Der finstere Hausmeister Teil II
by Dark Angel
…ein letztes Mal zu und blickte Corinna tief in die Augen.
Ein feiner Film hatte sich um seine Pupillen gezogen und die sich darin widerspiegelnde Gier erschrak die Frau. „Nutte …“ flüsterte der Alte mit rauer Stimme. „Sie werden heute zu meiner Hure gemacht, verstehen sie das?“ Seine Pupillen weiteten sich zu hellblauen Vollmonden, deren Vorfreude man nur erahnen konnte.
„Nein, bitte nicht …“ hauchte Corinna entsetzt. Der tiefe, seelische Schmerz stand ihr ins Gesicht geschrieben und schuf feine Fältchen an den Lidern, die sie ein wenig älter erscheinen ließen als es im Alltag der Fall wäre. Sie wand sich gehemmt und ohne Energie in der Schlinge und brachte ihre kraftlosen Arme nach vorne.
Der Alte krächzte leise und schob ohne große Mühe das Drahtgestell über die Nase von Corinna hinweg. Dann warf er es achtlos zur Seite.
„Spielzeuge auf dem Weg zu ihrem wahren Ich“, antwortete er trocken.
Seine Finger gruben sich in die vorgestreckten Arme der Frau und drückten ihren Körper an die vergilbte Tapete der Vorzimmerwand. Seine Lippen pressten sich aufeinander bis sie blutleer waren.
Corinna fühlte die Kühle der Wand und spürte wie beide Arme nach unten gezogen wurden. Die heftigen Gefühle tief in ihrem Inneren zerrten an Grenzen.
„Sie werden sich wie eine Hure fühlen …“
„Nein, nein …“
„Ich wünsche es …“ Die knorrigen Finger des Alten glitten an den Armen hoch. „Ich möchte dass sie es fühlen, spüren …“
Wie auf Zehenspitzen stand Corinna vor dem alten Mann und hörte aufmerksam zu. Die Worte drangen zu ihr durch und durchströmten sie. Die Gefühle gerieten in halsbrecherische Schwingungen und erzeugten einen eisigen Schwindel.
„Lassen sie mich bitte gehen. Ich bitte sie aufrichtig …“ Sie stöhnte leise auf, denn der Alte berührte unverblümt ihre Schultern und scherte sich keinen Deut um ihre Meinung.
„Wohin gehen, meine kleine Hure? Zu ihrem Trottel von Ehemann? Ja?
Sein Lächeln wirkte anlassig.
„Ja, nein, er, er ist kein Trottel … bitte …“ Ihre Lippen pressten sich abrupt zusammen. Der Zeigefinger des Alten kroch unendlich langsam über ihren Hals zu ihrem Kinn hinauf.
Sie war so unsäglich wehrlos. Die Dinge geschahen und waren nicht aufzuhalten.
Verzweifelt starrte sie in das harte Gesicht des alten Mannes, den sie bislang nur als freundlichen Nachbarn kennengelernt hatte.
Ihre Brüste taten so unglaublich weh. In ihren Ohren rauschten die Wellen des Meeres und die Stimme des Alten überlagerte alles.
„Ich wette dass der Trottel nichts von ihren nächtlichen Ausflügen weiß. Habe ich nicht recht?“ Der Finger stach in ihre Unterlippe.
Woher weiß der alte Bastard von diesen Dingen?
Corinnas Handrücken scheuerten über die Tapeten. Wollte sie wehrlos sein?
Eine gefährliche Welle des bizarren Gefühls überrollte ihr Ich. Sie stöhnte laut auf ohne es zu wollen.
„Das macht sie an? Ja?“
„Nein, nein, sie verstehen das nicht, ich bitte sie …“ ohne besondere Durchsetzungskraft kamen die Worte über ihre Lippen. Sie fühlte ihren Stolz, ihre ohnmächtige Verzweiflung, die ihr nochmals die Kraft verleihen könnten … doch es gelang nicht mehr. Der Zeigefinger des Nachbarn senkte sich über die Unterlippe hinein in ihren Mund. Die feuchte Zunge fing den Finger auf und tastete die Kuppe ab. Sie stöhnte und bäumte sich auf als ob geringe Dosen elektrischer Schläge in ihren Körper eindrangen. Sie verdrehte die Augen und begann an dem Finger zu saugen, als ob es das natürlichste der Welt wäre.
„Wenn das der Trottel sehen könnte“, kicherte der Alte.
„Sehen sich mich an …“ seine Stimme wurde scharf.
Corinna sah ihn durch einen Schleier von Tränen die sich aufgrund ihrer Verzweiflung gebildet hatten an und saugte an seinem Finger weiter. Sie fühlte sich schmutzig.
Schuldig.
Verdorben.
Die Augen des Alten brannten sich in ihre Seele.
„So eine Naturgeilheit ist selten. Bella … Saugen sie daran, immer weiter, ja … das machen sie wirklich gut.“
Sein Finger kreiste im Mund und spielte sich mit der Zunge, die sich heftiger um seine Kuppe bewegte. „Kommen sie, saugen sie nur daran, es befreit sie von der Last der Konvention …“ Sein Blick fixierte entschlossen das Gesicht und nahm die Eindrücke gierig auf.
„Ich sollte das ihrem Mann einmal vorführen, ihm zeigen, auf was es ankommt … habe ich nicht recht meine Schöne …“ Sein Finger bewegten sich nun sehr schnell im Kreis und umspielte die suchende Zunge. Sie starrte den Mann in die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Aber seine Worte trafen zu tief. Und er sprach weiter.
„Jetzt lecken sie meinen Finger von oben nach unten … ich möchte dass sie ihn wie einen steifen Schwanz behandeln …“ Der Finger glitt feucht zwischen den Lippen heraus und legte sich an ihrem Mundwinkel. „Öffnen sie ihren Blasmund und lecken sie den Schwanz …“
Seine Augen brannten noch immer auf ihr und nahmen wieder dieses fordernde Flackern auf.
Corinna ballte ihre Hände zu Fäusten und entspannte sie wieder. Ein kalter Schauer blieb an ihr kleben und ließ nicht mehr ab. Gleichzeitig rissen sie die Worte in die Dimension, die schon der Hausmeister aufgestoßen hatte.
Sie nahm die Lippen auseinander und berührte mit der Zungenspitze den unteren Teil des Fingers. Sie spürte ihren eigenen Speichel, der noch daran klebte und wanderte langsam hoch. Der Mann hatte sie dort wo er sie wollte. Sie stöhnte leise auf und fuhr ganz nach oben. Dort stülpte sie sich die Kuppe hinein, saugte daran und entließ den Finger wieder. Langsam glitt sie mit der Zungenspitze nach unten.
Ihr Blick war noch immer auf seine Augen gerichtet, sie wollte sehen, wie er sie anstarrte und wie er sie studierte. Es törnte sie auf unnatürliche Weise an. Und der Alte wusste das. Sein schiefes Grinsen bewies ihr, das sie in einen Strudel hineingezogen wurde, aus dem es kein entrinnen mehr gab.
Sie ließ ihre Zunge auf und ab gleiten, wie er es wollte, und sie wurde dabei immer feuriger, ungezügelter. Schließlich verschwand er gänzlich in ihrem Mund und wurde wieder freigegeben. Dies passierte immer öfter. Corinna behandelte den dürren Finger wie einen Schwanz, den sie steif zu blasen hatte und der sich in ihrem Mund zuckend entleeren sollte. Sie winselte und verdrehte verzückt die Augen.
Dann schlüpfte der feuchte, dürre Aufwiegler aus den zusammengepressten Lippen heraus und glitt davon. Die Augen des Alten triumphierten und fraßen Corinna regelrecht auf. „Bella, du bist zu meiner Hure verkommen, ich kann es nicht glauben …“ Seine Nasenflügel blähten sich vor Aufregung auf und er kam näher. Corinna hielt die Luft an und gefror zu einer verfluchten Gefallenen, deren Wille durch die anmaßenden und erschreckenden Bemühungen ausgeschaltet oder umgangen wurde und sich in die Tatsache der unglückseligen Verstrickungen einzufinden hatte. Kurz zuckte Corinna auf, als sie die trockene, raue Hand auf ihren farblos bestrumpften Schenkel spürte und nahm den warmen Atem ihres Peinigers hin. Sachte kroch die Klaue hoch, und der Alte konnte ein gewisses zittern nicht vermeiden. „Seniora Preiss, bitte verzeihen sie meine Spannung, aber ich bin ein alter Mann der noch einmal die Wonne des Augenblicks genießen möchte …“ Seine Fingerkuppen tasteten sich hoch und schoben das Strechkleid mit hinauf. „Zeigen sie mir ihr Allerheiligstes, das Delta einer frisch gefallenen Hure, die sich vor Lust einem alten, geilen Nachbarn hingibt, der sie weder schätzt, noch gut behandelt …“
Das blütenweisse Höschen wurde endlich sichtbar und Corinna blühte in ihrer Sünde zu einer schmerzverzerrten Schönheit auf. Ihre Lippen wurden eine Spur voller und glänzender, ihre Arme reckten sich zur Seite und krallten sich passiv an der Tapete fest wobei sich ihre Brüste nach oben schoben und im Kleid festgepresst abstanden und durch den Atem sanft in Bewegung gerieten.
„Ja, Bella, so möchte ich sie vor mir haben. Eine willige Hure die angefasst werden möchte, egal von wem …“ Corinna drückte ihren Kopf gegen die Wand und stöhnte auf. Die Worte des Alten schlugen wie detonierende Splittergranaten in die Seele ein und löschten gewisse Teile des anerzogenen Anstandes aus, der von Kindes Beinen an von den Eltern aufoktruiert wurde. Nichts bislang vermochte sie so sehr aus ihrer eingeschlagenen Schicklichkeitsbahn zu werfen wie diese schmutzigen Worte dieses Nachbarn, der nichts anderes tat als sie in eine Welt zu zwingen, die bereits in ihr gesteckt ist, die nur aufgestoßen werden musste und in die sie einzutreten hatte.
Er trat einen kleinen Schritt zurück ohne seine Finger von ihrer Hüfte zu nehmen und maß das vor ihm liegende Delta zielgerichtet ab, das sich in seiner Pracht darbot und ohne Gegenwehr auftat. Das unschuldig weiße Höschen entzückte ihn, ungeziert, einfach und elegant, naiv und rein über die zarte, unerfahrene Haut gestreift, dass eine willfährige Gänsehaut aufwies, als ob der Frau kalt wäre und sich fröstelnd zusammenzog. Der Alte aber wusste es besser, er wusste das diese Frau durch seine Hände zu einer neuen Entrücktheit getrieben wurde, ganz so wie er es mit Manfredo besprochen hatte und ganz so, wie er es in ihren Augen gesehen hatte. Wie sehr hasste er ihren Buchhalter-Ehemann, der dieser Frau nichts bieten konnte, der nichts von alldem bemerkte, das sich doch so offensichtlich einem geübten Kenner offenbarte. Warum sah dieser Trottel nicht was er da geheiratet hatte? Warum erkannte er nicht das unerhörte Potential das in dieser Frau steckte und nur geerntet werden musste?
Seine Fingerkuppen vibrierten fiebrig von der enormen Anstrengung, die ihm zusetzte und dem sein Alter Tribut zollen musste. Tief sog er die abgestandene, vom Heizkörper überhitzte Luft ein und leckte sich über die trockenen Lippen. Dann ließ er die Finger schwächelnd über die Hüfte und den Schenkel zur Kante des überbreiten Saumes der Halterlosen fallen und schlüpfte ungelenk mit den halben Fingergliedern in den Strumpf.
„Meine schöne Hure … sie werden jetzt mir gehören … haben sie das verstanden?“ Sein Gesicht war vor Anstrengung vom nervösen Schweiß überzogen und ohne eine Antwort abzuwarten glitt er noch tiefer in den Strumpf hinein und strich über die nackte Haut ruhelos auf und ab, vor und zurück. Seine Augen bewegten sich unstet zwischen ihrem leidenden Gesicht und dem makellosen Dreieck hin und her und beäugten die Reaktionen der Diva. Er sog ihre Empfindungen in sich auf wie ein kleiner Junge der die Ringelspielatmosphäre aufzunehmen mochte, und er fing auch seinen Schwindel auf und spürte neue Kraft in seinen Körper strömen.
Die Diva empfand nur noch eine Mischung aus Ekel und Ungesättigtheit. Die Hand des Alten entblößte nicht nur ihr Becken, nein diese Hand entblößte mehr als das. Sie selbst wurde auf eine Art und Weiße enttarnt, wie es nur eigene Träume oder gute Ther**euten zustande bringen könnten. Und sie starrte diesen alten Lüstling an, tat nicht das Geringste zur Selbstverteidigung und verfiel in eine immer abartigere Gefühlslage, aus der es kein Entrinnen zu geben schien. Das Leid in ihren Augen sprang auf die Stimmung in dem kleinen Raum um. Das Klima veränderte sich. Es schien das Knistern, das gleichzeitig trübe Elend der Designerin anzunehmen und selbst zurückzustrahlen. Die fordernden Bewegungen der Hand verursachte eine überdimensionierte Diskreditierung ihrer Selbstachtung und dies überwältigte sie immer weiter und führte sie immer tiefer in den Schmerz hinein.
Sie stöhnte wieder auf.
Sekunden verstrichen auf diese Weise.
Und plötzlich …
Der Alte sackte langsam auf seine Knie nieder und sein Gesicht fand sich plötzlich am Delta der Diva wieder. Am weißen Höschen angekommen atmete er durch die Nase lautstark ein und empfing den Geruch der süßen Verderbnis einer fallenden Diva. Laut schnüffelte er wie ein räudiger Hund am Schoß und vergaß dabei nicht seine Hand im Strumpf, die ungeachtet dessen am Schenkel weiter umher stieb und die dämonische Wärme in der Frau entfachte und Stück um Stück abwärts trieb. Er goutierte das Errochene mit einem freudigen Kickser und dann sah er zu ihr hoch.
„Bella, so einen feucht-urinalen Geruch habe ich schon lange nicht mehr aufnehmen dürfen. Wie klatschnass müssen sie eigentlich sein …“ Seine Finger entschlüpften dem Strumpf und schickten sich an, das Höschen mit einem Ruck abzuziehen, als das Unglaubliche geschah.
An der Eingangstür hämmerte die blutleere Faust der Frau Gemahlin des Alten entgegen und wurde immer wütender. Am Gang vernahm man schwach die aufgebrachten und hallenden Rufe der Gemahlin und wurde durch die immer wieder heftig heruntergedrückte Türklinke aufgeschreckt.
Der Hausmeister kam wie von einer Tarantel gerührt aus seiner Versenkung hervor und entriss dem Alten sein Spielzeug. Unsanft riss er den Alten auf die Beine und zog der Diva, die nur dastand und bleich wie eine Leiche war, den Stoff des Kleides über die Hüften. Sodann drehte er den steckenden Schlüssel im Schloss herum, so dass die Unmutsäußerungen der Dame draußen verstummten.
Rasch wand er sich noch zu seinem Kunden um: „wenn Du von der Alten wegkommst kannst du oben am Dachboden zusehen, mehr kann ich für dich nicht mehr tun.“
Dann stürmte die Gemahlin herein, der Hausmeister samt Corinna im Gegenzug hinaus, ohne die verdutzten Bemerkungen der zänkischen Nachbarin zu beachten.
Corinna atmete im Aufzug das erste Mal seit einer halben Stunde erleichtert durch. Sie wusste, dass sie diesem Alten ausgeliefert war, und sie hätte seine Spielchen mitgespielt. Eine Gänsehaut zeichnete sich an ihrem gesamten Körper ab, tiefe Spuren der Entrüstung über sich selbst begleiteten ihren Blick hinauf zum Hünen, der wie immer selbstgefällig und statisch vor ihr stand und sich nicht bewegte.
Sie versuchte etwas zu sagen, doch ihre Stimme versagte. Der Hüne drehte sich von ihr weg und grinste lautlos. Dann blieb der hochgefahrene Lift stehen und die Türen glitten zur Seite.
„Bewegen sie sich … hier hinein.“ Sein Zeigefinger deutete zu einer Metalltür, die einen Spalt offen stand. „Sie setzen sich auf den Sattel bis ich wiederkomme.“
Corinna sah ihn an und verstand nicht richtig.
„Schließen sie die Türe hinter sich, damit der Alte nur glotzen kann.“ Der Hausmeister drückte auf den Knopf, die Türen schlossen sich und der Lift fuhr abwärts.
Corinna sah sich mit einem unguten Gefühl um und sah nur schemenhafte, von Laken zugedeckte Berge von Gerümpel, der sich auf dem verstaubten, halbdunklen Dachboden stapelte. Kurz blickte sie auf die Uhr und rechnete aus, dass sie doch noch einige Stunden Zeit hatte, bis Paulina vom Hort zurückkam.
Mit etwas wackeligen Beinen näherte sie sich der offenen Metalltür, bis sie ein wenig hineinsehen konnte.
Nichts Besonderes gab es soweit zu sehen.
Sie glitt in den Spalt hinein um sich einen größeren Überblick zu verschaffen und riss erstaunt die Augen auf.
Was sie sah erschreckte sie bis auf die Knochen.
Ein wohlgeformter Blechsattel mit zigfach durchzogenen Nieten lag auf einem breiten, relativ hohen Potest auf und ließ die Sattelseiten in einem schrägen Winkel abstehen. Würde man sich in den Sattel begeben, müsste man die Schenkel einigermaßen spreizen, wobei die abgerundeten, aber dennoch kantigen Nietköpfe unangenehm in die Haut hineingetrieben werden würden. Am Knauf des Sattels, der formschön vorne eingelassen wurde, begrüßten dem Reitenden zwei runde Stahlringe, bei denen klar war, dass sie zuklicken würden, wenn man seine Handgelenke hineinlegen würde. Die Füße konnte man in vorgesehene Bügel stecken, die von den Sattelseiten abhingen und benutzt werden konnten.
Aber das weitaus obszönere am Gesamtbild war etwas anderes.
Vor dem Sattel lief auf der freien, weißen Kalkwand ein befremdlicher Film ohne Ton ab, der von einem an der Decke hängenden Projektor abgespult wurde. Weiters ragten neben dem Sattelgestell mehrere verchromte Stangen einher, an denen fleischfarbige und schwarze Gummidildos angesteckt und in Kopfhöhe des fiktiven Reiters drapiert waren. Die langen Stangen waren an den Holzsäulen und Holzpanelen des Holzinnendaches befestigt und wippten und zitterten aufgrund ihrer Länge leicht durchhängend durch die Luft. Die glatten Oberflächen der Dildos glänzten ein wenig schal im einfallenden Licht eines einzigen Fensters, das den mittelgroßen Raum in zwei Hälfte teilte. Die Dildos wirkten, also ob sie mit etwas eingeschmiert worden wären, oder ob man sie mit einem Mittel eingelassen hätte, geradeso, als ob man es mit feinstem Leder zu tun hätte.
Corinna stand noch immer in der Tür und die Leichenblässe von vorhin wich einfach nicht aus ihrem Gesicht. Zu sehr nahm sie das eigene Verhalten, diese seltsame Neigung Dinge einfach hinzunehmen und dabei aufzublühen, mit. Sie war ratlos und von sich selbst auch überrascht, sie wusste nicht was sie davon halten sollte und ob sie nicht zu einem Psychofritzen gehen sollte.
Nochmals sah sie sich um. Wie abartig sich der Raum nur vor ihr ausbreitete und wie abgeschmackt ihr die Kulisse vorkam, war kaum zu beschreiben. Die Empfindungen beim Alten steckten noch immer in ihr, und die perfiden Phantasien von ihm brachten sie noch immer ins Ungleichgewicht – denn dieser Mann sprach mit ihr, als ob sie ein billiges Flittchen wäre und als ob er es nicht mit i h r zu tun hätte, seiner netten Nachbarin von nebenan, die immer freundlich lächelte und zurückgrüßte.
Corinna schwenkte ihren Blick zu den laufenden Bildern an der Wand, die unaufhörlich hinprojiziert wurden und mit schlechter Qualität vorwärts liefen. Eine nicht besonders belebte Straße, vermutlich in den verfallenen Außenbezirken gelegen, breitete sich aus. Dunkle Frauengestalten schlenderten an den wild wuchernden Büschen entlang und blickten unaufhörlich zurück oder zur Seite, immer auf der Suche nach sondierenden Autos, die langsamer wurden und zum Straßenrand rollten. Der Film zeigte mehr oder weniger gut sichtbar drei schlanke Frauengestalten, die durchaus hübsch und attraktiv aussahen, sowie eine weitere maskulin wirkende Gestalt in einem hautengen Satinkleid, das sich um breite Schultern und breite Oberschenkel straffte. Die Gestalt zierte eine platinblonde Perücke, die in langen Locken über den Rücken ragte und in den spärlichen Lichtinseln, die von grellbunten Neonreklamen herrührten, aufleuchtete. Dieses Aufleuchten schien ein gewollter Effekt zu sein, denn zu dieser großgewachsenen „Dame“ gesellten sich um einige Autofahrer mehr als zu den hübschen aber nicht so auffälligen, wirklichen Damen, auch wenn manch Sondierender fluchtartig und offensichtlich echauffiert den Schauplatz verließ und eine drohende Faust hinter den dunkeln Seitenscheiben auszumachen war.
Was sollte das?
Corinna wendete sich wieder ab und mahnte sich ab.
Schluss sollte hier und jetzt sein.
Schluss mit all dem Unfug und der abnormen Komödie. Sie hatte bereits zuviel zugelassen und wurde bereits mit einer Menge Absurditäten konfrontiert, die sie angeschlagen haben, aber nicht bezwungen hatten.
„So ist es“, murmelte sie sich zu.
Sie griff nach der Tür und wollte sie ein wenig aufziehen, als ihr bewusst wurde, dass die Metalltüre innen keine Klinke oder Schloss aufwies. Würde sie zufallen, wäre sie von innen nicht mehr zu öffnen. Nur ein kleines Sichtfenster verschaffte eine kleine Durchschau nach draußen, aber auch diese kleine Klappe konnte nur von außen aufgezogen werden.
Der Hausmeister musste verrückt sein.
Was erwartete er denn da von ihr?
Natürlich wurde ihr auch mit einem Schlag klar, was der Hausmeister meinte, als er dem Alten zuraunte, er könne zusehen. Damit war wohl die Klappe gemeint, wo man einen ganz guten Überblick bekommen würde. Und die Tür würde beim Schließen von innen nicht mehr zu öffnen sein. Der Schlüssel für die äußere Seite lag wohl beim Hausmeister, der diesen Raum ausgebaut und für seine Spiele hergerichtet hatte.
Der Alte würde zusehen dürfen.
Was für eine Farce.
Sie würde sich breitbeinig auf den Sattel setzen und sich mit den Handschellen selbst festketten. Ihre Pumps würden in die Steigbügel einhaken und ihre Beine schön ausgestreckt präsentiert werden. Was für ekelerregende Schweine.
Für einen Augenblick war für die Designerin alles klar.
Sie würde sofort den Raum verlassen, den Lift nach unten nehmen und alles erlebte hinter sich zurücklassen.
Niemand würde sie hindern.
Niemand konnte ihr das ausreden.
Sie würde wieder Ruhe finden.
Endlich – eine kurze Atempause des Glücks wurde ihr beschieden.
Doch dann strömten die widerwärtigen Worte des Hausmeisters in ihr Gedächtnis hinein wie das Gift einer Kobra, die hinterhältig zugebissen hat.
„Sie setzen sich auf den Sattel bis ich wiederkomme.“
„Schließen sie die Türe hinter sich, damit der Alte nur glotzen kann.“
Das Gift sprudelte immer weiter und immer unheilbringender durch ihr Fleisch und ihre Gedanken hinein; nichts konnte das Gift stoppen, nichts schien es aufzuhalten; und die innere Hitze begann die Frau wieder zu besiegen, sie füllte die Organe aus und stutzte alle Vorhaben oder Bedenken auf ein Mindestmaß zurück und ließ sie verwelken und vergehen. Die Frau fühlte wieder den Atem des abstoßenden Alten auf ihrer Haut, sie spürte wieder seine gierigen Blicke und seine schmutzigen Worte, die auf sie niederprasselten und bezwangen.
Ihre Finger krallten sich an der Metalltür fest und verhinderten einen Sturz aufgrund des plötzlich einsetzenden Schwindels, so dass die Frau gerade noch auf den Beinen blieb. Die unangenehme Getriebenheit glich einer Tortur am einsamen Weg an der Wahrheit entlang. Eine Wahrheit, die sie sich einzugestehen hatte, eine Wahrheit, die sie die Tür schließen und am Sattel Platz nehmen lassen würde. Sie würde den Alten seitlich von ihr sitzend erwarten und würde seine Blicke auf ihr spüren. Sie würde es hinnehmen, sie würde es einfach tun und dem Alten gestatten, sie in dieser Situation zu beobachten.
Die Hitze glühte unangefochten weiter und ließ sie noch einmal wanken. Nochmals musste sie die Türe als Stütze missbrauchen und nochmals biss die Wahrheit zu.
Dann stand der Entschluss fest.
Beinahe sanft drückte sie die Tür von innen zu und vernahm das Einrasten des Schlosses. Ein Schub an Geilheit durchfuhr ihren Körper. Sie sperrte sich selbst ein und befolgte den Befehl des Hausmeisters – wie weit hatte er sie schon gebracht?
Corinna wusste sehr genau dass sie sich auf jede erdenkliche Art falsch verhielt, doch sie verlor in diesen Momenten einfach die Kontrolle, sie hörte nicht mehr auf die Vernunft, und nicht mehr auf die einfachsten Verhaltensregeln die man einfach einzuhalten hatte.
Sie tat das Verabscheuenswerte.
Sie blickte noch einmal auf die Türe, die fest verschlossen zwischen der Freiheit und dem Sattel lag, und drehte sich um. Der Sattel befand sich einige Schritte entfernt und glänzte blechern hinter den Nieten hervor. Der Film flimmerte noch immer über die Mauer und die Dildos zitterten vor sich hin – vermutlich würde der lebhafte Verkehr tief unterhalb des Dachbodens Schwingungen verursachen, die die künstlichen Schwänze in Bewegung hielten.
Zaghaft näherte sich die Designerin dem Ensemble und strich das hastig über ihr Dreieck gezogene Kleid glatt und gab dem Stoff die richtige Fasson. Sie fühlte sich so verdorben und ehrlos, dass die Welle der Verabscheuung tiefe Geilheit auslöste und ihre Hände über den Po wandern ließ. Hart presste sie die Handflächen über das Gesäß und drückte die Backen voneinander weg. Sie nahm die gefühlte Öffnung des Afters stöhnend entgegen und entfernte ihre Finger wieder.
Beinahe ohnmächtig vor Wollust stieg sie in den schräg aufliegenden Steigbügel ein und beugte sich mit beiden Händen zum Horn des Sattels hin, wo oberhalb die Handschellen montiert waren. Dann gab sie Druck und stieg auf.
Der Sattel strahlte eine gewisse Kühle aus, die von den Nieten zu kommen schien und konnte ansonsten als unbequem eingestuft werden. Die Schenkel der Designerin wurden nicht nur von den Nieten drangsaliert, sie wurden darüber hinaus durch die Schrägstellung der Sattelblätter ungewohnt auseinandergedrückt. Das Kleid rutschte automatisch nach oben und gab die Beine frei. Corinna nahm dies mit einer gewissen Beklemmung und mit gleichzeitig brennender Erwartung zur Kenntnis, wobei sie mit dem anderen Fuß in den zweiten Bügel hineinstieß. Die aufgepflanzten Dildos entpuppten sich als hinderlich, störten oder behinderten aber nicht weiter.
Aufgrund der plötzlichen Höhe ihrer Sitzposition bekam sie eine gute Sicht auf den vor sich hin flackernden Film, an dessen Aussage sich nichts Wesentliches geändert hatte. Noch immer stöckelten die Gestalten der Nacht über die Pflastersteine, und noch immer wurde kein Abschluss eines Dienstleistungsvertrages zustandegebracht. Corinna stützte sich auf das Horn und spürte überdeutlich die Nieten, die sich in ihr Fleisch zu bohren begannen. Selbst am Schambein drangen die Erhöhungen vor und konnten auch durch kurze Druckverteilungen nicht gänzlich umwunden werden.
Es begann zu schmerzen.
Die Designerin stöhnte leise auf.
Sie war allein und sie wusste was sie hier tat.
Es törnte sie an. Sie wusste das, und sie konnte nicht sagen warum das so war.
Sie selbst steigerte dann ohne wirklich darüber nachzudenken ihren Rausch. Die Handschellen klappten wie erwartet zu und klickten ein.
Sie war nun aufgesessen wie er es verlangt hatte.
Und sie hatte sich selbst gefesselt.
Feuerzungen im Inneren verschlangen darauf hin alle gesagten oder gedachten Worte, alles bisher Erlebte wurde gefressen und schmolz in sich zusammen. Es wurde unwichtig, es war auf einmal nicht mehr da, und sie weinte dem auch keine Träne nach.
Bald fühlte sie den Druck der auseinander gedrückten Beine nicht mehr. Nur der Schmerz der Nieten blieb haften und erinnerte sie an eine Wahrheit, die sich wieder Oberluft zu verschaffen drohte. Denn sie kam wieder zu Sinnen und sie erwachte aus ihrer zwar nur Sekundenbruchteile andauernden Ekstase, aber sie entkam ihr.
Der lose Schmerz an ihren Schenkel rüttelte weiter an ihr und ihre Augen klarten sich auf. Die Schwänze gerieten erst jetzt wieder in ihr Blickfeld, die sehr nahe an ihrem Gesicht schwebten und sie grausam angrinsten. Eigentlich kam es ihr vor, als ob sie umkreist wurde, und tatsächlich, sowohl vorne links und rechts, jeweils seitlich und auch hinten vibrierten sie auf Kopfhöhe um sie herum.
Für die Frau wirkten die Schwänze, die gleich groß und in gleicher Form gestaltet waren, leidlich obszön. Die Erzeuger gestalteten hier eine Perfektion, die wohl kaum auf natürlichem Wege zustande kam, zumindest hatte sie noch nie derartig schön geschwungene Eicheln oder Hodensäcke zu Gesicht bekommen.
Plötzlich vernahm sie eine Veränderung.
Im Film passierte etwas.
Corinna reckte sich und beobachtete.
Ein Auto stand am Straßenrand und ließ seinen Blinker eingeschaltet, so dass die hellgelbe Blinkabfolge Licht in die dunkle Schattierung des Trottoirs brachte. Der Kameramann zoomte so gut er konnte auf den ausgestiegenen Mann hin, der sich mit der maskulinen Frau unterhielt, die Corinna schon zuvor im Film bewundern konnte. Was gesprochen wurde war aufgrund des fehlenden Tons unklar, doch der Mann schlug die Autotür zu, gab Geldscheine her, und stellte sich demonstrativ vor die Motorhaube. Dann entließ er langsam und lässig seinen schlaffen Penis und urinierte auf die Straße. Die maskuline Frau schüttelte ihr Haar zurück und kniete sich seitlich zum Mann auf die Straße, bleckte die Zunge weit heraus und tauchte mit ihr inmitten des Strahls ein. Dabei zog sie ihr Kleid hoch und holte ihrerseits einen halbsteifen Penis heraus und begann zu wichsen.
Der Penis schwoll zu einem gut ausgeprägten Schwanz heran und wurde verlangsamt weiter bearbeitet. Als der Mann am Auto fertig uriniert hatte wandte die kniende Frau dem Kameramann den Rücken zu und lutschte dem Mann die Eichel rein, was deshalb gut zu sehen war, da sich die Kamera etwas seitwärts bewegte und weiter gut draufhielt. Niemand schien die Filmerei zu stören, oder niemand schien sie zu bemerken.
Kurz darauf erhob sich die maskuline Frau, beugte sich auf die Motorhaube und stützte sich mit den Händen darauf. Der Autofahrer nahm seinen nun steifen Schwanz und versuchte mehrere Male in das kleine Loch der Frau hineinzukommen, was auch schließlich gelang.
Die Stöße kamen schnell und rücksichtslos, man spürte selbst durch die schlechte Bildqualität den Egoismus des Freiers, rasch zum Erfolg kommen zu wollen.
Schließlich war es auch soweit, die Stöße kamen schwächer und entspannter, bis sie gänzlich aufhörten und sich der Mann endlich wieder gegen die Haube lehnte. Die Frau nahm ihre kniende Haltung von vorhin wieder ein und saugte am abklingenden Penis des Mannes solange herum, bis dieser genug hatte und sie fortschickte.
Der Mann stieg wieder ein und schaltete den Blinker in die andere Richtung ein. Wenig später zeigte sich dasselbe Bild wie schon Minuten zuvor, als sei nichts gewesen.
Corinna war fasziniert. Was war das für eine Welt?
Sie dachte unwillkürlich an ihre Tochter, die sie zu beschützen hatte und die niemals mit solch einem Schmutz in Berührung kommen sollte.
Dann zuckte die Designerin zusammen.
„Bella, Bella, sehen sie gut hin, meine Schöne, bald schon werden sie an Manfredo’s Straße stehen und wie der Kerl da Geld verdienen.“
Auf den Alten hatte sie vergessen. Und die Bürde der Wollust stach weiter zu.
„Frau Nachbarin, das sie tatsächlich hier oben sind und sich freiwillig in den Sattel begeben haben, finde ich wirklich bemerkenswert – ach wenn ich nur jünger wäre.“
Die Worte drangen dumpf zu Corinna hinein, und durch einen raschen Blick seitwärts entdeckte sie die offene Luke mit zwei Augenpaaren, die durchdringender nicht sein konnten.
„Was wollen sie hier, verschwinden sie …“
Die Frau im Sattel konnte nicht weitersprechen, sie kannte ja die Wahrheit, sie wusste nur zu gut, dass sie den Alten erwartet hatte. Ihr wurde nichts vorgemacht. Ihr wurde die Wahrheit ins Gesicht geschleudert. Doch sich die Wahrheit auch selbst einzugestehen, tat doppelt weh.
„Nein, nein“, krächzte der Alte. „Ich möchte sie am Sattel erleben. Ich möchte sie an den Schwänzen lutschen sehen und am Sattel reiten sehen, bis sie ihre Lust besinnungslos werden lässt. Ich möchte, dass sie mir ihre primitive Seite zeigen und sich vor meinen Augen kompromittieren.“
Tief atmete er durch.
Corinna sah die Augen kurz verschwinden, bis sie wieder strahlend wie jeher auftauchten.
„Sie dreckiges Schwein …“
„Ja, ich weiß, sie sind noch am Anfang … aber ich verspreche ihnen, wenn wir heute hier fertig sind, werden sie ein Stück näher zur Wahrheit gelangt sein.
Dann gab es eine weitere Bewegung im Film. Zwei junge Osmane, wohl Türken, tauchten aus dem dunklen Hintergrund auf, schwenkten mit den Armen, hatten Spaß und bespuckten schließlich die maskuline Frau, die sich schon vorahnungsvoll in eine der dunklen Nischen zurückgezogen hatte. Die stämmig wirkenden Burschen zerrten die Frau auf den offenen Gehsteig, schlugen auf sie ein und traten nach ihr. Lachend deuteten sie auf die Dirne und gestikulierten wild um sich. Sie machten sich gegenseitig Mut, rissen Grimassen und verspotteten die plötzlich zerbrechlich wirkende Hure. Die Blondine entkam den Beiden schlussendlich und flüchtete auf undamenhafte Weise, in dem sie sich der Pumps entledigte und auf blanken Sohlen Reißaus nahm. Die Burschen lachten hinterher und brüsteten sich lautstark – einer mit breiterer Brust als der Andere.
„Schweine …“ flüstere Corinna …
Der Alte lachte schmutzig und stierte weiter.
Der Film zeigt noch mehr.
Viel mehr.
Eines der anderen Mädchen hatte das Treiben genauer beobachtet und näherte sich selbstbewusst. Stolz und erhobenen Hauptes stöckelte sie mit vollendetem Hüftschwung zu den Strolchen hin und sprach sie an. Die Burschen zeigten zunächst kein weiteres Interesse, blieben aber schließlich stehen und beäugten sie misstrauisch.
Die Kamera zoomte wieder näher zum Schauplatz hin und entriss dem Dunkel Details, die sich so noch nicht dargeboten hatten. Das Mädchen erwies sich als ältere Frau in den Mittfünfzigern, deren Alter man aufgrund bestimmter Falten an den Lidern und dem Hals erkennen konnte. Sie strahlte die Aura einer kultivierten, noblen Adeligen aus, die zu früheren Zeiten als Edelfrau oder Herzogin alle Ehre gemacht hätte. Sie hatte einen dezenten Lidschatten aufgelegt und ihre langen, silbergrauen Haare glatt und seitlich bis zu den Ellbogen herabhängen. Der säuberlich aufgetragene Lippenstift passte gut abgestimmt sowohl mit ihrem edlen, schönen Gesicht zusammen, wie auch zur Kleidung, die aus einem blauen Blazer in eng taillierter Form, einer Perlenkette um den Hals, einem Rock bis oberhalb der Knie mit Satineinsätzen am Saum, Nylons und schließlich extravagante Sandaletten mit funkelnden Strass-Steinchen als Verzierung bestand. Mit den hohe Absätzen und dem hohe Plateau der Schuhe konnte die graue Erscheinung mit den Männern auf gleicher Augenhöhe kommunizieren und darlegen, was sie von ihnen wollte.
Dann wackelte die Kamera ein wenig, da sie sich dem Schauplatz weiter näherte und so das Geschehen noch nuancierter einfangen wollte.
Die graue Dame lächelte die Jungs verführerisch an und sprach ruhig und unaufgeregt. Die Burschen blickten sich an und verzogen ungläubig die schattigen Gesichter. Der Beleibtere wandte sich wieder zu ihr hin und bedeutete, dass sie kein Geld hätten und schüttelte zur Unterstützung den Kopf. Die Dame sprach besonnen weiter und schien Erfolg zu haben, denn die Jungs wurden zum Bleiben veranlasst. Zur Unterstützung setzte sie sich in Bewegung und schritt aufreizend und powackelnd ein Stück die Straße hinunter, wobei sie sich immer wieder umwandte und den Burschen einladend mit dem Zeigefinder bedeutete, mitzukommen. Vor einer schwarzen, sehr teuer aussehenden Limousine blieb sie stehen und öffnete die hintere Türe – die Innenbeleuchtung erhellte den Innenraum und ließ eine langgezogene Rückbank aus feinstem Leder aus dem Dunkel hervortreten. Die Grand Dame drehte sich zu den Burschen um, die geduckt und argwöhnisch sich am halben Weg befanden, und sich nur sehr langsam und vorsichtig dem Auto näherten, und öffnete den Häkchenverschluss des Blazers bis sich der Stoff auseinanterteilte.
Sichtbar wurde ein farblich abgestimmter Push-up-BH, der das Dekollete mit Hilfe eines Bändchens pushte und überbetonte. Die Türken riefen sich etwas zu und bewegten sich schneller.
Die graue Dame beobachtete die Burschen zufrieden und griff zum hinteren Reißverschluss des Rockes und ließ ihn herunterrutschen; die Füße fingen ihn auf und hoben ihn hoch, wo das Teil flink in das Auto befördert wurde. Dann lehnte sie sich gegen das Auto, griff in ihren Slip und begann genüsslich und ohne Eile zu masturbieren.
Damit war der Bann für die Türken gebrochen. Rasch überwanden sie die letzten Meter und bauten sich jeder auf einer Seite neben ihr auf. Die Dame öffnete ihren Mund und legte die freie Hand um den Nacken des Dickeren, der mit ihr leidenschaftlich zu küssen begann. Die Grand Dame verdrehte die Augen als sie die Zunge des Türken spürte und masturbierte heftiger weiter. Tief drang sie in ihre Scham ein und ließ die beiden vorgestreckten Finger wirbeln.
Der gegenüberharrende Türke glotzte gierig auf die zuckenden Bewegungen im ausgebeulten Slip und wollte mehr sehen. Leicht ging er in den Hocke und streckte seine Arme zu den Hüften um an den schmalen Stoff an der Seite des Slips zu gelangen. Dann schob er das gesamte Teil über die leicht gespreizten Schenkel der beschäftigten Diva hinab, bis das Teil von selbst bis nach unten rutschte. Sofort wanderten seine Hände hoch bis zum für ihr Alter erstaunlich straffen Po und begann ihn zu drücken und zu kneten. Seine Lippen berührten ihre Schenkel und seine Finger glitten immer öfter in ihre Pospalte hinein und stießen an den heißen Anus, der wie ein Magnet zu sein schien und den Burschen magisch anzog. Die Grand Dame masturbierte heftig weiter und führte die Hand des Dicken in den offenen Blazer hinein, damit er ihre kleinen Brüste kennenlernen sollte.
Unterdessen hatte der Andere die masturbierenden Finger aus dem Loch entfernt und stülpte seine Lippen über die graue Scham der Frau. Seine Zunge suchte und fand einen Eingang und zwängte sich feucht in den Spalt hinein und begann zu lecken. Der Körper der Frau bog sich vor Lust auf das Autodach zurück bis der Kopf am Blech auflag.
Die Hände des Dicken zerrten den nachdrucksvoll präsentierten BH mit einem Ruck nach unten und beugten sich auf das weiße Fleisch um die stehenden Warzen in Empfang zu nehmen. Der hockende Türke leckte und saugte bis er schließlich abwechselnd seinen Zeigfinger zu Hilfe nahm und immer wieder in das Loch versenkte.
Schließlich „befreite“ sich die Grand Dame und schob sich auf den Beifahrersitz. Sie präsentierte in Hündchenstellung ihren wohlgeformten Vollmond, den zuerst der Dicke bediente. Sein dunkler Schwanz verschwand zur Gänze zwischen den Schenkel und sein Becken wippte rhythmisch und schnell vor und zurück. Nach wenigen Augenblicken kam der zweite Türke dran und vollführte einige Augenblicke länger das gleiche Schauspiel, bis auch er fertig war und das Loch zugefüllt hatte.
Die zutiefst aufgewühlte Diva rutschte aus der geöffneten Tür hervor und kniete sich breitbeinig wie eine letztklassige Hure vor dem dicken, erstaunten Türken hin, der dabei war seinen Hosenschlitz zu schließen. Sie holte ohne seine Reaktion abzuwarten seine Bälle und sein halbsteifes Rohr aus der Hose heraus und warf ihre grauen, langen Haare in den Nacken. Dann wichste sie hart und kräftig den erschlaffenden Schwanz durch und ließ zu, wie die ausgestoßenen Spermatropfen auf ihr Gesicht regnete.
Innerhalb kürzester Zeit versiegte der Regen und die graue Frau nahm das ermattete Fleisch in ihren Mund. Sie nahm dabei die heraushängenden Hoden in die Hand, saugte kräftig und massierte die letzten Tropfen aus dem Rohr heraus.
Während dieser Prozedur war sein Freund nicht untätig geblieben und hatte sich seinen Schwanz noch einmal hochgewichst. Er stand dicht hinter ihr und riss temperamentvoll den Mund auf. Die Kniende brauchte sich nur umzuwenden um sich auch diesem Schwanz hinzugeben. Diesmal ergoss sich ein ergiebigerer Schwall in ihrem Mund und sie musste trotz des zweiten Ergusses des Mannes mehrere Male hinunterzuschlucken um den zähflüssigen Trank nicht zu vergeuden.
Auch diesmal massierte sie ausgiebig die Hoden und lutschte den letzten Rest aus seinem Körper heraus.
Und dann wurde es rasch wieder ruhig.
Die Burschen verschwanden ohne sich weiter umzudrehen und die graue Dame verschwand kurz im Auto um sich wieder anzukleiden und die Schminke nachzuprüfen. Schließlich stöckelte sie wie die anderen Damen am Trottoir entlang und blickte sich wie zuvor nach herannahenden Autos um.
Für Corinna waren die paar Minuten unfassbar und nicht zu verstehen. Wie war es möglich dass sich diese ältere Dame auf eine solche Art und Weise mit türkischen Halbstarken einließ? Welchen Irrungen saß die Frau auf?
Und welche unsägliche Unnatur kam bei ihr selbst zum Vorschein? Zum Zeitpunkt als sich die vornehme Frau auf das schmutzige Trottoir vor dem jungen Türken hinkniete und den schmutzigen Schwanz schmeckte, spürte sie den eigenen Schmerz, das eigene Joch.
Und den Hunger.
Sie blickte betrübt aber gleichzeitig empört zum Alten hin, der noch immer gierig und keuchend starrte, und drückte parallel dazu mit voller, verzweifelter Brunst ihre festen Schenkel noch weiter auseinander. Als sich die Nieten durch das Höschen inmitten der Scham und in das übrige Fleisch bohrten stöhnte sie verbissen und entrüstet auf. Sie inhalierte die schmutzigen Blicke des Alten und forcierte die Dynamik. Nochmals und mit enormer Gier spreizte sie die zittrigen Schenkel noch tiefer in einen Beinahe-Spagat hinein und nahm die geweiteten, staunenden Pupillen des alten Mannes entgegen. Der Schmerz und der Taumel kamen gleichzeitig und sie warf das Debakel mit einem hohen, gedehnten Schrei dem geöffneten Schlitz der Metalltür entgegen.
Die warteten, leuchtenden Augen blitzten triumphierend.
„Ja meine geile Nachbarin, ich spüre dein Verlangen … gib mir mehr davon, gib mir deine Sehnsüchte und Phantasien …“ Er wechselte in das „Du“ und feuerte seine Worte treffsicher auf sie ab.
Aus dem Raum drang ein weiterer spitzer Schrei heraus und entzückte den Alten. Seine Pupillen sogen die Qual wie ein trockener Schwamm auf und auf seiner Stirn bildeten sich Schweißtropfen, die von seiner inneren Unruhe herausgetrieben wurden. Sein Blick wich nun nicht mehr von der Verzweifelten.
„Lass dich gehen, meine Schöne, zeig mir was in dir steckt …“
Corinna wand sich in ihrem Sattel und zerrte an den hinderlichen Handschellen. Sie wollte Erlösung erfahren und doch war es nicht möglich.
Wieder der getriebene Blick zur Tür.
Der Alte war noch immer präsent.
Seine wissenden Augen sezierten beunruhigend.
Dann sprach er wieder zu ihr.
„Wohnung 201 – zweiter Stock“, hauchte der Alte. „Eine Anwältin die Manfredo aus dem Knast geholt hat und seither in unserem Haus wohnt. Sein „Dank“ an die Seniora hast du ja gesehen.“ Er kicherte widerlich.
„Ja er besitzt sie. Sie ist sein Eigentum. Seine Abhängige. Tja, er kann ein richtiges Schwein sein …“ Sein glucksen wirkte atemlos.
Seine Worte drangen tief in ihre Seele ein.
Für einen Moment wurde es schwarz um Corinnas Augen. Etwas zerriss in ihr.
Als sie nach Sekunden zu sich kam hatte sich etwas verändert.
Der Alte stand gaffend und zeternd im Hintergrund der geöffneten Tür, die sich durch das wuchtige Ziehen des Hausmeisters aufgetan hatte. Schnell stand der Hausmeister an ihrer Seite und öffnete schweigend das Schloss der Handschellen. Der Druck um ihre Handgelenke verschwand und sie war plötzlich frei.
Wie selbstverständlich, seltsam mechanisch und ohne Zurückhaltung drängten sich die arbeitswilligen Finger in ihr Höschen und gewährten der Frau einen Rausch an Bildern, Farben, Eindrücken, Hitze und Erlösung. Ihr Körper zuckte wie unter heftigen Schlägen hin und her, die Nieten wurden nagend in die Haut getrieben und verursachten brennende Stiche, als ob sie Insekten mit spitzen Stacheln wären, die sich immer wieder zur Wehr zu setzen hatten. Corinna erstickte in ihrer Qual, sie konnte die Entladung nicht aushalten, die sich immer weiter vollführte und kein Ende nahm. Die Bilder und die Farben kreisten um sie herum, als ob sie inmitten eines teuflischen Wirbelsturmes saß, das stoische Gesicht des Hausmeisters flackerte immer wieder durch die Blackouts hindurch und die zerstörerische Hitze in ihrem Inneren fraß sie nach und nach auf.
Die schrillen Schreie tönten durch den Raum bis hinaus aus der geöffneten Tür. Der Alte schmunzelte zufrieden, begab sich zum Lift und schwebte glückselig heimwärts.
Für Corinna gab es erst nach einer geraumen Weile Frieden. Ihre gebrochenen Augen starrten entseelt auf ihre gespreizten Schenkel, die Arme und der Kopf hingen schlaff und leblos herunter, so dass sie insgesamt einen mehr als erbärmlichen Eindruck hinterließ.
Manfredo hatte gewartet.
Wie immer die Ruhe selbst. Seine Berechnung war richtig gewesen und seine Zufriedenheit drückte sich durch ein selbstgefälliges Grunzen aus.
Dann kam Bewegung in ihn und seine muskelbepackten Arme hoben die Frau aus dem Sattel heraus und brachten sie zum Lift. Er fuhr mit ihr zur Wohnung hinunter und trat durch die vom Nachbarn geöffnete Tür hindurch. Ohne Zeitdruck schritt er in das Schlafzimmer und ließ den erlahmten Körper in die duftenden Daunen gleiten.
Wieder wartete er und ließ sie zur Besinnung kommen.
Auf diesen Moment hatte er gelauert.
Die wohlgesetzte und hart ausgeführte Ohrfeige traf das Gesicht kernig wie überraschend. Die Augen der Frau wurden aufgerissen und der Körper nahm wieder die Spannung einer Lebendigen an.
Zorn erfüllte sie.
„Fahren sie in einer halben Stunde zur Bergallee. Zahlen sie der Alten vom Film was sie verlangt und üben sie, wie man Fotzenlöcher und Arschlöcher ausleckt.“
Corinna setzte sich hoch und blickte zu dem Gewaltmenschen empor. Die Worte reihten sich in die Geschehnisse nahtlos ein und rüttelten sie aufs Neue wach.
„Und seien sie sich gewiss, meine Kamera wird ihr Talent aufzeichnen.“
Nichts konnte sie dem Mann entgegensetzen. Sie zeigte nicht die geringste Reaktion, denn zu absurd war seine Forderung.
„Die Alte weiß übrigens nichts davon, kaufen sie das Weib wie es ein Freier eben tut.“
Nach diesen Worten verließ er sie ohne sich auch nur einmal umzublicken. Sein Auftritt blieb bestimmt, strikt und ohne auch nur den leisesten Widerspruch duldend.
Sie blickte auf die Uhr.
Die Zeit für den Ausflug hatte sie leicht.
In ihr stieg das zerstörerische Gefühl abermals hoch und verbreitete sich in Regionen, die einfach nicht kontrollierbar waren und die mit einer Wucht anheimfielen, die den Geist veränderten – wandelten – entwickelten.
Sie fühlte sich plötzlich unsäglich alleine.
Unglaublich hilflos.
Wieder der Blick zur Uhr.
Was tat sie nur?
Wie konnte sie dem verrückten Diktat dieses Menschen trotzen? War es ihr noch möglich?
Sie biss die Zähne aufeinander und trieb sich die Fingernägel in die Handballen.
Dann gab sie dem Druck nach.
Sie stand vom Bett auf und stellte sich vor dem Spiegel. Noch immer trug sie das weiße, sehr glatt gefertigte Strechkleid, an dem sich die Warzenhöfe samt Dochte um ein Vielfaches deutlicher abhoben, als sie es noch vor mehr als einer Stunde vor der Tür des Vallucci taten. Sie richtete die halterlosen Strümpfe zurecht, die durch die Nieten in Mitleidenschaft gezogen waren und musterte ihre weißen Pumps, die ihre Beine sexy zur Geltung brachten.
Ja sie spürte, wie aufregend und attraktiv sie noch immer wirkte.
Die Designerin betrachtete sich weiter. Ihr Gesicht war um die Augen leicht geschwollen – nicht von der Ohrfeige, die sie zurück ins Leben brachte – nein es waren die unvorstellbaren Vorkommnisse, an denen sie selbst nicht unschuldig war. Nun sollte es weiter gehen.
Sie sollte zum Freier werden.
Wie absurd. Wie zynisch.
Aber sie wusste, dass die Degeneration weiterging.
Ihre Handtasche lag auf dem Beifahrersitz und wurde noch rasch mit Geld aus dem Geldautomaten gefüttert. Ihr kleines, dunkelblaues Stadtauto fuhr sicher und mit erlaubter Geschwindigkeit bis tief in die schäbigen Viertel der Stadt hinein, bis sie in die bewusste Allee abbog und die Geschwindigkeit drosselte.
Das Herz schlug bis in das Gehirn hoch und die Designerin krallte sich an dem Lenkrad fest, als ob es der einzige Halt vor einem Abgrund wäre.
Aber der Abgrund tat sich ihr tatsächlich auf – und das wusste sie – sie fühlte es überdeutlich.
Fotzenlöcher und Arschlöcher schmecken.
Welche Sprache. Welcher Gedanke.
Tagsüber sahen die Straßen hier im Viertel anders aus. Zerfallener, verschlissener – denn das Licht kannte kein Pardon.
An der Straße sah sie Mädchen und Frauen, die links und rechts wie im Film dahin schlenderten. Was sollte sie tun, wenn sie die Frau vom Film entdecken sollte? Wie spricht man eine Hure an?
Sie trat auf die Bremse.
Was machte sie hier nur? Die Schatten des nahenden Kreislaufverlustes traten übermächtig in ihre Augen. Tief atmete sie durch und öffnete die Fensterscheibe. Wie die Luft guttat.
Dann ruckte das Fahrzeug an und sie fuhr unwillkürlich weiter.
Minuten verstrichen.
Die Magengrube schmerzte in einem pulsierenden Stakkato unaufhörlich weiter und ließ ihr keine Zeit der Ruhe.
Und schließlich hatte sie Erfolg. Eigentlich war sie an der Stelle schon vorbei, als sie die Lady aus einem geparkten Auto aussteigen sah. Es war nicht die Limousine vom Film, sondern ein kleiner, schmutziger Fiat, in denen sie Umrisse eines Fahrers ausmachte. Der Fiat brauste anschließend davon und hinterließ dunkle Abgaswolken, die sich langsam durch die Luft verwirbelten. Die graue Schönheit verließ die Straße und stieg anmutig auf das Katzensteinpflaster des Gehsteiges hinauf, um sich anzuschicken, an der Allee hinunterzulaufen. Corinna holte tief Luft und bewegte sich mit ihrem Fahrzeug rückwärts zur Lady, bis sie auf derselben Höhe angekommen war. Sie ließ die Beifahrerscheibe nervös herunter surren und sprach sie an.
„Hallo“, sie sprach verhalten und presste die Worte durch die Zähne hindurch.
Die Lady hielt inne und blickte beinahe erhaben durch das Auto, geradeso, als ob die Frau auf einem Bummel durch die Innenstadt war.
„Ja?“ Blütenweiße Zähne kamen zum Vorschein. Ihr Gesicht zeigte eine gewisse Arroganz mit der zurückhaltenden Verwunderung einer Aristokratin.
„Ich, ich …“ Corinna stammelte unsicher vor sich hin und würgte das Auto ab. Sie startete erneut und beugte sich zur Fahrerseite. Die Lady blieb in ihrer kerzengeraden Körperhaltung stehen und beobachtete mit einer gewissen Neugier die aufgeregt und fahrig wirkende Frau.
„Wie viel kosten ihre … ihre … Dienste?“
Corinnas Herz raste und setzte für Sekunden aus.
Totenbleich ließ sie sich in den Fahrersitz zurückfallen und atmete schwer ein und aus. Sie ging weit, sehr weit, und ihr Mund fühlte sich so trocken und ausgedörrt wie bei einer Wanderung durch die Sahara an. In ihren Gedanken tauchte plötzlich ihre Familie auf.
Wie sie sich umarmten, scherzten, und sie sich einfach miteinander wohlfühlten. Sie aber saß heute in ihrem kleinen Auto und tat etwas, das sich nie wieder gutmachen ließe.
An dem Beifahrerfenster erschien das stilvoll schöne Gesicht der grauen Lady. Lächelnd blickte sie in das Innere.
„Sie haben sich wohl verfahren? Ja?“
„Nein, ja, doch … sie haben recht …“, die Designerin trat aufs Gaspedal und vollführte einen Kavalierstart, der die Reifen zum Surren brachte und mit dem sie bei ihrem untermotorisierten Gefährt niemals gerechnet hatte.
Die Gedanken wirbelten durch ihren Kopf – der Hausmeister würde sie filmen und würde ihre Flucht bemerken.
Und?
Was soll das Ganze?
Er konnte ihr gar nichts.
Die Hand schien nicht zu gehorchen und lies das Lenkrad drehen.
Diesmal kam sie von vorne an die Lady heran: „Entschuldigen sie bitte … ich … ich bin schon richtig hier …“
Die hochhakigen Pumps der Lady verursachten ein hohles Geräusch als sie erneut zum Auto stolzierte. „Wie darf ich das verstehen?“
Die nervöse Frau am Lenkrad schluckte.
„Ich möchte einen Preis wissen …“
„Einen Preis für meine Dienste?“
Die Designerin blickte hinaus auf die Gestalt, die sich nun vor ihr aufgebaut hatte. Sie trug ein hübsches Wollkostüm mit blitzenden Knöpfen und ausuferndem Kragen. Ein schmaler Gürtel hielt den tadellos sitzenden Rock an ihrem Becken fest und passte hervorragend zu dem Ohrgehänge, das raffiniert und schick an ihr seine Bestimmung fand.
„Das wäre wirklich nett …“
„Von welchen Diensten sprechen wir hier?“ Die Lady verfiel in einen geschäftlichen Ton.
Die Frage überrumpelte die Designerin. Die Situation war zu unwirklich, zu verfahren und unannehmbar.
„Ich soll, nein, ich möchte … ich könnte …“
„Soll ich ihre Pussi auslecken?“ Die Lady schien sich zu amüsieren.
„Nein“, erschrocken wich Corinna zurück.
„Wollen sie meine Pussi lecken?“ Anzüglich blitzten die grün schimmernden Augen.
Stille.
Corinna presste ihre Lippen zusammen.
„Ja. Ja. Das und noch das andere, das andere …“
Die Lady runzelte die Stirn.
„Das andere …?“
Dann hatte sie es: „Mein anderes Loch – sie wollen mein zweites Loch auch auslecken?“
„Ja …ja, richtig“ Corinna blickte zur Seite und schloss die Augen.
„Das wird teuer.“
Corinna blickte wieder zur Lady und musste den bemessenden Ausdruck im Mienenspiel hinnehmen. Für sie nicht zu ertragen.
„Fünfhundert … und wo, bei ihnen im Auto?“
Auf die praktischen Dinge hatte die Designerin nicht gedacht. Sie war auch nicht imstande zu denken oder Entscheidungen zu fällen.
„Sie können gleich hier parken, ich komme zu ihnen rein …“
Das Auto wurde an Ort und Stelle geparkt und der Schlüssel umgedreht. Die Grand Dame saß neben Corinna und duftete nach frischem Parfum, das den noch schalen Spermageruch von vorhin übertünchen sollte.
„Bringen wir es hinter uns. Das Geld bitte.“
Corinna beobachtete die Alte, wie sie sich den Rock hochschob und den Satinslip zu Seite drückte. Dann legte sie den Sitz zur Hälfte um und platzierte sich gekonnt.
„Wo wollen sie beginnen?“
Sie spreizte ihre Beine so weit es am Beifahrersitz ging auseinander, stellte das rechte Bein an der Beifahrertür hoch und blickte programmatisch und ungerührt zur Designerin.
Den Slip drückte sie nochmals nachhaltig zur Seite und die volle, behaarte Vulva präsentierte sich gewagt und bereit wenige Zentimeter von der Designerin entfernt.
Diese konnte nicht mehr atmen. Sich nicht mehr bewegen.
Der Anblick war dreckig und verkommen.
Und die pure Geilheit verletzte sie abermals. Hart und rücksichtslos wurde sie von ihr gepackt und in die Erniedrigung geleitet.
Corinna rutschte schließlich erschüttert in das Verderbnis hinab, berührte das bestrumpfte Knie der Lady und tauchte schließlich gänzlich in den eigenen Verfall hinein.
Ihre Zunge suchte und fand den schmalen, länglichen Eingang des Unheils und kostete am verbotenen, zunächst scharf schmeckenden Fleisch der Lady, die es sich bequem gemacht hatte und an die Decke starrte.
Die Frauen hielten sich ansonsten ruhig, die Stille im Auto wurde nur durch das kaum hörbare und sehr zaghaft ausgeführte naschen der Gefallenen unterbrochen. Die Zungenspitze berührte zunächst die Haare, die oberen Bereiche der Scham, die äußeren Lippen und die beiden formvollendet geschwungenen kleinen Schamlippen. Nach einer kleinen Weile wurde die Zunge kühner, neugieriger, und sie stieß in den Scheidenvorhof vor, wo sie suchend und leckend die Klitoris und die Vorhaut abtastete und mit ihrem Speichel einnässte. Die Grand Dame wurde ein wenig unruhiger und sie begann ihr Becken bedächtig zu bewegen – sie vollführte mit den Zungenstreichen den Rhythmus mit und begann den Kopf der Leckenden zu streicheln.
Für die Leckende war das Erlebnis außergewöhnlich. Noch niemals zuvor hatte sie die zarten Lippen und die butterweichen Hautfalten so intim an ihr heran bekommen. Der durchdringende Geschmack der Vulva betörte die Frau. Sie wollte mehr.
Jetzt schob sie ihr Organ deutlich in die Vagina hinein und kostete abwartend und vorsichtig an allen Ecken und Kanten, sie lotete die kleinen Vorsprünge, die heimlichen Fugen und Vertiefungen sorgfältig aus und lies nicht das geringste Örtchen aus. Ihre Zunge wurde der Botschafter des Dämonen, der ihr den gottlosen Trieb in den Verstand eingrub und sie immer tiefer in seine Welt hineindrängte.
Nach einer Weile suchten ihre Finger ihre eigene nasse Welt, die sie sich erst unter dem Rock und dem eingeklemmten Höschen erschließen musste. Langsam tauchte sie in die Nässe ein und wurde Teil der Verdorbenheit. Ihre Zungenspitze wanderte aus der Spalte der Alten heraus und geriet tiefer und noch tiefer, bis sie an einem bitter schmeckenden Ort gelangte, an dem sie aufgrund der halbsitzenden Position der Grand Dame nur sehr schwer hineinfand. Doch an der sensiblen Nervenspitze der neugierigen Zunge war die Rosette deutlich auszunehmen, und auch an den deutlich werdenden Atemzügen der Alten wusste die Designerin, dass sie an dem Ort angelangt war, an dem sie später verzweifeln würde.
Die Schenkel der Designerin zuckten, als ihr der Orgasmus die Sinne raubten. Aber auch die Alte tat es ihr nach, denn auch für sie war es gewissermaßen nicht auszuhalten gewesen. Beiden Frauen ergingen sich in einen minutenlangen Taumel des Absurden.
Für Corinna ging ein trauriges Kapitel zu Ende. Doch ein neues, frisches Kapitel wurde soeben aufgeschlagen. Ein Kapitel, das sich als ein neuer Lebensabschnitt ankündigen sollte.
5.
Nach den Zwischenfällen mit dem Nachbarn, mit der Lady und Manfredo wurde es tagelang ruhig um die Designerin. Endlich konnte sie durchatmen.
Niemand behelligte sie – die Nachbarn dürften ihr aus dem Weg gehen, was natürlich in ihrem Sinne war – und auch die Anwältin, an der sie sich im Auto ausgetobt hatte, lief ihr im Haus nicht über dem Weg und schien vom Erdboden verschluckt worden zu sein.
Der monotone Alltag aber konnte ihr Innerstes und die Träume in der Nacht nicht beruhigen. Die Situation im Auto mutierte zu Albträumen, die sie wachrissen und ihren Mann aufschreckten. Immer wieder durchlebte sie das Verdorbene, das Absurde, das Verhängnis.
Aber nicht nur die ruhelosen Nächte allein spien Bilder aus. Unerwartete Tagträume inmitten beliebiger Alltagstätigkeiten bedrängten und beschlichen sie in befremdend penetranter und schriller Weise. So fand sie sich im Vorstandsbüro der Lederlady wieder, die sich auf ihrem riesigen Schreibtisch niedergelassen hatte und mit weit gespreizten Beinen vor ihr lag. Sie persönlich hockte splitternackt – nur in halterlosen Nylons und grell-gelben hochhakigen Pumps ausstaffiert auf einem Drehstuhl dicht am Tisch und beugte sich mit dem Gesicht voran inzwischen des offenen Vs hinein und versank in den Tiefen des behaarten Mutterschoßes. Eine dürre Sekretärin im übergroßen Herrenanzug stand neben den Frauen und beobachtete streng die Lecktechnik und gab Anweisungen, wie es ausgefeilter und ihrer Chefin wohlgefälliger wäre.
Corinna schmeckte an diesen Tagen die heißen Schamlippen der Lederlady über den Tagtraum hinaus und ertappte sich dabei, wie in der Realität ein scharfes Aroma im Gaumen auftrat und so der Tagtraum verblüffend in die wirkliche Welt herüber schielte.
Ihr Körper drehte während all der Tagträume durch und überwältige ihren Verstand durch eine Welle an Geilheit und Fleischeshunger. In der Not verschwand die Gepeinigte einmal auf der Toilette im Supermarkt und verschaffte sich in völliger Verzweiflung am angegilbten Rand der Sitzbrille Linderung.
Ihr Leben geriet aus den Fugen und in ihrer Ausweglosigkeit fasste sie den Entschluss, bei dem Hünen einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Sie musste im Klarmachen, dass ihr Benehmen ausschließlich auf die vergangenen Male beschränkt bleiben musste und sie nicht mehr willens war, weitere Possen zu akzeptieren. An einem Donnerstagnachmittag war es soweit, sie hörte seinen Bariton aus dem Garten in den Flur hereindröhnen und so packte sie die Gelegenheit am Schopf.
Seine Reaktion auf ihre staksigen Äußerungen?
Folgendes hatte er ihr zu sagen:
„Wenn ich sage sie pissen sich in ihr verdammtes Höschen dann pissen sie hinein, wenn ich sage sie lecken an einer Fotze dann lecken sie an einer Fotze; sie werden dem allen ohne Frage nachkommen, sie wissen das und ich weiß das. Basta.“
Am Abend Mitte der fünften Woche – sie blieb trotz der deftigen Aussage von Manfredo noch eine Weile unbehelligt – kam schließlich die Botschaft, die alle Hoffnung auf etwaige Lossprechung der Intentionen und Vorankündigungen über Bord warf. Ihr Mann verkündete stolz von seinem Finanzvorstand zu einem Arbeitsessen samt Ehegatten eingeladen worden zu sein. Diese Ehre wurde wohl nur selten jemanden zuteil und so erschien es unmöglich eine Ausrede zu erfinden, nicht mitzugehen.
Abendgarderobe stand auf der Einladung zu lesen und so wählte sie eine elegante, helltürkise Kombination, die ihren Mann in Entzücken versetzte. Er trug einen schwarzen Anzug von Boss und versuchte damit seine biedere Buchhaltererscheinung in den Griff zu bekommen. Per Taxi fuhr man quer durch Rom zu der noblen Adresse, an der sich eine kleine, schmucke Villa befand die hell erleuchtet sich nett in die Gegend einpasste. Schnell wurden die Eheleute gegenseitig bekannt gemacht und die Chefin ihres Mannes ließ zu keiner Sekunde erahnen, was sich seinerzeit in einer bestimmen Waschküche abgespielt hatte.
Insgesamt tafelte man zu Sechst – die gastgebenden Eheleute, die Eheleute um den Abteilungsleiters des Controllings Regina und Luigi Valcone und eben die Preiss. Der Abend verlief in durchaus netter, entspannter Atmosphäre mit bissigen Kommentaren rund um das Business und so verstrich die Zeit bis zum Aufbruch zügig und unaufgeregt. Corinna schielte versteckt hin und wieder zu dem Finanzvorstand hin, aber keine Regung ihrerseits kam zurück oder wurde in irgendeiner Weise zur Kenntnis genommen. Für die Designerin blieb eine Rest-Ungewissheit bestehen, die aber von Stunde zu Stunde blasser wurde.
Hatte sie die Lederlady etwa vergessen?
Wage Hoffnung keimte auf.
Dann, inmitten der heiteren Aufbruchsstimmung ergab sich schlussendlich doch noch ein Zwischenspiel. Die Vorständin zerrte Corinna, während sich die anderen Herrschaften bereits im Vestibül verabschiedeten, unter einem Vorwand zurück an die Tafel, und drückte sie in den erstbesten Sessel. Mit angespannter Miene fixierte sie die Augen der Designerin, bedeutete ihr energisch ruhig sitzen zu bleiben und strich hektisch und bestimmt mit unterkühlter Hand an ihrem Schenkel hoch, so dass sie wenig später unter ihrem Rock am Strumpfende ihrer Halterlosen angekommen war. Ihre Finger stülpten ein zusammengefaltetes Stück Papier in die Nylons hinein und rutschten ohne weiteres Wort wieder hervor. Sie nickte der überraschten Frau kurz zu und schritt ohne das sie sich noch einmal umdrehte in den Eingangsbereich retour.
Corinna folgte ein wenig kopflos und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Der Abend klang danach tatsächlich aus und das Ehepaar kehrte ohne weitere Zwischenfälle nach Hause zurück, wo man rasch zu Bett ging und müde einschlief.
Dies betraf in erster Linie den Ehemann. Die Ehefrau hingegen hatte alle Hände voll zu tun um geschafft zu wirken und ihren Ehemann glauben zu machen, dass der Schlaf das einzig richtige wäre.
Sobald sie die ruhigen und gleichmäßigen Atemzüge ihres Mannes wahrnahm, rutschte sie aus dem Bett und schlich zur Toilette. Die Nylons hatte sie wohlüberlegt anbehalten, damit die darunter brennende Nachricht nicht irrtümlich in falsche Hände geriet, und so konnte sie endlich – unter Herzklopfen – das hellgelbe Papier entfalten und lesen.
Mit rasch hingeschriebener Tinte war zu lesen:
„Liebe Corinna,
Regina und ich sind von Ihnen sehr angetan. Wir haben Manfredo soeben kontaktiert und einen hohen Betrag in Aussicht gestellt und Sie für morgen gebucht. Kommen sie um 1100 Uhr in das Grand Hotel, Suite 7 und lassen Sie sich eine Stunde vorher die Garderobe bei der Boutique „Monique“ anmessen, die ich vorsorglich bereits avisiert habe. Sie werden als weibliche Carabinieri verkleidet in die Suite kommen mit der Absicht, meine Freundin und mich zu verhaften. Spielen Sie das sehr bestimmt und glaubwürdig, drohen sie uns mit dem Schlagstock und versetzen sie sich in den Lage der Polizistin.
Wir haben von Manfredo zwei Stunden bekommen Ihnen das auszureden – Regina wird Sie überwältigen und festhalten. Ich selbst werde Sie solange mit dem eigenen Schlagstock verprügeln bis Ihre tollen Titten dieselben harten Knospen aufweisen wie in der Waschküche vor ein paar Wochen. Ich stehe auf Schmerzen, wenn Sie verstehen was ich meine. Sie werden danach abwechselnd unsere umgeschnallten Gummischwänze lutschen und wir werden Sie abwechselnd hart abficken bis Sie uns anbetteln, unsere Mösen ausprobieren zu wollen. Die Löcher werden Sie uns auf Knien auslecken. Abschließend masturbieren Sie mit dem Schlagstock und bekennen sich als unsere hörige Polizeihure, die nur auf unsere Befehle wartet.
Corinna, wir wollen in Ihren Augen die Wahrheit sehen, wir wollen das Spiel zur Wahrheit machen und wir wollen mit Ihnen eine Stunde pure Lust erleben.
Regina wird ein solches Spiel so wie Sie auch das erste Mal ausleben und macht sich vor Vorfreude beinahe ins Höschen.
Bis morgen, Liebes.“
Der Spiegel gab in der Früh ein Gesicht wieder, das der Designerin unbekannt war. Tiefe Furchen zogen sich unterhalb der geschwollenen Augen hindurch und sie schien über Nacht um viele Jahre gealtert zu sein. Schleppend und ohne Energie wickelte sie das tägliche Prozedere ab und blieb schließlich wie üblich alleine zurück. Unfähig auch nur über irgendetwas anderes zu denken als an das, was in dem Schreiben stand, versuchte sie unter einer eiskalten Dusche Gewissheit zu erlangen. Gewissheit über die vergangenen Wochen, Gewissheit über sich selbst und ihre Gefühle, die so plötzlich und bizarr zum Vorschein getreten waren.
Das kalte Wasser konnte die überwältigende Kraft der Zeilen nicht abtöten. Ihre Brüste erhoben sich trotz der inneren Beklommenheit Stück um Stück, Gedanke für Gedanke, Empfindung für Empfindung auf das Niveau wie vor fünfzehn Jahren, als sie als junge Frau noch ohne BH den Männern den Kopf verdrehen konnte. Der Körper führte seit den Vorkommnissen ein grausames Eigenleben, denn ihr Busen verdichtete wiederum seine beiden Warzenhöfe und seine Knospen zu einem festgezurrten, lebenden Eisenpanzer der durch seine Straffheit unerträgliche Lustschmerzen bereitete. Der erotische Schmerz kroch durch ihre Blutbahnen wie ein unheimlicher Bote, der nichts anderes im Sinn hat, als ihr Fleisch mit den unvorstellbaren Zeilen der Vorständin zu vergiften.
Die Reaktion war frappierend.
Ihr Darm und ihre Blase entleerten sich auf ungehemmte und a****lische Weise, als die mahnende Situation in ungehemmten Bildern an ihr vorüberzog. Das kalte Wasser schwemmte die Fäkalien in den Abguss und hinterließ einen derben Geruch, der sich im Badezimmer verbreitete aber rasch wieder abzog. Corinna kam langsam zu sich, ihr Zustand befand sich in einem gefährlichen Stadion der unverfälschten Geilheit und der Abscheu über einen Mann, der sie wie ein Stück Vieh verkauft hatte.
Was bildete sich dieses Scheusal ein? Wie konnte er es wagen?
Hatte sie sich das nicht selbst zuzuschreiben?
So viele Fragen und keine Antworten. Nur dieses Schreiben klebte in ihrem Kopf und wurde von Minute zu Minute betäubender je näher es Zeit wurde aufzubrechen.
Aufbrechen.
Was für ein Gedanke. Sie dachte schon nicht mehr darüber nach, ob sie überhaupt hingehen sollte. Sie dachte nur noch an Manfredo, der sie verkauft hatte, und an die Lady, die auf rohe Weise beschrieben hatte, was mit ihr heute geschehen würde.
Die Ehefrau dachte an ihre Tochter. An ihren Mann. Was würden sie sagen wenn sie die mitbekämen, wie mit ihr verfahren wurde? Wie mit einem Stück Fleisch, das verkauft wurde und von zwei Frauen benutzt werden sollte, wie eine verkommene Dirne auf der Straße.
Sie taumelte.
Die Phantasie zerrte sie in die düstere Welt der Verkommenheit zurück. Sie presste ihre Faust gegen die pochende Scham und schluchzte schreiend auf. Sie wusste in diesem Moment dass sie ihr früheres Leben verloren hatte. Sie wollte die Blicke der Frauen auf ihren Körper spüren und sie wollte die erniedrigenden Vorhaben der Frauen erdulden …
Die Boutique stattete Corinna mit einem schwarzen, bis zu den Knien reichenden Rock, einer hellblauen Bluse, einem schwarzen, einfach gearbeiteten BH und einem schnittigen, schwarzen Slip aus. Darüber hinaus bekam sie Nylons, klassische Strapshalter und Strapse, die schlicht und schnörkellos an ihrer Hüfte Platz fanden. Ein überbreiter Lackgürtel markierte ihre Taille und beinhaltete eine Schlaufe, an denen der schlanke Schlagstock von einem Meter Länge baumeln konnte. Ein Carabinieri-Abzeichen samt Hut machte Corinna einigermaßen perfekt. Halbhohe, einfache Pumps kamen zu guter Letzt dran und signalisierten, dass es Zeit wurde aufzubrechen.
Die nunmehrig verkleidete Polizistin hatte sich bereits zuhause vorgenommen über die angekündigten Wunschziele der Vorständin keine weiteren Spekulationen mehr anzustellen. Hart nahm sie sich selbst ran um nicht abermals in die Zerrissenheit der vergangenen Stunden hineingezogen zu werden. Die Damen in der Boutique halfen ihr unbewusst dabei, indem sie sich höchst zurückhaltend benahmen und keine Fragen stellten. Die manchmal dennoch überbordende Nervosität und die Überreiztheit belasteten die Frau dennoch in einem Ausmaße, die sie zweimal in der Toilette verschwinden ließ.
Dann ging es schnell. Das bestellte Taxi brachte die Polizistin in den 5-Sterne-Tempel am Rande der Stadt und der Concierge wusste bei ihrem Anblick sofort Bescheid. Corinna hätte sich mit Sicherheit im vornehmen, gepolsterten und mit sanfter Musik begleitenden Aufzug übergeben, wenn ihr Magen nicht bereits alles entleert hätte was zu entleeren war. Ihre Überreiztheit erklomm den absoluten Höhepunkt.
Dann gingen zwei Flügeltüren auf und sie stand pünktlich und völlig angegriffen inmitten im Salon einer Suite, die teure Sofagarnituren und einen klobigen Marmortisch aufwies. In den weichen Polster saßen Regina, Corinna erkannte sie sofort, und gegenüber eine wohlwollend nickende Signora Ricca, die den Concierge durch eine Handbewegung hieß, dass er gehen könne.
Regina verblüffte in einem luxuriösen Herrenanzug der allerersten Güte sowie einer Zigarette, die auf einem langen Spitz zwischen ihren Fingern glomm. Sie wirkte sehr vornehm und passte perfekt zu dem Ambiente und der gediegenen Atmosphäre des Hotels. Die Vorständin, sie lächelte Corinna freundschaftlich an, hatte auf ihr 70er Jahre Outfit verzichtet und ruhte bequem in einem Sofasessel, der aus der Zeit Ludwig des XIV zu stammen schien.
Für einige Zeit schien die Zeit eine Pause zu machen. Corinna bemühte sich den Gesamteindruck Herr zu werden und die verlangte Aktion auszuführen. Ihr Hunger nach realen Taten wurde stärker.
Langsam entwand sie den Schlagstock aus der Lasche und zeigte damit auf Regina.
„Sie sind verhaftet. Ich nehme sie jetzt mit auf das Revier.“ Die Stimme krächzte und kam nur sehr verhalten zu den beiden Damen rüber.
Regina lachte lauthals auf.
„Blödes Miststück, was bilden sie sich ein?“ Wissen sie überhaupt mit wem sie es hier zu tun haben?“ Sie nahm einen tiefen Zug von der Zigarette.
Corinna blickte zur Vorständin. „Und sie sind ebenfalls verhaftet.“ Ihre Stimme gewann an Fahrt. „Beide Damen bitte ich mitzukommen und mir keine Schwierigkeiten zu machen.“
Regina stand auf und legte ihre Zigarette auf einen überdimensionierten Kristallaschenbecher.
Langsam schritt sie auf die Polizistin zu.
„Sind sie schwerhörig?“
Corinna schwitze, aber sie versuchte ihre Rolle zu spielen.
„Signora, seien sie vernünftig, sie haben keine Chance.“
Dicht stand die Herrenlady am Schlagstock und verzog ihre sanft geschminkten Lippen zu einer Grimasse und schielte hochmütig zur Vorständin: „Man müsste der Fotze Manieren beibringen.“
Corinna schluckte und ließ ihren Stock auf die Schulter antippen. „Stopp, Signora.“
Regina handelte gekonnt.
Wie ein Wirbelwind überwand sie den Abstand des Schlagstockes und versetzte der Polizistin einen Fausthieb in die Magengrube. Der Gesichtsausdruck verriet die Vorfreude über den Hieb und die Genugtuung, endlich ihre Neigungen ausleben zu können. Zunächst reagierte die Polizistin nicht sofort und blieb für Sekundenbruchteile ungerührt stehen und starrte ungläubig die Faustkämpferin an, bis sie der Schmerz einholte und zusammensacken ließ. Tief trieb sie der Hieb in die Knie und verursachte einen ruckartigen Ausstoß an Tränen. Mittels eines kurzen Zugs am Stock entwaffnete Regina die sich nun krümmende Frau und stieß kurz und trocken das Stockende seitlich in die weiche, ungeschützte Zone oberhalb des breiten Gürtels hinein.
Corinna schrie schmerzerfüllt auf und verfiel komplett in die Hocke.
Sie konnte nicht mehr denken, nur mehr den Schmerz und den aufkeimenden Hass fühlen.
Unter einem Tränenschleier – unfähig auch nur einen Finger zu rühren – konnte sie verschwommen die Vorständin aufstehen und betont langsam zu ihr schlendern sehen. Dann spürte sie die Finger an ihrer Kopfhaut und einen enormen Ruck, der sie aufrichtete und kurzfristig ihren Schmerz in der seitlichen Magengrube vergessen ließ. Die Chefin ihres Mannes nahm ihren glasigen Blick auf und blickte durch sie hindurch.
Dann kam ein lächeln und ein kurzes aufflackern in den Pupillen.
Die herzlose Ohrfeige traf die Polizistin ungeschützt und kaltblütig. Das Gesicht wurde zur Seite geschleudert und wurde gleichzeitig durch die sich in die Haare verkrallten Finger der Schlagenden aufgefangen. Die zweite, verkehrt geschlagene Ohrfeige kam heimtückischer und verursachte ein dumpfes Geräusch. Corinna wurde noch niemals zuvor derart geschlagen und sie empfand nichts mehr weiter als Hass und Wut.
Dennoch sackte sie ein.
Die Vorständin atmete erregt schwer ein und aus, ließ die Polizistin zu Boden gleiten und leckte sich lüstern über die Lippen. Dann überließ sie wieder der Partnerin das Feld. Diese hatte sich seitlich aufgebaut und rammte den Stock ein weiteres Mal tief in die Magengrube hinein. Die zu Boden gegangene Polizistin öffnete ihren Mund und würgte lautstark ihre Pein heraus um sich wenige Augenblicke später erneut zusammenzukrümmen.
Regina entkleidete sich ruhig und bedächtig bis auf die Latexunterwäsche und betrachtete mit schelmischem Grinsen die sich vor Schmerzen windenden Person. Ihre extrem hochhakigen, knallroten Latexstiefel, die jetzt zum Vorschein kamen und matt glänzten, kamen jetzt zum Einsatz. Der nagelähnlich schmale Absatz bohrte sich gemächlich aber stetig in den Oberschenkel der Polizistin hinein und verursachte einen tiefen Abdruck in der Haut. Die Polizistin brüllte auf und versuchte nach den Stiefel zu greifen, glitt aber ab und hangelte ins Leere. Die beiden um sie herumstehenden Frauen lachten lauthals auf und bearbeiteten darauf hin Corinna von beiden Seiten mit ihren Stiefeln. Diesmal drangen beide Schäfte gleichzeitig in die Haut ein – einmal wiederum am Schenkel, der andere am Handrücken der Aufstützenden, die daraufhin aufheulend wieder gegen den Boden aufschlug. Die Vorständin ging einen Schritt nach vor und trat mit der Stiefelspitze ohne Vorwarnung in die kurz preisgegebene Magengegend hinein und behielt die Spitze kurz dort. Dann stieg sie heraus und bohrte genüsslich ihren Schaft in die abkrümmende Hand der Polizistin, die machtlos alles über sich ergehen lassen musste und heisere Zornesschreie gegen die Frauen ausstieß. Regina beobachtete die Vorständin und knöpfte dabei ihr Latextop auf und verschaffte ihren Brüsten Freiraum. Sie zwirbelte eines ihrer Knospen und stieg parallel dazu in den Rücken der liegenden Frau und drehte dabei den Stiefel herum. Sie stöhnte vor Lust auf und presste die Sohle weiter hart gegen das Fleisch, bis der Körper der Polizistin flach am Bauch zu liegen kam. Dann nahm sie beide Knospen zwischen ihre Finger, zerrte gierig an ihnen und zog sie wie Hartgummi in die Länge, stöhnte wie eine Dirne auf und stampfte den Stiefel deftig gegen den Rücken auf. In ihrer Lust wiederholte sie das Spiel mehrere Male und musste von der Vorständin zur Räson gebracht werden. Corinna hechelte ihre Qual aus den Lungen und entließ einen Strom von Speichel aus ihrem weit geöffneten Mund. Ihre Augen verdrehten sich nach oben und zeigten der Vorständin, wie weit sie die Frau bereits getrieben hatten.
Beide Frauen bauten sich vor ihr auf und halfen ihr hoch, bis sie taumelnd auf den Füssen war und ermattet und mit blassen Blick vor ihnen stand.
Regina spielte erregt mit ihren birnenförmigen Brüsten und stierte die Polizistin hungrig und ungezügelt mit weit aufgerissenen Augen an. Die Vorständin öffnete geschickt die hellblaue Bluse der Polizistin und wusste, dass zunächst mit keiner Gegenwehr zu rechnen war. Sie ließ die Bluse im Rock stecken und zerrte den Stoff an den Schultern herab. Den schwarzen BH verrutschte sie danach bis zu den Warzenhöfen, bis die Dochte gerade noch herausblickten. Denn die Dochte waren ihr wichtig.
Sie fand den Polizeistock am Boden, kam wieder zurück, und ließ mit einem Blick Regina hinter die Polizistin treten, die sie daraufhin festhielt.
Corinna erholte sich langsam, sie blickte zur Chefin ihres Mannes und holte Luft, denn sie wollte ihre Wut an diesem Miststück Ausdruck verleihen.
„Dreckiges Luder …“ sagte die Vorständin und zwirbelte bedächtig an dem steinhart gewordenem Docht.
Dann wurden die Gummischwänze an den Hüften der Frauen festgezurrt. Die Polizistin wurde an den Händen gefesselt und in die Mitte des Raumes gebracht. Die gefesselten Hände wurden hochgenommen und an einem von der Decke herunterhängenden Haken eingehängt, der unscheinbar und zuvor unbemerkt im Raum schwebte.
Mit hochgestreckten Armen und auf Zehenspitzen stehend wartete Corinna. Sie fühlte sich auf merkwürdige Weise entlastet, von irgendetwas entbunden, als sie ihren Kopf zur Seite nahm und Regina mit dickem Gummischwanz hinter sich treten sah. Die Chefin ihres Mannes hingegen baute sich wieder vor ihr auf, den an ihr angepflanzten Schwanz masturbierend und zur Schau stellend. Den Stock ließ sie in der anderen Hand rotieren.
Reginas Hände aber blieben unterdessen nicht untätig. Sie packte den Slip und riss an dem Stoff hin und her. Doch die Qualität des Stoffes war bemerkenswert gut und so blieb der Slip an den Schenkel haften. Trotzdem wurde Corinna entblößt und so war es ein leichtes, den Schwanz unterhalb der Scham zwischen den Schenkel zu treiben und so für kurze Zeit zu verweilen. Die Hände kamen nun zum Büstenhalter, rissen daran und entließen die Brüste in die Freiheit. „Fotze, jetzt bekommst du was du verdienst …“
Dann wurden Reginas Hände an Corinnas Hüfte gestemmt und der Gummischwanz begann sich vor und zurück zu bewegen. Das Teil schabte unter ihrer Scham hin und her und rieb die Schenkel auseinander. Sie spürte den warmen, heftigen Atem der Regina, die sich Zugang zu ihrer Vulva verschafft hatte und sie einfach aufgespießt hatte.
Die Stöße kamen ruckweise.
Und sie führten sie in das Innere des Schattenreiches, wo der Dämon der Geilheit herrschte und ihr bei jedem Stoß eine Lektion erteilte.
Corinna stöhnte.
Regina fickte sie ohne Pause und sie tat es schonungslos und hart. Und sie wusste wie man so etwas tat, denn sie spürte in ihr selbst ein gewisses Verlangen, ein gewisses Begehren, selbst an der Stelle der Polizistin zu stehen …
Und dann wussten die Frauen, dass sie dem Spiel ein Ende abgewinnen mussten, denn die Designerin geriet in einen Rausch, den sie bei Fortdauer nicht mehr kontrollieren würden können. Also ließen sie ab von dem Körper, der ihnen die Freude des Tages gebracht hatte und befreiten die Frau von ihren Fesseln und ihrer Haltung.
Sie nahmen an der Bank Platz und wichsten ihre Schwänze.
„Komm, Polizeihure … komm und saug … knie dich vor uns und leck an unseren Schwänzen.“
Corinna ging auf ihre Knie und kostete von ihrem neuen Leben … und sie erinnerte sich vage an den Brief. Sie holte sich den Stock und rieb ihre Scham vor den Frauen wund, solange, bis die Zeit vorüber war und der Concierge klopfend das Ende ankündigte.
Wie sie nach Hause kam wusste sie so genau nicht mehr zu sagen. Doch eines konnte sie mit Sicherheit erkennen – aus ihr ist eine selbstbewusste Frau geworden, die endlich ihr wahres Ich erfasst hatte und sich zu keiner Zeit mehr etwas vormachen musste.