist sooo lustig“, grinst er.
Die letzte Stunde hatte er mich geärgert. Was ist jetzt anders?
„Offenbar haben wir alle Kurse gemeinsam“, grient er.
Wenn das stimmt, dann würde es ein sehr nerviges Jahr werden.
„Also an die Arbeit…“
Ingo nickt zustimmend.
„Gut, lesen wir zuerst mal zusammen den Text. Dann sehen wir weiter.”
„Wie auch immer, es ist mir eigentlich scheißegal“, maule ich und setze mich auf meinen Stuhl. Ingo nimmt neben mir Platz und hält das Blatt mit unserer Aufgabe. Ich habe meines schon in der Schultasche verstaut.
„Moment, ich muss gerade mal mein Blatt herausholen.”
„Meins reicht doch.”
Ingo greift nach meinem Handgelenk. Ich sehe ihn etwas überrascht an. Er zieht mich wieder herunter auf den Stuhl, rückt näher an mich, so dass wir uns berühren. Dann legt er das Blatt auf unseren Schoß. Ich versuche, nicht rot zu werden, aber vergeblich.
„Irgendein Problem?“
„Es ist nichts.“
Das war gelogen, und Ingo merkt es und grinst.
„Du magst mich, oder?“ säuselt er.
Ich starre ihn an, ziehe meinen Arm weg.
„Nein. Du bist so ein arrogantes Arschloch. Ich fange an, das Projekt zu hassen.”
Wieder lüge ich. Das scheint mein einziger Ausweg.
Nun starrt Ingo mich an. Dann sieht er wieder auf das Aufgabenblatt, rutscht noch ein wenig näher zu mir. Unsere Arme berühren sich und sein Oberschenkel legt sich an meinen. Ich muss mir auf die Zunge beißen, um nicht irgendwas Blödes zu sagen. Er nutzt den Augenblick, greift nach meiner Hand und führt sie in die Deckung unter dem Blatt. Ich versuche, sie wegzuziehen, aber er hält sie unbeirrt fest. Zusätzlich legte er jetzt noch seinen Kopf auf meine Schulter, und ich spürte seinen Atem an meiner Wange.
„Alles klar?“ flüsterte er mir zu.
Ich löse mich aus meiner Erstarrung, ziehe meine Hand schnell zurück, versuche, von ihm abzurücken. Als das nicht funktioniert, stehe ich auf. Hoffentlich hat keiner der andern Schüler uns beobachtet, aber sind sind alle mit ihrem Thema beschäftigt. Ingo beißt sich auf die Lippe. Er sieht so anziehend aus, wenn er das tut. Verdammt, ich bin nicht schwul. Ich stehe auf Mädchen. Ich hole mein eigenes Blatt aus der Tasche. Etwas anderes fällt mir nicht ein. Als ich mich wieder setze, hatte Ingo seinen Kopf gesenkt, seine struppigen dunklen Haare in seinen Augen und seinem Gesicht. Seine Hände sind zu Fäusten geballt.
„Was hast du?“
Er sieht mich mit großen Augen an. Fast habe ich den Eindruck, es stehen Tränen in ihnen.
„Warum mag mich niemand?“ flüstert er, nun die reine Unschuld spielend. Ich rolle meine Augen. Wie gut er doch schauspielern konnte! Jeder mochte ihn, mit Ausnahme von mir, und darüber war ich mir auch nicht so sicher. Ich schiebe ihn sanft beiseite, setze mich wieder hin.
„Niemand mag dich, weil du so ein Kerl bist, der glaubt, alles müsste nach seinem Willen gehen. Nun lass uns endlich die Aufgabe lesen. Wir wollen doch keine schlechte Note bekommen.“
„Stelle die Förderung der Volkspoesie am Beispiel der Gebrüder Grimm dar. Welche politischen Ereignisse begünstigten die Heidelberger Romantik?“
Verdammt. Auch das noch. Ich sehe Ingo aus den Augenwinkeln an. Er legt wieder seinen Kopf an meine Schulter, und ich weiche zurück.
„Du bist wie ausgewechselt seit der letzten Stunde. Du bist so ein falscher Hund“, zische ich ihm zu.
Ingo kann nicht verbergen, dass er verletzt ist. Sein Gesicht verzieht sich. Ich erwarte, dass er sauer auf mich ist, mich boxt oder so was in der Art. So benahm er sich gewöhnlich. Der Gong ertönt zum Ende der Stunde. Es war reine Zeitverschwendung mit ihm. Ich drehe ihm den Rücken zu, nähere mich Jennifer, die mich wie gewöhnlich anlächelt.
„Alles klar? Tut mir leid, dass du mit Ingo zusammenarbeiten musst.”
„Ja, okay“, nicke ich. „Er ist schon in Ordnung. Man kann mit ihm zusammenarbeiten.”
Wieder eine kleine Lüge. Ob sie größere nach sich ziehen würde?
Ich sitze allein auf den Schulhof, auf der entlegensten Bank. Fast glaube ich, Stimmen hinter mir zu hören, aber das ist natürlich nur Einbildung.
„Hast du das von Marvin gehört? Er ist schwul. Total. Jennifer ist nur Tarnung. Er hat eine heimliche Beziehung mit Ingo Schmidt. Kaum zu glauben, dass der auch schwul ist”, flüstert es in meinem Hirn.
Ich bin in Gedanken versunken. Dass mich andere für schwul halten würden, dass macht mich nicht betroffen. Egal. Aber Ingo und ich, das erstickt mich. Allein schon die Idee. Dass wir Partner in Deutsch sind, bedeutet doch nicht, dass wir uns verliebt haben.
Nach der Schule gehe ich allein nach Hause. Es regnet, und ich denke einen Moment darüber nach, den Bus zu nehmen. Seufzend weise ich den Gedanken von mir und schlendere den Bürgersteig entlang. Unter einem dichten Straßenbaum komme ich auf die Idee, an den herunterhängenden Blättern zu ziehen. Natürlich, bei meinem Glück heute, sind die Blätter vom Regen nass und überschütten mich mit dicken Wassertropfen. Ich höre ein entferntes Lachen und drehe mich um. Ingo.
Ich bin nicht mehr überrascht, ihn zu sehen. Dass er mich verfolgt oder sogar stalkt, erscheint mir als tägliche, ärgerliche Selbstverständlichkeit. Ich seufze, wische mir die nassen Haare aus den Augen und hebe meine Hände, als er bis auf einen Schritt näher kommt.
„Mach‘, was du willst, aber mach‘ es schnell“, murmele ich.
Ingo macht noch einen Schritt auf mich zu und starrt mich an. Will er jetzt Rache nehmen? Eigentlich hatte er die schon, als er mich mit dem Kopf auf den Tisch gestoßen hatte. Aber er sieht mich nur bewegungslos an.
„Du willst, dass ich dich verhaue?“ fragt er und zeigt mir seine Faust.
Ich weiche zurück, murmele ein „Nein“. Seine lichtblauen Augen wandern forschend durch mein Gesicht, bevor sie weiter nach unten schauen. Für einen Bruchteil einer Sekunde denke ich, dass er mich checkt, aber das ist natürlich nur Unsinn. Nun grinst er. Ein paar Tropfen rinnen aus meinen Haaren über mein Gesicht, und ich schüttele sie ab.
„Du hättest das nicht tun sollen. Nun bist du ganz nass.“
„Was kümmert dich das?” erwidere ich und setze meinen Rucksack auf die Erde, um ein Taschentuch oder irgendwas, um mich abzutrocknen, herauszuholen. Bevor ich etwas finde, klopft Ingo mir auf die Schulter und reicht mir sein Taschentuch. Ich nehme es vorsichtig, fast wie ein Bonbon von einem Fremden, unsicher, ob es süß oder vergiftet ist. Schließlich reibe ich es doch durch meine Haare.
„Ich werde dich nicht beißen…“
Ingo krümmt einen Finger und wischt mir fast liebevoll einen Tropfen von der Wange. Ich werde ein wenig rot, drehe ihm den Rücken zu, um meinen Rucksack wieder aufzunehmen.
„Was willst du von mir?“ frage ich und gehe schon weiter in Richtung nach Hause.
Er folgt mir, packt mich an der Schulter.
„Ich dachte, du kommst mit zu mir und wir arbeiten an dem Projekt.“
Einen Augenblick zögere ich. Ingo sieht mich erwartungsvoll an.
„Mann, schade. Ich kann heute nicht. Tut mir leid, aber ich habe was vor.”
Das war eine glatte Notlüge, und Ingo macht ein enttäuschtes Gesicht.
Ich fühle mich plötzlich schuldig. Was ist los mit mir? Habe ich im Innersten den Gedanken, dass ein so beliebter Junge wie Ingo Interesse an mir hat? Nein, das darf ich nicht denken. Ich bin nicht schwul, ich bin hetero.
Ingo starrt mich immer noch an.
„Ja, danke. Ich gehe jetzt auch nach Hause”, murmelt er, dreht sich um und geht in eine andre Richtung. Ich beiße mir auf die Zunge, um mich davon abzuhalten, ihn zurück zu rufen. Trotzdem entgleiten mir einige Worte.
„Hee, vielleicht morgen? Morgen können wir an dem Projekt arbeiten”, rufe ich ihm nach.
Ingo dreht sich um, Frust in seinen Augen. Er nickt nur, dreht sich dann wieder um und geht weg. Ich runzele die Stirn. Das Schicksal scheint sich gewendet zu haben. Nun fühle ich mich wie der böse Junge.
In der Nacht liege ich wach. Immer wieder stelle ich mir selbst diese Frage:
„Was passiert, wenn du beginnst, einen Jungen zu mögen? Was wirst du dann tun?“
Das erscheint mir eine wichtige Frage und verlangt eine ehrliche Antwort. Ich wälze mich herum, versuche Klarheit über meine Gefühle zu bekommen. Verdammt, ich bin an ihm interessiert. Ich will es eigentlich nicht sein, aber ich bin es. Irgendetwas hatte sich zwischen uns entwickelt. In meinem Inneren weiß ich, dass es sich gut anfühlt. Ja, ich will etwas wagen, mich dem Gefühl aussetzen.
Es ist passiert. Ich bin bei Ingo. Etwas unsicher sitze ich mit ihm an seinem Schreibtisch. Wir hatten den Computer eingeschaltet. Vielleicht konnte Wikipedia helfen, den Leerraum in unsren Köpfen zu füllen.
Heidelberger Romantik und Gebrüder Grimm? Wir finden eine schwer zu lesende Textpassage:
„Wie die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn und andere Veröffentlichungen zeigen, war ein Hauptgegenstand der Bemühungen der jüngeren Romantiker die Wiederentdeckung der älteren deutschen Literatur, die sie in überarbeiteter Form neu publizierten. In einigen ihrer eigenen Werke versuchten sie, an die Schlichtheit des Volkstons anzuschließen. Allerdings stehen selbst die vermeintlich volkstümlichsten dieser Dichtungen in der Tradition frühromantischer Poetik und erweisen sich bei näherem Hinsehen als hochartifizielle Gebilde. Die poetologischen Konzepte wurden in brieflichen Diskussionen zwischen Arnim und Jacob Grimm über das Verhältnis von Natur- und Kunstpoesie entwickelt.“
Ach du mein lieber mein Vater! Was hatte uns Frau Kessler da eingeschüttet. Ingo holt noch eine Literaturgeschichte aus dem Regal und blättert darin. Ich schieb schnell den Wikipedia-Artikel auf den Drucker. Ingos körperliche Nähe, die Intimität in seinem Zimmer, macht mich kribbelig. An Arbeiten ist jetzt kaum mehr zu denken.
Ich habe den Eindruck, Ingo könnte ebenso fühlen, wie ich. Er schließt sein Buch und beginnt, nervös herum zu zappeln. Er scheint etwas sagen zu wollen, aber er zögert. Merkwürdig, Ingo war doch immer der direkte, forsche Junge. Zurückhaltend zu sein passt nicht zu ihm.
„Marvin, darf ich dich was fragen?“
Seine Augen blicken ernsthaft. Das macht mich unruhig. Aber soll ich ‘nein’ sagen?
„Klar.”
„Okay, das ist ein wenig peinlich, aber…”
Ich sehe es ihm an, aber Ingo lässt sich von etwas Unangenehmen selten stoppen.
„Marvin, ich finde es wirklich gut, dass wir beide zusammen arbeiten. Du strengst dich für mich an, das musst du eigentlich nicht. Ich fühle mich etwas in deiner Schuld. Ich möchte dir was sagen, aber es ist schwierig. Ich möchte deine Gefühle nicht verletzen. Das könnte passieren, aber ich will es dir trotzdem sagen.“
Ingo macht eine Pause, um Atem zu schöpfen.
„Marvin, du scheinst nicht viele Freunde auf der Schule zu haben, von Jennifer mal abgesehen. Du bist ein netter Junge mit Sinn für Humor, klüger als viele in der Schule, siehst gut aus, und…“
Er wird ein wenig rot, vielleicht, weil er jetzt erst begreift, was er gesagt hat, aber fährt dann fort.
„Ich verstehe nicht, warum du dann so ein Einzelgänger bist. Du könntest sehr beliebt sein, aber du bleibst lieber für dich. Warum?“
Ich antworte nicht sofort, muss erst Fassung gewinnen. Über mich selbst zu sprechen war immer schwierig für mich.
„Du hast Recht. Es ist mir unangenehm. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.”
Ingo legt seine Hand auf meinen Unterarm und schaut mir direkt in die Augen.
„Marvin, ich möchte dein Freund sein.“
Er ist so direkt, so bestimmt, dass es mich einschüchtert. Ingo wollte mein Freund sein? Er? Das ist unbekanntes Terrain für mich, ich weiß nicht zu antworten. Aber er wartet auf eine Antwort, sieht mich an. Ich muss etwas sagen.
„Ich würde das gern haben. Ich mag dich, hmmm, ich meine, ich bin gern mit dir zusammen. Aber du kennst mich nicht richtig, und ich möchte nicht gern über mich sprechen.“
„Okay, ich mag dich. Ich glaube, wir würden gut miteinander auskommen und alles. Ich möchte dein Freund sein, mit dir abhängen. Du bist klug, du bist freundlich und hilfsbereit. Ich bin gern mit dir zusammen.“
Nun schweigt er. Das ist eine merkwürdige Unterhaltung. Jungs sind meist nicht so offen miteinander. Sie neigen dazu, ihre Gefühle zu verbergen, um sich auf diese Art zu schützen. Was konnte ich dazu sagen? Ingo sieht mich so intensiv an, ich kann dazu nicht schweigen. Ich muss ihm eine Antwort geben. Er wartet darauf.
„Ingo, ich hätte ganz gern mehr Freunde. Ich denke, ich kann mit dir darüber sprechen, wenn du das willst.“
Ich mache eine Pause, hoffe, dass irgendetwas uns unterbricht. Vielleicht ein mittleres Erdbeben. Aber die Erde bleibt still, und ich muss weiter sprechen.
„Weißt du, ich bin immer was schüchtern, was neue Bekannte angeht. Ich schließe nicht so schnell Freundschaft. Kann sein, dass das andere abschreckt.“
Ingo sieht mich immer noch an. Ich kann von seinem Gesicht nicht ablesen, was er denkt. Aber er scheint zu wissen, dass ich noch nicht zu Ende bin.
„Okay, und weiter?“
„Manchmal fühle ich, da fehlt was, trotz Jennifer. Was das ist, darüber bin ich mir noch nicht im Klaren.“
Meine Stimme verliert sich, und ich starre schweigend auf meine Füße. Ingo schaut mich immer noch an. Dann steht er auf, stellt sich hinter mich und umarmte mich. Einige Sekunden hält er mich in der Umarmung, dann löst er sie. Er sieht verlegen aus, und meine kleine Welt wird wieder normal.
„Es ist spät geworden und wir haben fast nichts geschafft. Bleibst du…bleibst du… heute Nacht bei mir?“ stottert er.
Ich bin hin und her gerissen. In meinem Kopf streiten sich meine Gefühle für ihn mit der Witterung einer herannahenden Gefahr. Trotzdem ziehe ich mein Handy aus der Tasche und rufe meine Mutter an. Sie ist einverstanden, das nimmt mir fast eine eigene Entscheidung ab.
„Geht klar“, murmele ich, als ich das Gespräch beendet hatte.
Ingo setzt sich auf sein breites Bett und beginnt, seine Schuhe auszuziehen.
„Mach es dir auch bequem“, sagt er. „Zieh‘ deine Schuhe aus. Ich zieh’ mir jetzt T-Shirt und Shorts an. Hast du keine Klamotten zum Umziehen dabei?”
Ich schüttele den Kopf, natürlich nicht.
„Ich glaube, ich habe was für dich. Meine neuen sind ein wenig zu groß für dich, aber ich habe da noch ältere, die werden passen.“
Er lächelt mich an. Ich liebe plötzlich dieses Lächeln. Es gibt mir ein warmes Gefühl.
„Okay.“
Er geht an seinen Schrank, holt ein T-Shirt und kurze Sportshorts für sich heraus, dann aus dem hinteren Teil etwas Ähnliches für mich. Dann schlüpft er aus seinem Hemd und zieht seine Jeans nach unten, wendet sich dabei kaum von mir ab. Ich stehe nur da und lasse kein Auge von ihm. Ingo erkennt das und sein Geicht verzieht sich zu einem wissenden Grinsen.
„Soll ich dir helfen?“ fragt er mich.
Ich werde rot und beginne, mein Hemd aufzuknöpfen. Genauso, wie ich ihm zugeschaut hatte, zögert er, seine Shorts anzuziehen und schaut mir zu. Er hat einen großartigen Oberkörper, während ich mehr schlank bin und wenige Muskeln habe. Ich lasse mein Hemd achtlos auf den Boden fallen und fummele an meinem Gürtel. So wie er sich vor mir auszuziehen, das bringe ich nicht fertig und wende ihm meinen Rücken zu, als ich aus meiner Hose steige. Schell ziehe ich mir die Shorts über, drehe mich dann wieder zu ihm um, um nach dem T-Shirt zu greifen.
Ingo steht immer noch da, die Shorts erst halb angezogen und starrt mich an. Als er mein Gesicht sieht, zieht er eilig sein Beinkleid nach oben, während ich mir das T-Shirt überstreife. Die Spannung, die im Raum liegt, weicht, als er mir die Hand auf die Schulter legt.
„Ich hab‘ echt keine Lust mehr, weiter an dem Referat zu arbeiten. Morgen ist auch noch ein Tag. Möchtest du einen Film anschauen? Popcorn dazu und ´ne Cola?“
„Klingt gut“, antworte ich.
„Gut. Such dir einen Film aus. Ich hole grad das Popcorn und die Cola.“
Kaum hatte ich einen Action Thriller ausgesucht, kommt er schon mit einer Tüte und zwei Gläsern zurück. Er schiebt die Silberscheibe in seinen Computer und schaltet die Soundanlage ein.
„Sollen wir ihn im Bett anschauen?“
Wieder weiß ich nicht, was ich sagen sollte. Ich will nicht wie ein Depp dastehen. Was soll ich also antworten? Ich nehme den einfachen Weg.
„Was ist dir lieber?“
„Warum nicht im Bett? Wir können uns schon für die Nacht fertig machen. Und wenn der Film zu Ende ist, schalten wir nur einfach den Computer aus.“
„Das ist in Ordnung. Wo schlafe ich?“
Das klang unverfänglich, aber in meinem Inneren ist es unruhig.
„Ich dachte, du schläfst mit mir in einem Bett. Das ist doch breit genug.“
Ingos Stimme klingt ein klein wenig enttäuscht und einen Touch nervös. Überraschend, denn Ingo war eigentlich nie nervös. War ich die Ursache? Aber dann schweifen meine Gedanken ab, und plötzlich werde auch ich unruhig.
„Was ziehen wir im Bett an?“ frage ich so beiläufig, wie möglich.
Ingo schluckt.
„Normalerweise schlafe ich nackt. Aber wenn jemand dabei ist, dann sind doch diese Shorts okay. Wie schläfst du?”
Sofort überfallen mich Gedanken über einen nackt schlafenden Ingo. Trotzdem muss ich antworten.
„Ich schlafe gewöhnlich in Boxershorts.“
„Gut“, sagte Ingo. „Aber die kurzen Shorts tun’s auch.“
Unverzüglich ziehen wir uns die T-Shirts aus. Ingo startet den Film mit einer Fernbedienung, schaltete das Raumlicht aus. Wir beide sind im Bett mit dem Popcorn und den Drinks. Wir essen gemeinsam aus der Tüte und schauen den Film an, er auf seiner Bettseite und ich auf meiner. Um mir das Zugreifen leichter zu machen, rückt er langsam weiter auf meine Seite. Ich fühle seinen Körper ganz dicht bei mir, glaube, die abgestrahlte Wärme zu fühlen.
Der Film spielt weiter. Wir machen gelegentlich Kommentare oder kichern. Unsere Hände berühren sich, wenn wir zur selben Zeit Popcorn nehmen. Es fühlt sich gut an. Die ganze Situation fühlt sich gut an, sehr gut. Ingo stattdessen scheint immer schweigsamer und nervöser zu werden, als ob wir irgendein dummes Spiel spielten. Endlich ist der Film zu Ende. Ingo wirft die leer Tüte auf den Boden Der Raum ist plötzlich dunkel und still. Einen Moment lang sitzt Ingo wie angewurzelt da. Ich auch. Alles ist neu für mich.
Ich höre, wie er leise aufstöhnt.
„Zeit zum Schlafen?”
„Danke, Ingo, dass du mich hier schlafen lässt. Mehr sollte ich nicht dazu sagen.“
Die Matratze quietscht etwas, als Ingo sich aufrichtet.
„Warum nicht?“
„Es ist mir ein wenig peinlich.”
„Egal, Marvin. Spuck’s aus.”
„Gut. Aber erinnere dich daran, ich sagte, es ist etwas peinlich. Irgendwie bin ich froh, dass du mein Freund sein willst. Ich fühle mich wohl, und das liegt an dir.“
Ingo sagt für einen Moment nichts, aber er legt die zusätzlichen Kissen, auf denen wir beim Film anschauen gelegen hatten, auf den Boden und legt sich flach aufs Bett, ich neben ihn. Endlich kommt es aus ihm heraus.
„Marvin, ich muss dir was sagen. Es macht mich wahnsinnig. Es muss einfach heraus. Die ganze Zeit bin ich schon nervös.”
„Was ist los?” frage ich, wirklich besorgt. Seine Stimme hatte fast ängstlich geklungen.
„Ich muss dir einfach sagen, was ich fühle. Was ich für dich empfinde und auch für mich.”
Es ist ein wenig Schmerz in seiner Stimme und ich muss darauf reagieren. Ich rolle mich auf die Seite. Ingo liegt auf dem Rücken, den Kopf auf dem Kissen. Schwaches Licht dringt durch das Fenster, gerade genug, um sein Gesicht zu sehen. Ich kann die schwachen Lichtreflexe der Tränen in seinen Augen erkennen, die langsam seine Wangen herunterlaufen.
Ich bin wie versteinert, ihn so zu sehen. Ohne Nachzudenken, strecke ich meine Arme aus und schlinge sie um ihn.
„Ingo, was ist los?“ frage ich und fühle eine große Zuneigung zu ihm. „Bitte, sage es mir. Egal, was es ist, es ist okay.“
Ingo bäumt sich auf, als ich ihn umarme. Dann rollte er sich in meine Richtung und legt seine Arme auch um mich. Er zittert, und ich halte ihn fest.
„Marvin“, flüstert er leise. „Du weißt es nicht, aber ich habe dich schon eine ganze Weile beobachtet.”
Er schluckt, aber nun hatte er angefangen und ich hoffe, dass er nun mit der ganzen Wahrheit herausrückt. Ich muss nicht lange warten.
„Du warst der nette, gutaussehende Junge, der mit niemandem zu sprechen schien. Du warst meist allein. Ich fragte mich warum und habe dich beobachtet. Dann habe ich festgestellt, dass ich dich die ganze Zeit beobachte. Ich konnte nicht damit aufhören. Das hat mich unruhig gemacht. Das ist nicht normal. Aber jedes Mal, wenn ich damit aufhören wollte, hab‘ ich mich wieder dabei ertappt.”
Er macht eine Pause und ein leichter Schauder wandert durch seinen Körper. Ich stelle ihm die Frage, die ich schon die ganze Zeit im Kopf habe.
„Warum, Ingo?“
„Ich habe mich das auch gefragt. Die Antwort hat mir Angst gemacht. Deshalb wollte ich aufhören, aber ich konnte nicht.”
„Warum?” frage ich erneut.
„Marvin, ich glaube, ich habe mich in dich verliebt. In einen Jungen. Das ist mir vorher noch nie passiert. Ich wusste nicht, was das bedeuten sollte. Ich habe nie mit dir gesprochen, aber es wurde immer stärker. Ich bin an den Punkt gekommen, wo ich einfach mit dir sprechen musste. Ich wollte dein Freund werden, aber habe nicht geglaubt, dass du das zulassen würdest.”
Er zittert wieder, und ich ziehe ihn näher an mich, versuche, ihn zu beruhigen.
„Ich verstehe immer noch nicht, warum du so aufgeregt bist, Ingo. Wir sind doch Freunde geworden.“
„Ich habe dir doch gerade erzählt, es war kein Schwarm mehr, es war mehr. Ich war so glücklich, dass wir in diesem Jahr viele Kurse zusammen haben Aber das ist nicht genug. Ich will mehr. Ich möchte dich küssen, mehr als das sogar. Ich glaube, ich könnte mich in dich verlieben. Ich weiß, Jungs sollten das nicht. Ich bin nicht schwul, wirklich nicht. Und ich denke, du bist auch nicht so, aber…“
Er unterbricht seinen Redefluss, aber bevor ich antworten kann, spricht er wieder.
„Diese Gefühle reißen mich fast in Stücke. Du weißt, Marvin, jeder lacht oder macht Witze über dich, mobbt dich sogar, wenn du so bist. Aber so ist es nun mal. Ich schaue dich an und möchte bei dir sein. Das ist viel mehr, als nur Freunde sein. Ich möchte mit die zusammen sein und auch was mit dir machen.“
Er hält mich fester in seinen Armen. Für einige Minuten schweigen wir, umarmen uns nur. Ingos Tränen fließen nicht mehr. Er scheint den inneren Druck losgeworden zu sein, indem er sich mir geöffnet hat. Ich denke über das nach, was er gesagt hat. Ich selbst scheine kein Problem damit zu haben, vielleicht schwul zu sein. Ich kann mich selbst akzeptieren. Das kann Ingo wohl nicht, noch nicht. Gerade hatte er mir erzählt, dass ich mehr war als nur sein Freund, und in mir ist kein Durcheinander, nur Zustimmung, ja, sogar Freude.
Das ist jedoch nicht Ingos Reaktion. Er scheint empört über das alles zu sein. Vielleicht, weil er sich in mich verliebt hat und denkt, ich habe nicht dieselben Gefühle für ihn? Weil ich ein Junge bin, und er das nicht akzeptieren kann? Ich bin mir nicht sicher, aber wie soll ich das herausfinden?
Ich bin gerade dabei, mir die Worte für eine Antwort zurechtzulegen, aber Ingo unterbricht mich. Er hat immer noch mehr zu sagen, noch mehr liegt ihm auf der Seele.
„Marvin, meine Gefühle für dich haben sich gesteigert. Und ich weiß immer noch nicht, was du für mich fühlst oder was ich möchte, dass du für mich fühlst. Ich bin durcheinander, habe Angst und bin gleichzeitig geil, und…“
Er schweigt. Dann drückt er mich noch fester an sich und zittert. Ich erwidere seinen Druck.
„Ingo, jetzt muss ich dir auch etwas sagen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich ich bin, so mit dir zusammen zu sein. Jetzt erst merke ich, wie einsam ich eigentlich war. Du hast mir gesagt, wie stark deine Gefühle für mich sind. Weißt du, wie ich mich fühle? Könnte sein, dass ich schwul bin. Das frage ich mich schon einige Tage. Wir haben Zeit miteinander verbracht, und meine Gefühle für dich sind stärker geworden. Liebe? Das klingt etwas albern und abgedroschen. Aber irgendetwas in der Art ist es.“
Eine Minute lang schweigt Ingo, aber er hatte mich eng an sich gepresst, als ich das Wort „Liebe“ sagte.
„Glaubst du, dass ich schwul bin? Du sagst, du bist dir darüber bei dir selbst nicht sicher. Warum nicht? Wenn ich allein in meinem Zimmer bin und an dich denke, dann habe ich fast immer einen Steifen. Bedeutet das, dass ich schwul bin? Wirst du auch hart, wenn du an mich denkst?“
„Aber Ingo, ich mag dich und du magst mich. Wenn du mit deinen Gefühlen für einen Jungen nicht klar kommst, kann ich das auch verstehen. Mach‘ doch einfach, was sich richtig für dich anfühlt.”
Ich lächle ihn an. Sein Gesicht hellt sich auf.
„Ich kann ein Wort nicht vergessen, was du eben gesagt hast, Ingo.”
Ingos Stimme klingt ratlos.
„Was habe ich eben gesagt?“
„Geil.”
Das erregt Ingos Aufmerksamkeit. Seine Tränen sind versiegt, er zittert nicht mehr. Sogar im Halbdunkel des Raumes kann ich sehen, wie er lächelt. Doch das war noch nicht alles, was sich verändert. Wir schmiegen uns immer noch aneinander, tragen nur die kurzen Shorts, die unsere gemeinsame Lust nicht verstecken können. Ich fühle, wie Ingo eine Erektion bekommt. Ein Damm scheint gebrochen.
„Ingo? Ich weiß, dass du schon mit Mädchen zusammen warst. Aber hattest du schon was mit Jungs?“
Sein steifer Schwanz reibt sich an meinem Oberschenkel. Ich mache dasselbe bei ihm. Die Bewegung fühlt sich fast automatisch an, als ob ich keine Kontrolle darüber habe. Ich bin härter als jemals zuvor, so viel ist sicher.
„Du siehst, ich habe dich auch beobachtet“, füge ich hinzu. „Aber ich hätte mir nicht träumen lassen, dass du im Bett mit mir sein wolltest.“
Ich reibe meine Latte stärker an ihm, meine Bewegungen werden wilder. Das ist keine bewusste Aktivität. Mein Körper scheint einen eigenen Willen zu haben.
„Also, was hast du mit anderen gemacht?“
„Nicht viel“, bekannte Ingo. „Mal einige Mädchen geküsst, mehr nicht. Mal Händchen gehalten, aber das zählt ja kaum. Das war alles.”
„Was ist mit Jungs?”
„Marvin, ich mag keine Jungs, ich mag dich.”
Wir liegen immer noch auf der Seite, sehen einander an. Während er das sagt, streichle ich zart seinen Rücken und danach seine Brust. Das ist so erregend für mich, dass ich kaum an mich halten kann. Es ist wie ein Zauber. Ich weiß nicht genau, was ich tue, aber es fühlt sich wunderbar aufregend an.
„Marvin?”
Ingos Stimme klingt atemlos.
„Ja?”
„Sollen wir unsere Shorts ausziehen?”
Ich mache mir nicht die Mühe zu antworten. Ich hebe nur meine Hüften und streife mir mein letztes Kleidungsstück ab. Ingo bemerkt das und zieht sich ebenfalls aus. Wir legen uns wieder hin, sehen uns immer noch an. Ich ziehe ihn an mich. Was für ein Gefühl! Instinktiv reiben wir uns wieder aneinander, fester und dringlicher.
Ich habe eine volle Erektion, viel länger darf das nicht dauern.
„Ingo?“
„Ja?“
„Können wir was langsamer machen. Ich möchte, dass es länger dauert. Ich möchte dich ansehen, deinen Körper berühren. Ich habe so was noch nie mit einem Jungen gemacht und möchte, dass es nicht so schnell zu Ende ist.“
Ingo bewegt sich nicht mehr.
„Ja, gut. Was immer du willst. Ich kann kaum glauben, wie sich das anfühlt.”
Ich setze mich auf, will ihn nur ansehen. Ingo rollt sich auf den Rücken. Selbst im Halbdunkel des Raumes kann ich ihn sehen, nackt und erregt. Er ist erregend schöner, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich überfliege einen Moment seinen Körper, dann berühre ich ihn.
„Marvin“, keucht er. „Das ist, das ist…ohhh…”
Ich halte ihn nur, bewege nicht meine Hand, fühle seinen Herzschlag. Er beginnt sich zu winden und leise zu stöhnen. Ich nehme meine Hand weg und schmiege mein Gesicht an seine Brust, atme seinen Duft, fühle die Zartheit seiner Haut im Gegensatz zur Härte seiner Muskeln darunter. Ich strecke meine Zunge heraus und berühre eine seiner Brustwarzen. Ingo zieht scharf Luft ein. Sanft streichle ich seinen Körper mit der Hand. Ich liebe das Gefühl seiner Haut und wie Ingo auf meine Berührungen antwortet. Sogar sein Atem wird schneller. Deshalb mache ich, was ich schon lange tun wollte, presse meinen Körper gegen seinen und küsse ihn.
Seine Lippen waren weich und feucht. Ich hatte noch nie einen Jungen auf die Lippen geküsst. Aber mit Ingo ist es einfach unglaublich. Unsere Lippen berühren sich und ich vergesse fast das Atmen. Oder einfach alles, bis auf meine Gefühle.
Ingos Zunge drängt sich zwischen meine Lippen und reibt sich an meiner. Ganz langsam und genüsslich wischt sie hin und her, bringt mich dazu, meine Lippen weiter zu öffnen, ohne den Kuss zu beenden. Ich fühle, wie mein ganzer Körper wärmer wird. Seine Zunge erreicht meinen Gaumen und sendet Wellen der Lust durch meinen Kopf, dann durch mein gesamtes Wesen. Ich stoße mit der Zunge gegen seine, will in seinem Mund sein.
Ich erforsche seinen Mund. Seine Hände streichen über die Haut meiner Brust, dann meines Rückens, dann die Seiten herunter. Als er meine Nippel streichelt, ist das fast ein Schock für mich. Nun wandern seine Hände noch tiefer.
„Ingo, ich glaube, ich muss jetzt schon, ich bin schon…“
„Ja. Ich bin auch schon kurz davor.“
Wir setzen uns beide auf, sehen uns an und unsere Knie berühren sich. Dann greifen wir nacheinander. Wir sind beide so erregt, so erfüllt mit unseren Gefühlen, dass wir nach kurzer Zeit keuchen und stöhnen.
Dann ist es für beide vorbei. So etwas hatte ich nie zuvor erlebt, mehr, als ich mir vorgestellt hatte. Ingo schweigt, sieht mich nur beeindruckt an. Weir fallen beide nach vorn, landen mit dem Kopf auf den Schultern des anderen. Das ist die einzige Stütze, die uns aufrecht hält.
„Das war unglaublich“, sage ich nach einer Weile mit einer Stimme, die meine Erschöpfung und meine Gefühle ausdrückt. „Ich kann es nicht beschreiben.“
„Ich auch nicht”, bekennt Ingo. „Du weißt, wie unsicher ich vorher war. Aber nach diesem Erlebnis würde ich es sofort wieder tun. Es fühlte sich zu gut an. Ich liebte es.“
Ingo stößt mich zurück aufs Bett, kommt über mich und beginnt mich zu küssen. Obwohl ich erste einige Minuten vorher gespritzt hatte, werde ich schnell so steif wie zuvor. Ingo geht es ebenso, denn ich fühle seine steife Lanze an meinem Bauch. Sie fühlt sich wunderbar an. Ebenso das Küssen.
Ich musste eingeschlafen sein.
„Marvin, bist du wach?“ flüstert Ingo in mein Ohr.
Er macht keine Anstrengung, seine Hand von meinem Schwanz zu nehmen, sondern packt ihn mit festem Griff und beginnt ihn zu wichsen.
„Ich bin geil und ich fühle, du auch.“
Ingo küsst meinen Hals. Ich antworte mit einem tiefen Stöhnen. Seine Finger an meinem stocksteifen Glied locken die verborgensten Wünsche aus mir.
„Gestern Abend war der schönste in meinem Leben. Ich möchte alles mit dir probieren.“
„Was probieren?” fragt Ingo mit großen Augen.
„Ich möchte, dass du mich fickst, und ich will dich auch ficken. Ich möchte alles probieren.“
Ingos Augen scheinen zu flattern. Nur kurz ist sein Zögern.
„Hört sich gut an“, sagt er bestimmt. „Ich möchte dein Erster sein. Ich lasse dir den Vortritt.“
„Okay, was soll ich tun?“
„Nichts, leg‘ dich nur einen Augenblick hin.“
Er greift in die Nachttischschublade und holt eine Plastikflasche heraus.
„Was ist das?“ frage ich.
„Och, nur ein Gleitgel. Ich benutze es manchmal beim Wichsen.“
Er schmiert eine gehörige Menge auf meine Erektion, dann nimmt er etwas auf seinen Finger, reibt sich sein Loch damit ein. Dann legt er die Flasche beiseite und hockt sich auf meine Oberschenkel.
„Wenn schon, denn schon.“
Ingo meint es ernst, greift nach meinem Schwanz und führt ihn an seine Hinterpforte. Ganz langsam und mit einem schmerzlichen Laut lässt er sich sinken und verleibt sich meine stahlharte Stange ein. Sie wird eingehüllt von einer warmen, feuchten Enge, die absolut erregend ist. Ingos Gesicht zeigt einen Moment ein kurzes Unbehagen, aber dann lässt er sich völlig herunter sinken, bis meine Schamhaare an seinen Hinterbacken platt gedrückt werden. Einen Moment lang sitzt er still, aber dann beginnt er sich zu bewegen, hebt und senkt sich auf meine Latte. Ich kann kaum beschreiben, welche Gefühle ich hatte, aber es sollte noch mehr kommen.
Er weist mich an, mich hinzuknien, meinen Schwanz weiter tief in ihm, bis er auf seinem Rücken liegt mit seinen Füßen an meinen Schultern.
„Jetzt kannst du mich ficken, Marvin. So, wie du es willst. Aber erst küss’ mich.“
Ingo legt seine Hände auf meine Hinterbacken und leckt seine Lippen, als mein Gesicht sich seinem nähert.
Seine Zunge drängt sich gegen meine Lippen, bevor ich sie öffnen kann. Seine Hände an meinen Arschbacken ziehen mich zu sich. Mein Schwanz dringt tief in ihn. Ingo zuckt kurz zusammen, und ich mache eine Pause, gebe ihm etwas Zeit, sich an mich zu gewöhnen. Dann beginnt er, mit dem Arsch zu kreisen, und seine Küsse werden zunehmend heißer.
Meine Eier berührten seine Hinterbacken. Ich fühle, wie sich seine Bauchmuskeln anspannen. Ein schlüpfriger Vortropfen tropft von seiner Eichel auf seinen Bauch. Ich beginne mit langen, langsamen Bewegungen und bin sicher, Ingo fühlt jeden Zentimeter.
„Das ist so gut“, stöhnt Ingo, als ich meinen Schwanz aus ihm zurückgezogen habe, bis nur noch die Eichel in ihm steckt. „Echt. Wirklich.“
Er stößt seinen Arsch zurück, um meinem nächsten, tiefen Eindringen entgegen zu kommen.
„Fick‘ mich…“, murmelt er, greift nach seinem Schwanz und beginnt ihn zu wichsen.
Ich verliere mein Zeitgefühl. Die Wirklichkeit existiert nur noch in meinem Schwanz, der den Jungen vor mir stößt. Tief hinein, bis meine Schamhaare an seinen Hinterbacken liegen, dann wieder heraus, bis meine Schwanzspitze kurz hinter seinem Schließmuskel liegt. Ingo sprudelt lustvolle Laute von sich, aber ich durchpflüge ihn und seine Äußerungen sind nicht mehr Bestandteil meiner Realität.
Ingos Schwanz ist wieder stocksteif. Ich schiebe seine Hand beiseite. Wenn ich mich herunterbeuge, kann ich seine Schwanzspitze in den Mund nehmen, während ich ihn ficke. Viel zu früh überrollt mich der Orgasmus, und ich fühle sein Inneres mit einer gewaltigen Ladung sämiger Soße. Zur gleichen Zeit ergießt sich sein Same in meinen Mund.
Langsam lasse ich mich aus ihm flutschen, so dass er seine Beine wieder senken konnte und lege mich mit voller Länge auf ihn. Ingos Gesicht hat etwas Träumerisches.
„Mann, Marvin. Für das erste Mal war das phantastisch. Wirklich.”
Ich weiß nicht, was ich antworten soll und küsse ihn, bevor ich mich neben ihn lege.
„Aber jetzt bin ich dran.“
Ein wenig seltsam ist mir schon zumute, aber jetzt vor Ingo den Schwanz einkneifen, das will ich nicht.
Ingo steht auf, geht zum Waschbecken und kommt mit einem warmen, feuchten Waschlappen zurück. Damit reibt er alle Spuren meines Samens und des Gleitgels von meinem Schwanz. Dann greift er wieder nach der Plastikflasche, schmiert sein Glied, das sich schon wieder mit Blut füllt. Dann drückt er etwas Gel auf zwei seiner Finger, die er benutzt, um mein jungfräuliches Loch schlüpfriger zu machen. Zuerst ein Finger eingeführt, dann beide. Es fühlt sich überraschend gut an. Ich spanne meine Muskeln an, als er sich hinkniet und meine Beine hebt. Unruhig fühle ich seinen harten Schwanz an meiner engen Öffnung.
Ich stoße einen kurzen Schrei aus uns zucke zusammen, als seine Eichel den engen Ring weitet und durchdringt.
Ingo streichelt mich beruhigend.
„Es tut nur einen Moment weh, aber dann wird dir ganz anders. Ich habe es ja erlebt.“
Er hat Recht, und ich ertrage die erste Minute wie ein Mann. Dann ist der Schmerz verschwunden. Ingo beginnt einen langsamen Rhythmus von Eindringen und Zurückziehen, bis sein Schamhügel sich endlich gegen meinen Arsch presst. Das Gefühl ist unbeschreiblich.
Ich sehe zu, wie sein Schwanz mit voller Länge in mich dringt. Der Anblick hebt die Intensität unseres Beisammenseins auf einen höheren Level. Bald kann ich nur seinen Rücken sehen, denn ebenso wie ich vorhin, beugt er sich vor und nimmt mein Glied in seinen Mund. Er beginnt daran zu saugen, ohne einen Stoß seiner Hüften auszulassen.
Ich bin nun in der Lage, seine immer kräftigeren Stöße zu genießen. Seine angeschwollene Eichel weitet und liebkost meine Darmwände, dann stößt sie gegen meine Prostata. Das ist zu viel für mich. Ich fühle, wie die erste Welle meines Samens durch meinen Schwanz getrieben wird.
„Scheiße, ja…“, schreie ich auf, als meine Lustsoße in Ingos Mund schießt.
Woge um Woge intensiver, sexueller Lust wandert durch meinen Körper, ausgestrahlt von meinem Schwanz und meinen Hoden, als ich Ladung über Ladung meines Samens in Ingos Mund sprudele. Der fährt fort, mich zu stoßen, pfählt mich mit ganzer Länge, dringt tiefer in mich, als ich es für möglich gehalten hatte. Mein Schließmuskel zieht sich eng um Ingos Schaft zusammen. Ich sehe buchstäblich Sterne durch die Intensität meines Orgasmus und Ingos unermüdlichem Ficken.
Mein Erguss bringt Ingo auch an die Schwelle. Seine Stöße werden noch härter und unregelmäßiger. Er rammt in meinen weichgefickten Arsch, seine Lenden klatschen gegen meine Hinterbacken, und seine Eier prallen gegen meine. Der enge Ring meines Schließmuskels brennt wie Feuer. Wir beide stöhnen ununterbrochen. Ich bin heiß darauf, Ingo in mir spritzen zu lassen, und seinen Samen in mir zu fühlen.
„Mir kommt’s“, keucht er in mein Ohr.
Ich fühle, wie sein Schwanz noch mehr anschwillt und pulsiert, dann seinen Samen, der tief in mich gespritzt wird.
Wir beide stöhnen vor Lust. Ich fühle jede Welle seines Lebenssaftes, der meine Darmwände bedeckt. Ich staune, über die Menge, die er mir spendet. Gemessen an seinem tiefen Stöhnen, ist es ein sehr intensiver Orgasmus für ihn. Völlig entleert bleibt er noch eine Zeit in mir und schnappt nach Luft. Dann rutscht sein schlaffer, verschmierter Schwanz aus mir.
„Das war echt geil. Gefickt werden und ficken.“
Das Wort ‘geil’ kann es nur unvollständig beschreiben, was ich empfinde. Mein Arsch fühlt sich leer an ohne Ingos Schwanz, aber so verdammt gut. Ich drehe mich zu ihm und gebe ihm einen leidenschaftlichen Kuss.
Unter der Dusche sieht Ingo mich an. Seine Blicke bleiben lange an meinen dichten, blonden Schamhaaren hängen. Im Gegensatz zu mir hat er dunkle, mehr lockige Körperhaare. Einen Augenblick krault er in meinen nassen Strähnen.
„Wie sehen wir wohl ohne die Haare da unten aus?“
„Keine Ahnung“ kichere ich.
Ingo streichelt meine Schulter und dreht das Wasser ab.
„Komm‘, lass es uns versuchen. Wir können es ja wieder wachsen lassen.“
„Aber was werden die Jungs dazu sagen?”
„Welche Jungs? Nächste Woche sind Ferien und Sport fällt oft aus. Wer wird das also sehen?”
„Hoffentlich keiner”, gebe ich zu und stelle erstaunt fest, dass ich schon wieder eine Erektion bekomme. Ingos Schwanz in der Hand zu halten und ihn unten ohne zu sehen, das regt meine Phantasie an.
Ingo hat eine Schere herausgeholt und steht breitbeinig vor mir. Ich greife nach seinem schon wieder halbsteifen Schwanz. Er pulsiert in meiner Hand, und ich halte ihn aus dem Weg. Vorsichtig entferne ich die dunklen, lockigen Haare soweit wie möglich. Dann verteile ich Rasierschaum in seinen Lenden, vergesse auch die Eier nicht. Ich nehme den Rasierapparat und beginne, die Haare zu entfernen. Nach kurzer Zeit sind seine Schamhaare verschwunden, und ich halte seine Erektion, um die Haare von der Basis seines Schwanzes zu entfernen. Ich benutze die Gelegenheit, seinen Schaft sanft zu streicheln. Er zuckt bei jeder Handbewegung.
Ich nehme seinen Hodensack in Angriff. Als die Vorderseite glatt ist, spreize ich seine Beine noch mehr, um besser an die Hinterseite zu kommen. Auch seine Ritze vergesse ich nicht. Die Rosette puckert unter der Klinge. Am Schluss wasche ich die Region mit einem feuchten, warmen Waschlappen und stehe dann auf, um mein Werk zu bewundern. Es ist echt eindrucksvoll. Ingo ist unten nur wenig besser ausgestattet als ich, aber die Rasur lässt ihn riesig aussehen. Er hatte jeder meiner Bewegungen gespannt zugeschaut, und jetzt steht die pure Lust in seinen Augen.
„Du bist dran.“
Ingo nimmt den Nassrasierer und die Flasche Rasierschaum. Dann hält er den Waschlappen unter heißes Wasser. Er kniet sich vor mich und unsicher stehe ich vor ihm und spreize meine Schenkel. Ingo beginnt, meine Hoden und meinen Penis zu befeuchten. Ich drehe meinen Kopf weg und schaue in den großen Wandspiegel, wo ich mich von der Seite fast in voller Größe sehen kann. Ingo greift an mein Kinn und richtet meine Blicke wieder auf meinen Penis.
„Nicht wegschauen. Schau ruhig zu, wie ich dich glatt mache.“
Ich muss mit ansehen, wie der Busch meiner Schamhaare unter der Klinge verschwindet. Ingo hält meinen Schwanz, greift fester zu als nötig. Ich habe schon eine volle Latte, als der Rasierer über meine eingeschäumten Eier gleitet. Ingo steht auf, entfernt mir sogar die Achselhaare. Der Waschlappen entfernt den restlichen Rasierschaum, und Ingo lässt seine Hand über die frisch rasierten Stellen gleiten.
„Hmmm…“
Er nimmt mich an der Hand und führt mich vor den Spiegel. Wir stehen Seite an Seite und bewundern den Effekt. Fabelhaft. Ich stelle mich vor ihn, nehme beide babyglatten Schwänze in die Hand und reibe sie aneinander. Sie schwellen zu voller Größe. Ich habe doch einen halben Zentimeter mehr als Ingo.
Doch ich habe kaum Zeit, unsere Längen zu vergleichen. Ingo drückt mich an die Wand in Richtung des Spiegels. Ich stemme meine Hände gegen die Wand, um das Glas nicht zu berühren. Nun tastet er mich ab, streichelt alle die glattrasieren Stellen. Er steht so nah hinter mir, dass ich seinen steifen Schwanz an meinen Hinterbacken fühle. Ich schließe die Augen und träume. Kalte Gleitcreme an meiner Rosette holt mich nur unvollständig in die Wirklichkeit zurück.
„Marvin, ich bin so geil…“
Ich habe keine Schmerzen, als die angeschwollene Eichel meinen Schließmuskel dehnt. Ingo geht sehr sensibel mit mir um, benutzt die Länge seines Schwanzes zu seinem Vorteil. Er nimmt sich Zeit und versucht, alle richtigen Stelle in mir zu berühren. Ich öffne die Augen und sehe im Spiegel, dass mein Schwanz fast senkrecht steht. Fast automatisch streckt sich mein Arsch Ingo entgegen.
Er greift zwischen meine Schenkel, wichst mein Glied im selben Takt, wie sein Stecher sich in mich schiebt. Ich bin in einer andern Welt, fühle jeder Stoß und genieße ihn. Ingos andere Hand findet meine Brustwarzen, streichelt und kneift sie genüsslich. Bald sind sie hart wie Radiergummis, und ich quetsche seine Latte mit meinem gedehnten Schließmuskel.
„Mann, fühlt sich das gut an“, stöhnt Ingo in mein Ohr.
Er erhöht das Tempo, packt meine Schultern, zieht mich zurück auf seinen Schwanz bei jedem seiner immer schneller werdenden Stöße. Ich kann erkennen, er wird gleich spritzen, und als es dann passiert, ist es wie ein Erdbeben für mich und für ihn. Er zuckt und klatscht gegen mich, während sein Glied weiße Soße in mein Inneres spritzt. Ausgepumpt lehnt er sich an mich. Seine schweißfeuchte Brust liegt an meinem Rücken, und ich höre und fühle seinen heißen Atem. Nur langsam schrumpft er in mir.
Wir umarmen uns, küssen uns, streicheln sanft unsere Körper. Wir gehören zusammen, das wissen wir jetzt. Ich hauche gegen Ingos Brustwarzen, beginne sie zu lecken. Meinem Freund gefällt es, seine Finger bohren sich in meine Oberschenkelmuskulatur. Ich knabbere ein wenig an den schon spitz hervorstehenden Knospen, werde ungewollt ein wenig zu heftig, höre sein Aufstöhnen. Ich schaue Ingo in die blauen Augen, sehe ein Feuer glimmen.
Ich nehme eines seiner Eier in die Hand, quetsche es, erhöhe stetig den Druck. Sein Schwanz erhebt sich schon wieder ein wenig, hängt im weiten Bogen herunter. Ich quetsche nicht nur, ich ziehe ihn immer stärker zu mir. Seine Körpermitte krümmt sich mir entgegen, sein Oberkörper beugt sich nach hinten. Ingo seufzt wohlig und seine Bauchmuskeln spannen sich an. Ich lasse sein Ei frei, packe nun seinen Schaft, der jetzt zu voller Größe ausfährt, halte ihn fest in der Hand, zerre die Vorhaut zurück, bis die Lanze sich biegt, die Eichel freiliegt, blutrot, glänzend.
Ich bin nun so erregt und Ingo scheint die neue Art der Behandlung zu genießen. Meine Fingernägel bohren sich tief in das Schwanzfleisch, hinterlassen rote Spuren auf ihrem Weg zur Spitze. Ingo wimmert, aber ich höre das Verlangen in seiner Stimme. Er beugt sich vor, küsst meine Schultern. Ich gehe auf die Knie, nehme das pulsierende Glied in den Mund, sauge ein wenig an ihm, mache die Haut nachgiebig und glitschig. Ein Zucken geht durch Ingos Körper, als meine Zähne zupacken, über die ganze Länge schrammen. Ich halte nur noch die empfindliche Eichel zwischen den Zähnen, erhöhe den Druck, beiße nun wirklich zu. Ingo wirft den Kopf hin und her, wimmert, stöhnt in einer Mischung von Schmerz und Lust, greift nach meinem Kopf und hält ihn fest. Ich beginne zu kauen, kaue wirklich hart. Er windet sich unter den Schmerzen, seine Muskeln zucken, nackt und verletzlich sein schlanker Körper.
Ingo hat einen wunderbaren Oberkörpers, schmaler werdend von den breiten Schultern bis zu den sanften Rundungen der Hinterbacken. Sein stahlharter Schwanz ragt mir entgegen, fleischgewordene Einladung zum Sex. Es ist das erste Mal, dass ich ihn so behandele, aber er scheint es zu genießen, spreizt seine Beine so weit wie möglich. Ich beuge mich vor, beginne ihn überall zu lecken, verdopple meinen Eifer in der Gegend seiner wippenden Lanze. Ingo beginnt ununterbrochen zu stöhnen. Meine Zunge spielt über seine Schultern, seinen Nacken, schmeckt das Salz seines Schweißes.
Er ist wie weggetreten. Auch mich hat eine Art Rausch gepackt. Ich lecke den Schweiß aus einer Achsel, ziehe eine feuchte Spur über seine Brustwarzen, kreise in der anderen Achselhöhle. Ingo schließt die Augen, gibt sich völlig hin. Ich spreize seine Beine, gehe auf Entdeckungsreise. Meine Zunge gleitet an der Innenseite des Oberschenkels aufwärts, endet in der Ritze hinter seinen Eiern, stimuliert die verborgensten Winkel zwischen seinen Beinen.
Ich rücke hinter ihn, sehe seine glatt rasierte Ritze, den Eingang seines Lustkanals. Meine Hand umgreift den Sack, zerrt ihn nach oben, während meine Zunge tief in das vibrierende Loch stößt. Instinktiv finde ich die richtigen Stellen, lecke sie, erzeuge in Ingo die lustvollsten Empfindungen.
Der jungmännliche Geruch, der würzige Geschmack macht mich voll an, elektrisierend springt ein Funke über von seinem Körper zu meinen Eiern, dann zur Spitze meines nur allzu bereiten Riemens. Ingo nimmt mich bei der Hand, eilt mit mir zurück in sein Zimmer. Auf dem Bett liegend zieht er nun selbst die Knie an, hebt seine Beine. Es ist nicht schwer für ihn meine Wünsche zu erraten. Ich rücke zwischen seinen Beinen näher. Die Gleitcreme ist noch im Bad, also reibe ich mein Glied dick mit Spucke ein, setze meine Eichel in die Nähe seines einladenden Eingangs.
Ingo zeigt noch keine Reaktion, vorsichtig versuche ich einzudringen, weite den weichgelutschten Muskel. Nun fühlt mich mein Freund, wimmert in einer Mischung aus Schmerz und Geilheit. Die Spitze seiner Eichel beginnt feucht zu schimmern. Ich erkenne das Verlangen in seinen Augen, kein Gedanke daran, aufzuhören. Stetig presse ich meinen Schwanz vorwärts, genüsslich dringt er ein, verschwindet in dem warmen Kanal zwischen den schlanken, mit dunklem Flaum bedeckten Beinen. Schon fühle ich meine Eier anstoßen, stecke in voller Länge in ihm.
Er jammert nicht mehr, wohlige Laute nun aus seinem Mund, als ich langsam zu Stoßen beginne. Eng ist der Junge gebaut, aber nach der letzten Nacht kann er meinen Schwanz vertragen. Ich bin nun absolut geil, meine Bewegungen werden schnellere und regelmäßiger. Jeder Muskel meines Körpers ist bemüht, mein Rohr noch weiter in ihn zu schieben, ihn auszuweiten, die warmen Häute weich zu ficken. Die Wände des Fickkanals legen sich um meinen Schwanz, scheinen ihn aufzusaugen, während der enge Schließmuskel meinen Schaft durchdringend massiert. Ich sehe seine zuckenden Oberschenkel vor mir, beiße rücksichtslos hinein, erzeuge Wellen von Qual und Wollust in Ingos Körper. Gnadenlos treibe ich meinen Keil in ihn, klatsche auf seine Hinterbacken, gerate in geile Euphorie, ziehe meinen Schwengel bis zur Kuppe heraus, ramme ihn so weit wie möglich wieder hinein.
Das Zimmer scheint vor meinen Augen zu verschwimmen. Ich fühle nur noch das Gleiten an meinem Schwanz, das Reiben meines Unterleibs an seinem pendelnden Sack, der Druck seines feuchten Riemens an meiner Bauchmuskulatur. Schneller, noch fester… ich fühle es kommen, stöhne laut auf. Ingo klatscht ermunternd auf meine Hinterbacken. Ich ramme nicht weiter, stecke tief in ihm, erlebe, wie sich mein Samen seinen Weg vorbei an den enganliegenden Darmwänden bahnt.
„Das war jetzt was ganz anderes“, lässt Ingo sich erst nach einigen Minuten wieder hören. „Das war echt hart, aber auch echt geil. So kenne ich dich gar nicht, Marvin.“
Ich lächle ihn an, gebe ihm einen langen Kuss.
„Jetzt ist wieder Zeit für Zärtlichkeit.“
„…und für die Gebrüder Grimm“, füge ich lächelnd hinzu.