Power Exchange – Prolog 1-5 Netzfund
Power Exchange – Prolog
1-5
Netztfund
Auror/in unbekannt
Hätte ich es bei unserer ersten Begegnung bereits ahnen können, hätte ich es spüren müssen?
Auch, wenn ich mir dieses scheinbar zufällige Treffen in Erinnerung rufe, ich kann bis heute nicht ermessen, welche Zeichen es gegeben hätte, die ich hätte entschlüsseln sollen.
Die Bilder von damals leben in mir, ich kann sie abrufen wie einen Film. Fast ist es mir, als könne ich die Sonne noch auf meiner Haut spüren, als ich im Café saß, mein Spanisch-Lehrbuch vor mir, konzentriert auf die unregelmäßigen Verben, die zu behalten mir einfach nicht gelingen wollte…offenbar hatte ich leise vor mich hingeflucht – und er sprach mich an…”So unanständige Wörter sollten nicht aus einem so hübschen Mund kommen – zumindest nicht um diese Tageszeit”…
Ich drehte mich um, bereits eine flapsige Antwort auf den Lippen…und schaute in ein freundlich lächelndes Gesicht, Lachfältchen um die Augen, sympathisch, irgendwie! War der Mann attraktiv? Vielleicht auf den zweiten Blick, für meinen Geschmack etwas zu schlacksig, etwas zu wenig Körpertonus, harmlos! Kein Grund immerhin, mich angemacht zu fühlen oder patzig zu werden…”Ich bemühe mich, das nächste Mal zumindest auf Spanisch zu fluchen”, entgegenete ich also und lächelte freundlich zurück!
Er fragte höflich, ob er sich zu mir setzen dürfe, er komme aus Süddeutschland und könne sich einfach nicht an den norddeutschen Habitus gewöhnen, sich stets zu separieren, statt in Kontakt mit Menschen zu gehen! ER sei neugierig auf Menschen und gerne unter Leuten – eine Aussage, die sich später als gänzlich unwahr erwies – aber genau die Art und Weise, um mich zu ködern…oh ja, er hatte ein Auge für seine Opfer, einen siebten Sinn für deren Sehnsüchte und Wünsche…und so hatte er schnell erkannt, dass auch ich unter der hanseatischen Reserviertheit litt und als extrovertierte Ruhrgebietsgöre manchmal etwas einsam war in dieser Stadt!
Und wie schnell ich von mir erzählte…dass es der Job war, der mich hierher geführt hatte, ein Angebot einer angesehenen Zeitschrift, das man als junge Fotografin einfach nicht ausschlagen durfte…Nein, viele Freunde habe ich noch nicht, Kollegen eher, alle sehr nett, aber eben mit eigenen Kreisen…ja, unter anderem deshalb der Spanisch-Kurs, um Kontakte zu knüpfen und, weil ich irgendwann im Süde leben wollte…ein Traum, vielleicht…aber was wäre das Leben ohne Träume, nicht wahr!?
In der Retrospektive ist es schon recht augenfällig, dass er kaum von sich erzählte, ein paar Brocken, um mich anzufüttern, er fragte eher sehr interessiert, sehr intelligent und sehr witzig – meine Profilneurose jubelte bei soviel Aufmerksamkeit – heute denke ich, dass er auch dieses Defizit schnell erkannt hatte und für sich zu nutzen wußte…
Der Nachmittag verging wie im Flug, ohne dass ich auch noch einen Blick in die Vokabeln geworfen hätte – dafür aber hatte ich mein kleines Leben in einem dreistündigen Seelenstriptease vor diesem völlig fremden Mann ausgebreitet, ohne es recht zu merken! Wie bedürftig ich doch war nach Kontakt, nach Anerkennung, nach Aufmerksamkeit!
Als er plötzlich aufstand und sich für das nette Gespräch bedankte, war es wie ein plötzliches Erwachen aus einer Art Trance…ein Hauch von Verlust – und ich konnte das Gefühl gar nicht recht begreifen, waren wir uns doch heute das erste Mal begegnet! Wie hätte ich damals erkennen sollen, dass er mich bereits Monate vorher ausgewählt hatte, mich studiert hatte, seziert hatte, in mich eingedrungen war, ohne, dass ich eine Ahnung davon hatte.
Heute weiss ich, dass auch unser zweites Treffen nicht zufällig war, er hat es mir später erzählt, als ich ihm bereits ausgeliefert war, sein Geschöpf, geformt nach seinen Vorstellungen, ihm zu Willen, auf eine erregende Art und Weise in seinen Händen!
So aber war ich einfach nur erstaunt über die Freude, die ich emfand, als er an der Kinokasse hinter mir stand!
“Ist es nicht traurig, allein ins Kino zu gehen” raunte er mir zu…und hatte einen weiteren wunden Punkt getroffen! Allein spazieren gehen und alleine ins Kino gehen – für mich die Sinnbilder von Einsamkeit! Es war der Filmtitel, der mich gelockt hatte “Zusammen ist man weniger allein” versprach der Trailer – und ich hatte vorausschauend ein Päckchen Tempotücher eingesteckt, traf die Geschichte mich doch mitten ins Herz!
Er habe eigentlich nur Karten für den nächsten Abend vorbestellen wollen, erzählte er…aber wenn ich erlauben würde, könne er mir auch heute Gesellschaft leisten, er habe gerade nichts vor…
An diesem Abend, später, nach einigen Gläsern Rotwein, tauschten wir unsere Mobilnummern aus…nur für den Fall, dass es an netter Begleitung bei etwaigen Kino-Besuchen mangele, wie er sagte!
Noch in der selben Nacht erhielt ich eine message, in der er sich für die anregende Gesellschaft bedankte, es sei ihm ein Fest gewesen, mich genießen zu dürfen…und trotzdem ich über die Ausdrucksweise schmunzeln mußte, verfolgte mich seine Stimme in meine Träume und tauchte sein Gesicht erstmals vor meinem inneren Auge auf, als ich mich mit erotischen Gedanken in den Schlaf fantasierte!
Was folgte, war ein zunehmender Kontakt per sms, später per e-Mail, seitenweise schrieben wir uns, oder besser: ich berichtete von mir, er fragte nach, ich erzählte von meinen Erlebnissen, meiner Kindheit, meinem Alltag – er antwortete prompt, verläßlich, interessiert und wurde rasch zu einer festen Größe in meinem Leben. Fieberhaft checkte ich mehrmals täglich meine Nachrichten, stets hatte er mir etwas hinterlassen – gerne einen Musiklink, eine Buchrezension, Hinweise auf Fotoausstellungen – aber nie die Bitte um ein erneutes Treffen!
Ich bemerkte, dass es mich zunehmend frustrierte, dass er offenbar keinerlei Ambitionen hatte, mich real zu erleben, die virtuelle Begleitung schien ihm wichtig, aber auch genug…Also versuchte ich, ihn zu locken, kündigte an, wann ich wo zu finden sei, welche Vernissage ich zu besuchen gedenke, wie gerne ich mal wieder thailändisch essen gehen würde, dass es doch demnächst dieses fantastische a-capella-Konzert gäbe…keine Reaktion! Er wünschte mir herzlich viel Vergnügen, er fragte nach, wie es gewesen sei, er erinnerte jedes meiner Vorhaben – aber er trat nie in Erscheinung! Ich litt…
Als Monate später auf dem Weihnachtsmarkt eine rauchige Stimme aus dem Gewühl in mein Ohr raunte “Den Glühwein mit Schuss oder lieber ohne?”, wäre ich beinahe in Ohnmacht gefallen, der Boden wankte unter meinen Füßen und meine Nackenhaare standen zur Sekunde zu Berge. In meinem Bauch explodierte eine kleine Bombe, meine Nippel richteten sich auf und ich wurde augenblicklich feucht – eine unfasssbare Reaktion meines Körpers, die zu beeinflussen ich außerstande war! Es war unglaublich! Wie ferngesteuert drehte ich mich zu ihm um, unfähig zu antworten, unfähig zu agieren, einfach wie hypnotisiert. Als ich ihm in die Augen schaute wußte ich: In diesem Moment kann er mir bis in die Seele blicken, ich wußte, er wittert meine Erregung, ich bin ein offenes Buch für ihn!
Allerdings entsprach es nicht seinem Wesen, sich irgendetwas davon anmerken zu lassen! Er hakte mich einfach unter, schwatzte über seine Feiertagspläne, machte mich auf das eine oder andere Kunsthandwerk aufmerksam…freundschaftlicher Small-Talk…und mittendrin, in leichtem Plauderton, die Frage: “Bist Du eigentlich eher devot oder dominant?”
Völlig perplex, schutzlos in meiner Erregung und Überraschung, dachte ich nicht lange über die Antwort nach, sondern erwiderte spontan: “Ich denke, eher devot.”
Ein wissendes Lächeln huschte über seine Züge, kurz nur, kaum wahrnehmbar, als er für eine Sekunde in im Gehen verharrte, mich anschaute mit einem unergründlichen Blick, um mich schließlich weiter durch die Menschenmenge zu bugsieren…kein Wort…nur dieser Blick!
Minuten später, als wir am Rande des Festplatzes angekommen waren, faßte er mich fest an beiden Oberarmen und drehte mich zu sich – erstmalig standen wir uns so dicht vis-a-vis gegenüber, ich konnte sein After-shave riechen, spürte entgegen meiner bisherigen Annahme seine Kraft und seine unglaubliche Präsenz!
“Bist Du Dir sicher”, fragte er mich sehr ernst, ohne den Hauch eines Lächelns, “weißt Du, was devot bedeutet?”
Meine Antwort schien ihm sehr wichtig zu sein, ich war verunsichert, wollte ihn nicht verärgern durch unüberlegtes Geplapper! Gleichzeitig fühlte ich mich meiner Handlungskompetenzen beraubt, war wie gefesselt, gänzlich überreizt allein durch seinen Blick. Ich bemühte mich, klar zu denken, Bilder von Fesselspielen und ein wenig Fixierung rauschten durch mein Hirn, leichte Klapse vielleicht..all das hatte ich bereits ausprobiert, es hatte mir gefallen, ich hatte mich gerne untergeordnet, mich gerne leiten lassen…Hardcore-SM lehnte ich ab, da war ich mir sehr sicher! Aber dem Mann die Führung überlassen – gerne!
Wir standen uns noch immer gegenüber, geduldig schaute er auf mich herab, erwartete meine Antwort mit steinerner Mine! “Ich denke schon, ansatzweise”, haspelte ich endlich wahrheitsgemäß, hoffend, dass er sich damit zufrieden geben würde!
“Kleines Mädchen, ich glaube kaum, dass wir über das Selbe sprechen”, sagte er nach einem weitern prüfenden Blick, ließ meine Arme los und wandte sich zum Gehen, ließ mich einfach stehen, zitternd und verletzt! Etws in mir zerriss schmezhaft, mitten in meiner Brust…wie von selbst stolperte ich ihm hinterher, weinend nun, gedemütigt zwar, aber nicht willens, ihn so zu verlieren!
“Dann erkläre es mir!”, bat ich ihn wimmernd, als ich ihn schließlich erreicht hatte, und hielt ihn am Ärmel seines Mantels fest! Ein Blick von ihm genügte, und hastig ließ ich den Stoff los. “Erkläre es mir bitte”, wisperte ich nochmals, den Kopf beschämt gesenkt!
Wofür ich mich schämte? Ich kann es bis heute nicht genau sagen. Wahrscheinlich für meine Unwissenheit, sicherlich, ich fühlte mich so jämmerlich, so unerfahren, kleinstädtisch. Gleichzeitig aber spürte ich, dass mein Stolz gebrochen war, ich winselte einem Mann hinterher, ich wäre vor ihm auf die Knie gefallen, am Rande des Weihnachtsmarktes, vor all den Menschen, die an uns vorbei gingen, mitten in den angetauten, matschigen Schnee – alles egal, solange er mich nur nicht so stehen ließe!
Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, er durchbohrte mich mit seinem Blick, wie ein Insekt in einer Petrischale lag ich unter einem Mikroskop und er taxierte mein ganzes Ich – bis er schließlich leichthin sagte: “Okay”, mich bei der Hand nahm und zu seinem Auto führte, das er ganz in der Nähe geparkt hatte.
Seine Stimmungsschwankungen raubten mir die letzten verbliebenen Nerven, ich war am Ende meiner Kraft, willenlos ließ ich mich ins Auto geleiten, sackte in den Polstern zusammen und bibberte am ganzen Körper! Meine Erregung war gänzlich verflogen ich war einfach nur erschöpft!
Er setzte sich scheinbar unberührt von meiner desolaten Verfassung neben mich auf den Fahrersitz und schaute mich nunmehr zärtlich an! “Du frierst ja, mein Mädchen…kleines, liebes Mädchen…schönes Mädchen”, und streichelte sanft mit einem Finger über meine Wange! Augenblicklich richteten sich meine Häarchen auf den Armen auf, dieser Mann elektrisierte mich – und er wußte es!
“Ich bringe Dich heim, ich kümmere mich um Dich, ich werde bei dir sein” flüsterte er verlockend in mein Ohr, wandte sich wieder ab und startete den Motor. Es hätte mich stutzig machen können, dass er zielgerichtet den Weg zu meiner Wohnung einschlug, aber ich war nicht mehr in der Lage etwas anderes zu denken als “er will mich, er beschützt mich, er bleibt bei mir”, dankbar und unendlich erleichtert.
Vor meiner Haustür nahm er mir meine Tasche ab, suchte den Haustürschlüssel und sperrte auf – er führte mich die Treppe hoch in den ersten Stock und öffnete meine Wohnungstür, als sei es selbstverständlich – wir kamen nach Hause nach einem Bummel über den Weihnachtsmarkt…
In der Wohnung mußte er sich nur kurz orientieren, um das Bad zu finden…dorthin führte er meine Schritte und ich tapste neben ihm her, wie paralysiert. Während er Badewasser einlaufen ließ, hielt er mích ohne Unterlass bei der Hand, er ließ die Verbindung nicht abreissen. Alles, was er tat, tat er in Langsamkeit und sehr besinnlich, jeder seiner Handgriffe war sehr präzise, all das nahm ich wahr, aber all meine Sinne waren konzentriert auf das taktile Erlben seiner Hand in meiner…
Provozierend ruhig drehte er sich schließlich zu mir um und ließ meine Hand los. Er sagte kein Wort, sondern öffnete schweigend den Reissverschluss meiner Jacke. Als er sie mir von den Schultern striff, erbebte ich! Als er begann, meine Bluse auf zu könpfen, spürte ich, dass meine Schamlippen anschwollen, als er meinen BH öffnete, lief ich aus, ohne, dass er meine Brust auch nur ansatzsweise berührt hätte! Als er meine Jeans von meinen Beinen streifte, glaubte ich, innerlich zu verbrennen, als er mir meinen Slip auszog, kam ich zum ersten Mal, laut und heftig!
Ich wollte mich an ihm reiben, wollte ihn spüren, ich war geil, ich wollte ihn reiten, ihn in mir spüren…
Er aber stand vor mir, meinen Slip noch in der Hand, und sah mich an in meiner Nacktheit – er hielt mich allein mit seinem Blick auf Abstand und fragte leise: “Habe ich Dir erlaubt, zu kommen? Wir haben noch eine Menge zu lernen, erscheint mir” – das war die einzige Reaktion auf mich, meinen Körper, meine Geilheit…und ich bekam den Hauch einer Ahnung, auf was ich mich eingelassen hatte…zu spät, um mich noch zu entziehen, angefixt, neugierig, lüstern – später versuchte ich einer Freundin zu erklären, dass er meinen Kopf gefickt hat – sie hat mich nicht verstanden!
Aber wie soll man beschreiben, was in den folgenden Wochen passierte mit mir, meinem Geist, meiner Seele, meinem Willen, meinem Körper?
Wie soll man begreiflich machen, dass ich mich aufgab, um neu geboren zu werden, dass ich mich verschenkte und unendlich viel mehr gewann? Wer will ermessen, wie glücklich ich bin?
Ich bin ganz Frau, ich bin ganz ich, ich bin reine Sensation!
Ich war NICHTS – nun bin ich SEIN, mit Leib und Seele!
Es war ein langer Weg, von damals, im Dezember auf dem Weihnachtsmarkt bis heute, da ich meine Berufung erkannt habe! Ich habe viele Lektionen gelernt, einige waren schmerzhaft, aber notwendig, um zur Erfüllung zu gelangen!
Es hat mir gestattet, unsere Geschichte aufzuschreiben, und so will ich vielleicht versuchen, anderen ein Beispiel zu geben, all denen, die es in sich schlummern spüren, aber sich nicht trauen, dem nachzugeben!
In der U-Bahn sehe ich einige Menschen “Shades of grey” lesen, das ist up to date…damit kann ich nicht konkurrieren. ich bin nicht massenkompertibel, ich bin nicht representativ…ich kann nur Schritt für Schritt meinen Weg nachzeichnen, vielleicht finden sich Leserinnen, die sich wiedererkennen!
Ich habe nicht viel Zeit zum Schreiben, ich habe viele Aufgaben…aber nach und nach werde ich erzählen und mich dabei selber erfreuen an meiner Selbstfindung!
Heute sage ich: “Ja, ich bin devot!” – und ich danke meinem Lehrer, meinem Herrn!
1
Mit tropfender Fotze stand ich auf meiner Badematte, verwirrt und desorientiert. Ich hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie ich mich verhalten sollte oder durfte. Einzig die Angst, er könnte wieder gehen, beherrschte meine Gedanken, andere Botschaften sandte mein Gehirn nicht aus – nur den lautlosen Schrei: “Bleib!”
Nach einer gefühlten Ewigkeit, die der Blick des Mannes auf mir ruhte, trat er einen Schritt auf mich zu, legte eine Hand unter mein Kinn und hob sachte meinen Kopf an. “Schau mich an, mein Mädchen – spiel keine Rolle, von der Du meinst, sie sei der Situation angemessen”, sagte er in leicht tadelndem Ton – und ich fühlte mich ertappt!
Tatsächlich hatte ich versucht, mich an Allgemeinplätzen zu orientieren, an Filmen, die ich gesehen, Büchern, die ich gelesen hatte…und der gesenkte Blick war mir in Erinnerung geblieben. Scheinbar galten hier, in meinem Badezimmer, mit diesem Mann aber andere Regeln, die zu begreifen ich nicht in der Lage war!
Er blickte mir direkt in die Augen, die Spiegel meiner Verunsicherung, und ich schaffte es, dem Blick stand zu halten. “So ist es besser”, lobte er, “Ich sehe, Du bist durcheinander…weißt nicht, was ich von Dir erwarte! Das ist verständlich, wenn Du bisher keinerlei Erfahrungen dieser Art sammeln durftest! Die erste Vereinbarung, die ich mit Dir treffen möchte, ist die, dass Du nichts tust, was Dir widerstrebt! Alles, was Du mir gibst, soll freiwillig und von Dir gewollt sein! Andernfalls kommen wir nicht in Kontakt miteinander! Wir haben alle Zeit der Welt, wir gehen unser individuelles Tempo, wir lassen und nicht leiten von den Bildern, die Du im Kopf haben magst!
Ich will Dich nicht quälen, ich will Dich lenken und leiten. Ich bin kein Sadist, ich habe keine Freude an Deinen Schmerzen…aber ich will, dass Du mein bist und mir folgst – nicht, weil ich Dich in diese Rolle prügele, sondern weil Du es willst und mir vertraust! Vertrauen kann ich nicht erzwingen, ich muss es mir erarbeiten! DAS ist mein Teil der Vereinbarung und ich verspreche Dir, ihn nach besten Kräften zu erfüllen – Du sollst nicht zu Schaden kommen, ich beschütze meinen Besitz!
Dein Part ist es, Dich mir zu öffnen, physisch und psychisch, auch wenn Du jetzt vielleicht noch nicht ermessen kannst, was das bedeutet! Zunächst heißt das: senke niemals den Blick, schau mich an, wenn ich Dich mir zu eigen mache, damit ich Deine Grenzen erkennen kann!
Wir sind hier nicht in Hollywood, das hier ist das echte Leben! Ich habe weder die Möglichkeiten, dich rund um die Uhr zu bewachen, noch habe ich irgendwelche Angestellten, die dies für mich übernehemn könnten, wie in diesen wunderbaren Geschichten beschrieben!
Ich bin nicht reich und unabhängig, ich werde genauso täglich zur Arbeit gehen, wie auch Du das weiterhin tun wirst! Wir leben unser bisheriges Leben weiter, wie bisher – ich biete Dir lediglich an, Verantwortung für Dich zu übernehemn, wenn Du mir Vertrauen und Kontrolle schenkst – punktum!”
Er ließ die Hand sinken und setzte sich auf den Badewannenrand, während ich immernoch bibbernd vor ihm stand und seine Worte auf mich wirken ließ. Ich betrachtete diesen Mann, der nunmehr mit verschränkten Armen vor mir saß, taxierte sein ernstes Gesicht, erwiderte seinen Blick und fühlte in mir die Resonnanz auf seine Ansprache.
Bisher hatte er nie soviel am Stück gesprochen, ich sortierte die einzelnen Bausteine seiner Rede…und spürte, während unsere Blicke sich verschränkten, ein zunehmendes Prickeln, zunächst auf meiner Haut, ausgehend von meinem Steißbein, den Rücken hinauf bis unter die Kopfhaut. Dieses Kribbeln erreichte meine Brüste, die Nippel richteten sich steil auf, von dort gelangte es direkt in meinen Bauch, breitete sich explosionsartig aus, meine Schamlippen wurden durchblutet, mein Kitzler schwoll an, meine Füße wurden heiß…all das innerhalb von Sekunden, aber wahrnehmbar in jeder Einzelheit, wie in Zeitlupe!
Ich begriff, das DIES echt war, kein Spiel und trotzdem ein unglaubliches Abenteuer, eine Reise ins Unbekannte…aber RE-A-LI-TÄT!
Der Mann beobachtete all meine Körperreaktion, nahm sie in sich auf und wartete geduldig!
“Ach so”, unterbrach er mein Nachdenken in ruhigem Ton, “nicht, dass wir uns missverstehen…es geht hier auch um Sex, natürlich! Und natürlich rede ich hier nicht von Vanillasex, aber ich denke, DAS ist uns beiden klar, oder? Ich hoffe nicht, dass bisher der Eindruck entstanden ist, ich würde Dich nicht gerne ficken wollen! Ganz im Gegenteil…” – und nun grinste er erstmalig an diesem Abend – “aber zunächst müssen wir die Grundlagen schaffen, damit es ein Vergnügen wird und zur Erfüllung führt, nicht wahr?”
Ich weiss nicht, was letztendlich den Ausschlag gab – war es mein Wunsch, Verantwortung für mein Leben abgeben zu dürfen, war es der Wunsch, ein Risiko einzugehen, etwas gänzlich Neues zu erleben – oder war es die Aussicht auf eben jenen Sex, den ich mir aufregend und anders vorstellte als bisher erlebt? Tatsache war: in mir wurde das Bedürfnis übermächtig, mich auf diesen Mann einzulassen, mich seinen Bedingungen zu fügen – und so nickte ich langsam und sehr bewußt mit dem Kopf und sagte klar und laut: “Ja, ich will!”
Erst, als die Worte im Raum standen wurde mir bewußt, dass ich exakt die Formel für ein Eheversprechen gewählt hatte, um unseren Vertrag zu bekräftigen! Aber vielleicht hatte mein Unterbewußtsein genau die richtige Formulierung gewählt, hatte ich doch soeben mein Leben in die Hand eines anderen gelegt!
Ein Strahlen breitete sich aus in dem Gesicht des Mannes und ließ seine Lachfältchen um die Augen tanzen!
“So sei es”, stimmte er seinerseits unserer Absprache zu, fuhr sich kurz mit der Hand über die Augen und stand auf.
“Und nun will ich Dich ficken, ich will wissen, ob Deine Löcher gut zu meinem Schwanz passen! Schau mich an! Irgendwelche Vorbehalte? Irgendwelche Tabus? Auf lange Sicht will ich alle drei Löcher benutzen, aber ich kann geduldig sein, wenn Du für den Moment noch Ängste hast! Aber dann sag es jetzt, gleich werde ich tun, worauf ich geil bin! Unser Safe-Word wird `bastante` sein, eine Vokabel, die Du Dir merken können solltest!”
Ich war völlig perplex über diesen Stimmungsumschwung, über die Energie, die plötzlich im Raum war, über den Ton, in dem er mit mir sprach – und es machte mich unsäglich an!
`Bastante`- prägte ich mir ein, aber ich war derart lüstern, dass mir spontan keine Situation einfiel, in der ich mir vorstellen könnte, es benutzen zu müssen! Anal hatte ich nur wenig Erfahrung, aber grundsätzlich keine Abneigung, oral machte mich schon immer geil…was also sollte mir schon passieren? Er hatte vesprochen, mich nicht quälen zu wollen – und ich glaubte ihm! All diese Überlegungen traf ich in Sekundenschnelle – um nur zu einer Antwort gelangen zu können: “Mach mit mir, was Dir gut tut!”
Natürlich gab es im weiteren Verlauf unserer Beziehung häufiger die Situation, in der ich “bastante” rief, wimmerte oder schrie – aber das konnte ich an unserem ersten Abend noch nicht ermessen! Hier sei nur soviel erwähnt: er hat sich immer an unser Safeword gehalten, ist niemals darüber hinweg gegangen – und trotzdem haben sich meine Grenzen nach und nach ein einem Maße verschoben, wie ich es nie zu ahnen gewagt hätte!
An diesem ersten Abend aber gewann ich lediglich einen ersten Eindruck von seiner sexuellen Dominanz, seiner Präsenz und seiner Kraft, als er leise in mein Ohr raunte: “Dann bück Dich nach vorne, meine Schöne, Hände an die Fesseln, zeig mir Deinen Arsch und Deine nasse Fotze!”
Es war allerdings nicht etwa so, dass er mich nun einfach bestieg und drauflos rammelte…das sollte auch zukünftig nicht seine Art sein – er ließ sich Zeit, viel Zeit, um seinen “Neuerwerb” zu betrachten, zu betasten und meine Reaktion zu testen…
Nach einer ersten Abtaxieren meiner Körperöffnungen führte er mich ins Schlafzimmer und schubste mich aufs Bett.
Und trotzdem sein Schwanz sich deutlich unter dem Stoff seiner Hose abzeichnete – er ließ ihn lange eingepackt, sein Lustgewinn lag offenbar zu einem großen Teil darin, mich in einen wolllüstigen Zustand zu versetzen, den ich bis zu diesem Abend kaum kannte…stundenlang an der Grenze zur Erleichterung, um kurz vor dem Orgasmus in der Schwebe gehalten zu werden…grausam, erschöpfend, geil!
Gefühlt war es eine kleine Ewigkeit, die er mich erforschte, mich auskundschaftete und jeden Zentimeter meines Körpers untersuchte…als er schließlich seinen Schwanz aus der Hose holte und ihn mir präsentierte, war ich bereits fix und fertig, ich hatte kaum noch Stimme und war völlig ausgelaugt!
Völlig wiederstandslos ließ ich es zu, dass er mich quer über das Bett zog, mein Kopf hing über der Bettkante, meine Haare hingen wirr auf dem Boden. Vorsichtig kniete er sich auf meine Haare und fixierte so meinen Schädel! Er streichelte sehr zärtlich mein erhitztes Gesicht, während er seinen Schwanz sehr langsam und sehr tief in meinen Mund und Rachen schob!
“DAS bedeutet also deepthroat”, dachte ich noch, bevor nun endlich mein Orgasmus wie eine Welle über mich hinwegspülte! Der erste orale Höhepunkt meines Lebens! Die gleichmäßigen Bewegungen des Mannes in meiner Kehle nahm ich kaum noch war, ich schluckte seine Schwanz instinktiv und nahm in tief in mir auf, jenseits aller Abwehrreflexe, jenseits aller Gegenwehr!
Er hatte mich gut vorbereitet in dieser ersten Nacht! Er kam schließlich, indem er sich über mich stellte und sich wichste – ich mußte ihm dabei beständig in die Augen schauen, das war seine Bedingung – und so erlebte ich im Dämmerzustand, gefangen durch seine Blick, von oben auf mich herab, wie er unseren Vertrag besiegelte, indem er mich, breitbeinig über mir stehend, vollspritzte, seine Ladung auf Gesicht, Brust, Bauch und Fotze verteilte und damit markierte, was zukünftig seins sein sollte: Mein Denken, mein Fühlen, meine Sexualität!
Es war nunmehr beschlossen!
2
“Na, ein Glühwein zuviel gestern?”, fragte mich mein Redaktuer, als ich am nächsten Morgen verspätet bei der Arbeit erschien. Wer wollte es ihm verdenken? Meine Augen waren verquollen, meine Lippen spröde und mein ganzer Körper fühlte sich an, wie durch den Fleischwolf gedreht. Auch das Lutschen mehrerer Halstabletten konnten nicht verhindern, dass meine Stimme kratzig war und ich mich häufig räuspern mußte – kurz: ich war ein Wrack! Ein Wunder, dass ich es überhaupt geschafft hatte, mich aus dem Bett zu pellen!
Ich hatte nicht bemerkt, dass der Mann irgendwann in der Nacht meine Wohnung verlassen hat – als der Wecker klingelte, den er offenbar vorsorglich noch gestellt hatte, war er fort. Ich lag sorgfälltig zugedeckt allein in meinem Bett und durch das angekippte Fenster hörte ich die Müllabfuhr. Frustriert schlug ich dem Wecker auf´s Haupt und zog mir die Decke über den Kopf! Ich hatte keine Lust, der Welt mein Gesicht zu zeigen, ich fühlte mich wund!
Die vergangene Nacht erschien mir heute surreal, das war nicht ich, die sich die Lunge aus dem Leib geschrieen hatte, die gefleht und gewinselt hatte! Was um alles in der Welt war denn nur in mich gefahren, mich derart anzubieten?
Während vor dem Fenster das Leben seinen Lauf nahm, blitzten in meiner Erinnerung Bilderfetzen auf, auf denen eine Frau sich aus dem Bett lehnt, sich mit den Unterarmen auf dem Boden abstützend,ihren Arsch in die Höhe streckt und heiser brüllt: fick mich, fick mich! Mein Gott! Gäben die verklebten Spermareste auf Bauch und Brust nicht Zeugnis – ich hätte es nicht glauben können!
Ein furchtbarer Streit mit meinem Vater fiel mir ein, vor Jahren, als ich noch bei meinen Eltern lebte, in denen er mich beschuldigte, mich wie eine offene Hose zu benehmen, als er gesehen hatte, dass ich meinen Freund auf der Strasse geküsst hatte…vor den Nachbarn! WIe würde er wohl mein Verhalten der letzten Nacht bewerten? Seine Tochter, bürgerlich, gebildet und aus guter Beamtenfamilie…
Als ich pinkeln mußte ließ sich das Aufstehen nicht länger vermeiden. Müde schleppte ich mich Richtung Badezimmer, als mein Mobiltelefon klingelte. Mein erster Impuls war es, das den Anrufer zu ignorieren – vorsichtshalber schaute ich dennoch auf´s Display – und bekam weiche Knie…
“Gehe ich recht in der Annahme, dass Du bereits auf dem Weg zur Arbeit bist, meine Schöne?”, tönte es harsch. “Eher auf dem Weg ins Bad”, stammelte ich!
War das der Ton, der der vergangenen Nacht angemessen war, fragte ich mich enttäuscht? Gleichzeitig wurde mir schlagartig bewußt, was dieser Anruf bedeutete: Er war nicht einfach fort, er war in meinem Leben – alles war echt…
“DAS war nicht Teil unserer Abmachung, meine Liebe – Undiszipliniertheit ist mir ein Greuel”, bellte es mir entgegen! “Ich wollte doch gerade…”, versuchte ich mich zu rechtfertigen, und wurde rüde unterbrochen!
“Das wort WOLLEN streichen wir aus Deinem Wortschatz, meine Schöne, ebenso wie “würde”! Und wenn Du DEINE Würde in meinen Augen bewahren möchtest, dann sieh zu, dass Du Dich auf den Weg machst!”
Er machte mich mundtot mit seiner Art, seinem Ton – sprachlos stand ich in meinem Flur und fühlte mich wie ein getadeltes, unmündiges Kind! Es hätte nur noch gefehlt, dass ich mir vor Angst am Bein entlang gepinkelt hätte – ein Gedanke, der mich schmerzhaft an meine übervolle Blase erinnerte…
“Ich bleibe jetzt so lange in der Leitung, bis ich höre, dass Deine Wohnungstür ins Schloss fällt”, setzte der Mann seine Schimpftirade fort! Endlich fand ich meine Sprache wieder: “Ich muss auf´s Klo, verdammt” – fluchte ich. “Das ist eine natürliche Reaktion nach dem Aufstehen”, erwiderte der Mann und machte keine Anstalten, die Verbindung zu unterbrechen! “Schalte den Lautsprecher an und nimm mich mit ins Bad”, befahl er! “Ja, aber…”, startete ich einen erneuten Versuch der Gegenwehr. “Auch das Wort ABER ist zukünftig mir gegenüber nicht erwünscht”, wurde ich erneut zurchtgewiesen, “wir haben einen Vertrag miteinander, meine Liebe! Jetzt geh endlich pinkeln, bevor Du platzt! Was hast Du geglaubt, kleines Mädchen? Dass es hier nur um einen geilen Fick geht? Hast Du mich derart missverstanden?”
Es half nichts – nicht allein der Druck auf meine Blase zwang mich, nachzugeben. Er hatte genau drei Sätze gebraucht, um meine Abwehr zu untergraben – ich wußte, was als nächstes kommen würde: er würde mir sagen, dass er SO nichts mit mir anfangen könne…und erneut erschien mir nichts furchtbarer, als diesen Verlust erleben zu müssen – er hatte meinen Kopf gefickt, bereits über Monate…
Und so tapste ich zur Toilette, verzweifelt bemüht, den Strahl zu kontrollieren, um das ganze peinliche Geschehen so leise wie möglich zu erledigen…”Lass das, meine Schöne”, kam prompt die Aufforderung, “Ich will Dich pissen hören!”
Noch nie hatte jemand so ordinär mit mir gesprochen – und ich erschrak über mich selber, als ich merkte, dass es mich anmachte! Mit hochrotem Kopf sass ich in meiner eigenen Wohnung auf der Toilette und urinierte mit vollem Druck für einen Mann am Telefon, der mich währenddessen lobte – unfassbar!
Als er mir das Duschen untersagte, hatte ich schon keine Widerworte mehr – ich zog mir frische Wäsche über die Spermakrusten auf meiner Haut und kämmte mir lediglich grob die Reste seines Ergusses aus den Haaren – soviel war erlaubt! Ohne Frühstück, ungeschminkt, kramte ich meine Ausrüstung zusammen und ließ die Tür ins Schloss fallen! Im selben Moment wurde die Verbindung unterbrochen, ohne ein Wort des Abschiedes…
Ich brachte den Tag irgendwie hinter mich, immerhin hatte ich keine Außentermine, sondern saß am PC und bearbeitete Pics, die ich bereits in der vergangenen Woche geschossen hatte. “Was trinkt man dieses Jahr auf dem Weihnachtsmarkt”, lautete der Arbeitstitel über neue Trendgetränke wie “Heiße Caipi”…
“Glühwein mit oder ohne Schuss”, sinnierte ich vor mich hin und puhlte vestohlen einen winzigen Spermarest aus meinem Nackenhaar…
Jene Leser, die sich seitenweise Sc***derungen von hemmungslosen Sado-Maso-Sexorgien erhofft haben, sollten sich einer anderen Lektüre zuwenden.
Diejenigen, die interessiert daran sind, wie ich nach und nach meine Schamgrenze verschoben habe, meine Imtimsphäre aufgegeben habe, meine Selbstbestimmung freiwillig in andere Hände legte, werden vielleicht verstehen, dass dieser erste Morgen die Weichen stellte. Es mag merkwürdig anmuten, dass diese kleine Szene der Morgenhygiene für mich so bedeutsam war. Vielleicht wäre es wichtig zu wissen, in welch moralisch-ethischen Grenzen ich mich vor der Begegnung mit dem Mann bewegt habe!
Zu meinem Elternhaus an dieser Stelle nur soviel: seit meinem achten Lebensjahr wurde ich angehalten, die Badezimmertür abzuschließen!
Es gab eine Phase der häufig wechselnden Sexualpartner, ich hatte mich ausprobiert, es gab feste Partnerschaften, es gab ein Leben VOR dem Mann – ein durchaus befriedigendes Leben, übrigens!
Allerdings hatte ich mir stets einen Schutzraum bewahrt, die Zone, in der ich mich für die Männer gerüstet habe, mich designt habe, meine Karosse poliert habe…Perfektionismus, um meine Kern zu schützen – den Kern, den ich gerne “Privatsphäre” genannt habe!
In dem Augenblick, als ich mich daran aufgeilte, für den Mann laut zu pissen, habe ich ein Türchen zu diesem Schutzraum geöffnet! Nunmehr stehen alle Tore sperrangelweit auf und der Mann geht ein und aus – wie es ihm beliebt! Er kommt, wann er will, er klopft nicht an, er kommt unangemeldet…und ich lebe in stetiger Erwartung, in stetiger Spannung, in stetiger Erregung!
Er dosiert seine Besuche wohl – aber er ist auch in Abwesenheit der Herr im Haus!
3
Trotz meiner körperlichen Erschöpfung konnte ich es kaum erwarten, nach der Arbeit heim zu kommen – als eine der Ersten verließ ich die Redaktion, schwang mich auf mein Rad und strampelte los.
Unterwegs drosselte ich mein Tempo, um nicht zu arg ins Schwitzen zu geraten – wer wußte denn, ob ich noch Zeit zum Duschen hätte…ich war so fest davon überzeugt, heute erneut ein Date zu haben, dass mir der Gedanke, ich könne den Abend allein verbringen müssen, gar nicht kam.
Der sms-Kontakt war heute etwas spärlicher als sonst, aber gewohnt freundlich und anspornend, was meine Arbeit betraf! Der Mann gab mir deutlich zu verstehen, für wie wichtig er es erachtete, stets “das Beste” zu geben – oder, wie er es zitierte: “Mit den Anforderungen wächst der Mut!”
Auf unsere gemeinsame Nacht ging er mit keiner Silbe ein – was mir nur recht war, um mich besser konzentrieren zu können! Außerdem: was sollten diese nachträglichen Spielbesprechungen, wenn doch nach dem Spiel vor dem Spiel ist…
Zuhause angekommen schüttelte ich mir die Stiefel von den Füßen, pellte mich aus Winterpulli und Jeans – und mußte bei meinem Anblick im Spiegel lauthals lachen: sehr sexy, dieser Riesenschlüpfer…immerhin hatte ich, weil ja heute Redaktionstag war, nicht die ungemein erotische Thermounterhose anziehen müssen wie bei Außenterminen…trotzdem, sagte ich mir – “Du hast jetzt einen Freund, meine Liebe! Du solltest an Deinem Outfit arbeiten und ein wenig in Klamotten investieren!”
Nach dieser spöttischen Selbstbetrachtung sprang ich rasch unter die Dusche, heute mal das teure Duschgel…Schritt rasieren? Achseln okay? Beine stoppelig?
Im Eiltempo erledigte ich das “Aufhübschen”…mag er´s eigentlich lieber geschminkt oder ungeschminkt? VERDAMMT – ich hatte keine Ahnung! Und wie soll ich mich denn nun präsentieren? Sollte ich auf kleines Mädchen machen – verloren in Riesen-Flanell-Hemd und dicken Norwegersocken auf die Couch gelümmelt? Oder doch eher auf Vamp? Irgendwo muss ich doch noch diesen Ouvert-Slip haben…oder ´nen Ouvert-Slip unterm Flanellhemd? Lächerlich…
Ich war so furchtbar aufgeregt, flatterte durch meine Wohnung, stolperte fast über meine eigenen Füße – und genoß jeden Augenblick! Endlich mal wieder verliebt…so erregend, keinen Hunger heute Abend, voll von Vorfreude…glücklich!
Letztendlich hatte ich mich dafür entschieden, mit Flatterrock und leicht transparenter Bluse in einer leicht überheizten Wohnung vor dem PC zu hocken, um auf ein Zeichen zu warten…eine Nachricht, dass ich zuhause sei und mich auf ihn freue, hatte ich längst versendet…per e-mail UND per sms…vielleicht mußte er länger arbeiten…was arbeitete er überhaupt? Ich hatte vergessen zu fragen…vielleicht außerhalb? Vielleicht steckt er im Stau?
Ich öffnete mir eine Flasche Rotwein, während ich langsam nervös wurde…nach dem zweiten Glas überkam mich so langsam die Einsicht, dass wir eigentlich nichts verabredet hatten…aber wir waren doch nun ein Paar…da will man doch zusammen sein…gerade am Anfang…oder war alles nur ein Witz? Doch nur ein Fick? Aber warum dann die Nachrichten während der Arbeit?
Gegen elf verließ mich nicht nur die Hoffnung, sondern auch mein klarer Verstand: ich hatte mich betrunken! Mittlerweile war ich ein kleines Häufchen Elend – und der Kloß im Hals ließ sich auch nicht mehr runterschlucken, es würgte mich…und die ersten Tränen kullerten! Mir wurde schmerzhaft bewußt, dass ich keine Möglichkeit hatte, den Mann zu finden – ich hatte keine Informationen über ihn – und ER bereits meinen Haustürschlüssel, mein Gott, wie naiv!
Ich schätze, es war gegen Mitternacht, als ich, ohne Zähneputzen und ohne mich abzuschminken, in mein Bett kroch, um mich in den Schlaf zu wimmern…was nicht zuletzt aufgrund der Flasche Rotwein auch irgendwann gelang!
“Du stinkst nach Alkohol, das ist widerlich – denkst Du, ich möchte so deinen Mund ficken, ekelhaft! Nicht mal küssen will ich Dich so! Das will nicht erleben müssen! Ich hoffe, wenigstens Deine Fotze ist gewaschen…”
Mit diesen Worten steckte er mir seinen Schwanz in meine Pussy – und ich erwachte endgültig aus meinen wirren Träumen! Er stieß hemmungslos immer wieder zu, er faßte mich nirgends an als an meinen Hüften, um mich kräftiger ficken zu können! Ich lag auf der Seite, er hinter mir – angezogen scheinbar, denn immer dann, wenn er seine Schwanz tief in mir versenkte, spürte ich seine geöffnete Gürtelschnalle, die mir schmerzhaft gegen den Hintern knallte!
Tat es zunächst noch etwas weh, als er mich ohne jegliche Zärtlichkeit vögelte, realisierte ich, dass ich langsam aber sicher immer feuchter wurde – es war nicht das rüde Gerammel, was mich anmachte, es war die Tatsache, DASS er mich einfach bestieg, mich zurechtlegte, wie es ihm paßte – nunmehr auf den Bauch, ein Kissen unter meinem Becken, so dass mein Arsch höher kam!
Er hockte breitbeinig über mir, hatte noch Hose und Jakett an und bediente sich an mir! “Press Dein Loch zusammen, massier mir den Schwanz, beweg Dich, Du Schlampe…”
Befehle und Beschimpfungen prasselten auf mich ein – und geilten mich auf! Ich lief aus, mein Kitzler pochte…ich war so lüstern – während der Mann keinen Gedanken an MEINE Lust zu verlieren schien! Es ging ihm scheinbar nur um die Befriedigung SEINER Lust – und das war der letzte klare Gedanke den ich fassen konnte, bevor er seinen Schwanz aus mir herauszog und er sich hemmungslos über mir ergoß…klebrig und warm klatschte sein Sperma auf meinen Rücken – und ich brannte…ich bewegte mein Becken rhythmisch hin und her, versuchte, meinen Kitzler am Kissen zu reiben…es war, wie auf dem Fünfmeter-Brett kurz vor dem Sprung – das Erregungsniveau war so hoch, dass es mich zerriss – und ich erlangte keine Erleichterung,es war zum Wahnsinnigwerden!
Der Mann drehte mich um und schaute herablassend in meine weit aufgerissenen Augen, bevor er mir unvermittelt die Nasenflügel zusammendrückte. Erschrocken schnappte ich nach Luft – und er schob mir seinen schleimigen, erschlaffenden Schwanz in den Mund.
“So, nun paßt es zu deinem dreckigen Mund – lutsch ihn sauber!” ,schimpfte er – und ich folgte seiner Anweisung – gedemütigt und enttäuscht! “Und nun putz Dir die Zähne, Drecksau”, mit diesen Worten schubste er mich aus dem Bett Richtung Badezimmer…
Ich schämte mich! Ich schämte mich dafür, nicht bereit gewesen zu sein für das Erscheinen des Mannes. Letztendlich hatte ich mir selber die Chance auf eine wunderbare Nacht genommen, indem ich mich besoffen hatte. Verwirrend fand ich allein die Tatsache, dass mich sein eigennütziges Handeln, sein Benutzen mich derart geil machen konnte. Fast wertete ich die Bezeichnung Schlampe als Kompliment. Allein bei dem Gedanken an seinen Tonfall, seinen Gesichtausdruck begannen die Innenseiten meiner Oberschenkel erneut zu kribbeln, während ich mir gründlich die Zähne schrubbte.
Als ich ins Schlafzimmer zurückkehrte, waren die Oberbetten und Kopfkissen frisch aufgeschüttelt, der Mann hatte sich ausgezogen und es sich im Bett bequem gemacht. Freundlich blickte er mir entgegen und klopfte auf die Matratze: “Komm mal her, meine Schöne, hierher zu mir”, forderte er mich auf und nickte aufmunternd. Es war, als hätte ich einen gänzlich anderen Mann in mein Schlafzimmer gelassen!
“Du verstehst doch, dass ich Dir diese Nachlässigkeit nicht einfach so durchgehen lassen konnte, mein Mädchen, oder? Schau nicht so traurig aus der Wäsche, ich bitte Dich!”
Er zog mich in seine Arme und streichelte mir den Rücken, und jetzt, da er so zärtlich zu mir war, kamen mir die Tränen und kullerten in dicken Perlen meine Wangen hinunter; ein Bild des Jammers sicherlich, als auch meine Nase anfing zu tropfen und ich mir die Rotze mit dem Handrücken wegwischte…”Ich hatte mich doch so sehr auf Dich gefreut…” schniefte ich vor mich hin, während er mir mit immer wieder liebevoll die Tränen von den Wangen wischte!
“Kleines, das sollte nicht der Grund sein, derart den Kopf zu verlieren und das Bewußtsein zu vernebeln! Geduld ist eine Tugend, halte Dich stets bereit – und sei stets wach und bei klarem Verstand! Wie sonst soll unsere Abmachung funktionieren, mein Engel?”
Er nahm mein verheultes Gesicht zwischen beide Hände und küßte mir auf beide Augenlieder. Meine Atemfrequenz erhöhte sich leicht, als ich die Kraft in seinen Händen spürte, die Bestimmtheit, mit der er mit mir umging – und beihnahe unmerklich zuckte seine Augenbraue…seine Lippen verzogen sich zu einem leicht spöttischen Grinsen und seine rechte Hand wanderte in Richtung meiner Pussy, während die Linke weiterhin meine Wange streichelte.
“Du bist immernoch lüstern, Miss Nimmersatt”, raunte er mir ins Ohr und begann gleichzeitig, an meine Klitoris zu reiben. “Schau mich an, wenn Du kommst”, befahl er, und intensivierte die Berührung!
Sein Daumen drückte auf meinen Kitzler, als er begann, mit zwei Fingern langsame, kreisende Bewegungen in meinem Loch zu vollführen…und trotz dieser sehr besinnlichen, ruhigen Bewegungen stieg meine Erregungskurve rasant…als mir der Mann unvermittelt in meinen eregierten Nippel biss, versank mein Körper in einem Flammenmeer…tausend Farben vor Augen…
Aber ich hatte gelernt – beständig hielt ich den Kontakt zu dem intensiven Blick des Mannes – und ich erkannte, dass er zufrieden mit mir war!
Diese Erkenntnis war es, die meinen Geist erbeben ließ, während mein Körper unter seinen Händen zuckte!
4
Dass er diesmal nicht ging, als ich schlief, wurde mir schmerzhaft bewußt, als ich davon erwachte, dass er mir meinen rechten Nippel langzog. Noch bevor ich empört meckern konnte, fragte er mich: “Und – wann gedenkst Du das Frühstück zu machen?” Bei seinem Tonfall lief es mir kalt den Rücken runter – befehlsgewohnt, abfällig, kalt! Nicht eben das, was ich mir unter dem ersten gemeinsamen Morgen vorgestellt hatte, von Kuscheln ganz zu schweigen.
Erneut zwickte er mit gespreizten Fingern in meinen Nippel und benutzte diesmal auch seine Fingernägel – ein spitzer Schmerz zog sich bis unter die Achsel. “Muss ich erst grob werden, bevor Du Deinen faulen Arsch aus dem Bett bewegst, SCHATZ”- er hob die Stimme nicht an, wurde nicht laut, nur schneidend – und er machte mir ein wenig Angst in seiner Distanziertheit. Instinktiv legte er erneut seinen Finger in einen meiner wunden Punkte: Ich war nicht brav – also werde ich nicht mehr geliebt…einfache Rechnung, simples Ergebnis: ich WERDE brav!
Inzwischen war ich endgültig hellwach und schwang die Beine aus dem Bett, als ich mir noch einen saftigen Klaps auf den Hintern einfing.
Jetzt wurde ich langsam sauer, was glaubt der denn eigentlich…als ich mich umdrehte, hatte er sich zurückgelehnt, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, und lächelte mich an…charmant, offen, entzückend…Wie war es denn nur möglich? Eine einzige Berg- und Talfahrt der Gefühle, ich konnte keine Emfpindung lange genug festhalten, um mir darüber klar zu werden, wie mir geschah. Meine Wut prallte ab an seinem lächelnden Mund und verpuffte – einfach so!
“Frühstück, okay”, stammelte ich also, “Kaffee oder Tee?”
“Du wirst es schon richtig machen, meine Süße – ich gehe derweil ins Bad”
Frühstück, Scheisse, was gab denn mein Kühlschrank eigentlich her? Ich persönlich bevorzugte ja das Nuttenfrühstück: Kippe und Kaffee, am liebsten diesen furchtbar ungesunden, kalten, aus dem Plastikbecher…davon hatte ich reichlich im Kühlschrank! Verdammt, ich hätte doch damit rechnen können, dass er irgendwann zum Frühstück bleibt! “Du wirst es schon richtig machen” setzte mich wahnsinnig unter Druck, bedeute das Richtig schließlich, dass es auch ein Falsch geben könnte…
Ich schlüpfte in meinen Morgenmantel und huschte in die Küche, um die Bestände zu checken – inzwischen hörte ich die Dusche rauschen und hoffte, dass er etwas länger im Bad brauchen würde – ich wurde hektisch!
Eier…ich hatte noch Eier im Kühlschrank…und Brötchen im Gefrierfach, zum Fertigbacken, sogar solche mit Körnern…Orangen waren auch vorhanden, Care-paket von Mama, die sich um meine Gesundheit sorgte…also sollte ich wohl etwas zustande bekommen!
Wie ein aufgescheuchtes Huhn wirbelte ich in der Küche herum, die Haare notdürftig zusammengezwirbelt, die Ärmel meines Morgenmantels hochgekrempelt – und fühlte mich gut dabei! Es war so schön, für den Mann, in den ich mich verliebt hatte, Rühreier zu quirlen und Brötchen aufzubacken! Vielleicht habe ich einfach schon zu lange allein gelebt? Wo ich es doch eigentlich genoß, andere zu umsorgen, mich zu kümmern. Fast hätte ich den Kaffee vergessen aufzusetzen…
Ich war so vertieft in meine Vorbereitungen, dass ich erschrocken herumfuhr, als ich ein Räuspern hörte: und da stand er, lässig in den Türrahmen gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, die Beine übereinandergeschlagen, die nassen Haare nach hinten gekämmt…Jeans, weißes Hemd, frisch rasiert…toll! Nach wie vor war ich mir nicht ganz im Klaren, was genau diesen Mann für mich so attraktiv machte – er war nicht wirklich schön im klassischen Sinne. Aber als er da so stand, so selbstverständlich, war es mit Sicherheit seine Souveränität, die mir Herzklopfen machte!
Er zwinkerte mir aufmunternd zu und ich lächelte etwas schüchtern: “Möchtest Du Dich schonmal setzen? Der Kaffee läuft noch durch…”.
Er ließ seinen Blick noch kurz auf mir ruhen, bevor er den gedeckten Tisch begutachtete.
“Das sieht doch alles köstlich aus”, meinte er, während er sich setzte. Ich ließ mich auf der Kante des Stuhles ihm gegenüber nieder – noch wartete ich auf die Kaffeemaschine – und schenkte ihm Orangensaft ein.
“Frisch gepresst, hervorragend!” lobte mich der Mann und meine Augen strahlten.
Er bediente sich an Rührei und Brötchen, konzentrierte sich ganz aufs Essen und mir fiel für den Moment nichts ein, womit ich ein Gespräch hätte in Gang bringen können. Ich genoß einfach seine Anwesenheit an meinem kleinen Küchentisch und wahrscheinlich starrte ich ihn sogar an, während er seinen Blick nicht mehr vom Teller hob.
Das Blubbern der Kaffeemaschine riss mich schließlich aus meiner Hypnose und erschrocken sprang ich auf. “Milch? Zucker?”, stotterte ich, während ich seine Tasse füllte.
Er ergriff meine Hand. “Kein Grund, so nervös zu sein, mein Kleines – wir frühstücken nur! Schwarz, übrigens”
Ich ärgerte mich über mich selber! Warum hatte ich mich nur nicht besser im Griff? Ich benahm mich ja wie dieses Mädel bei Dirty Dancing inder Szene mit der Wassermelone…lächerlich!
Ich atmete einmal tief durch, bevor ich mich wieder an den Tisch setzte. Bewußt nahm ich nun die gesamte Sitzfläche des Stuhles ein und streckte meine Beine betont leger aus! “Es geht doch”, dachte ich noch, bevor mir sein nächster Satz den Boden unter den Füße wegriß!
“Süß, übrigens, Dein Morgenmantel, so schön pink! Und dieser Snoopy auf dem Rücken – ganz entzückend! Paßt gut zu Deinen Plüschpantoffeln!” Seine Stimme troff vor Ironie und ich lief tiefrot an! Ich spürte genau, wie mir die Hitze bis unter die Haarwurzeln kroch.
“Schade, dass ich Dich so natürlich nicht länger ficken kann – ich käme mir ja vor wie ein Kinderschänder!” Mit diesen Worten wischte er sich den Mund mit der Serviette ab, knüllte sie zusammen und warf sie auf den Teller. Er erhob sich, das Zurückschieben des Stuhles beim Aufstehen machte ein kreischendes Geräusch, das in meinem Kopf wiederhallte, meine Ohren rauschten! Oh Gott, wie ich mich schämte! Wie jämmerlich ich mich fühlte! Es war entsetzlich!
“Danke für das Frühstück, es war hervorragend! Und den Rest kriegen wir auch noch in den Griff.” Väterlich tätschelte er mir die Schulter, bereits halb von mir abgewandt. Sicheren Schrittes verließ er die Küche, nahm seinen Mantel von der Garderobe – die Tür fiel ins Schloss – und ich war allein.
In einer Art Schockstarre hockte ich vor den Resten des Rühreies, als die ersten Tränen in die Schüssel tropften. WIe konnte jemand nur gemein sein? In allen e-Mails, in allen sms war er so fürsorglich, so zärtlich, so rührend! Wie eng aneinandergeschmiegt waren wir gestern eingeschlafen, wie fest hatte er mich gehalten! Und nun, keine vier Stunden nach seinen lieben Gute-Nacht-Wünschen: DAS! Ich kam nicht klar, ich war erschüttert, ich stand neben mir!
Es ist mir nach wie vor ein Rätsel, wie ich es schaffte, den Tisch abzuräumen, mich für die Arbeit fertig zu machen und in die Redaktion zu radeln. Heute emfand ich es erstmalig als Vorteil, dass ich, als Jüngste im Team, nur mit Aufgaben betreut war, über die ich mich ansonsten oft ärgerte, weil ich sie für läppisch erachtete…keine große Verantwortung, immerhin. Ich nahm die Kollegen nur im Nebel wahr – und sie schenkten mir gewöhnlich eh keine große Beachtung.
Die aufmunternde e-Mail des Mannes, der mir einen aufregenden Tag wünschte, konnte ich nicht einordnen – ich antwortete nicht, ich konnte nicht!
Irgendwie habe ich den Arbeitstag hinter mich gebracht, ferngesteuert, automatisiert. Zuhause angekommen warf ich mich ins Bett, zog mir die Decke über den Kopf und weinte schreiend in mein Kissen, bis ich total erschöpft war. Meine Augen waren dick verschwollen und brannten, meine Nase war verstopft, mein Kopf war wie Watte und ich war müde, müde, müde.
Mitten in der Nacht wachte ich plötzlich auf. Ich weiss nicht recht, was ich geträumt hatte, aber aus irgendeinem Grund war mein Trotz erwacht! Wie von der Tarantel gestochen sprang ich aus dem Bett, flitzte ins Wohnzimmer und fuhr den Computer hoch! “Na warte”, murmelte ich wie ein Mantra vor mich hin, “na warte”!
Praktisch, diese online-Bestellerei…Beate Uhse, Dildo King, amazon, ebay…wie im Rausch klickte ich mich durch die Anbieter, surfte zwischen Ouvertslips und Strapsen, hopste von Negligeés zu Büstenheben und füllte meine Warenkörbchen…Zu Weihnachten war mit der einen oder anderen Zuwendung von Omas und Opas zu rechnen – ich legte sie an in Highheels und Stringtangas!
Nach etwa zwei Stunden hatte ich mich abreagiert und schlurfte wieder ins Bett. “Na warte”, dachte ich beim Einschlafen, nun vor mich hingrinsend und in freudiger Erwartung all der hübschen Dinge, die ich in den kurzer Zeit erwartete.
Die kommenden Tage verliefen scheinbar unspektakulär. Der Kontakt zu dem Mann verlief virtuell, liebevoll, verläßlich – er habe selber gerade viel zu tun – die Weihnachtsvorbereitungen, die Arbeit…aber stets nahm er sich die Zeit, mich nach meinem Tag zu fragen, meine Projekte in der Redaktion mit mir zu besprechen, meine Pläne für den Abend…und meine Anspannung stieg! Ich war mir sicher, dass er in Kürze wieder in meiner Wohnung stehen würde – und diesmal war ich vorbereitet!
Inzwischen waren alle meine Bestellungen eingegangen und ich verbrachte meine Abendstunden damit, verschiedene Kombinationen auszuprobieren. Der Blick auf meinen Körper veränderte sich: hatte ich früher der Schönheitspflege relativ wenig Zeit eingeräumt und war eher praktisch orientiert, hatte ich nun einen großen Fundus an Körpercremes, Badezusätzen und Gesichtsmasken. Häufig stand ich vor dem Spiegel und schaute einfach nur minutenlang in mein Gesicht, verlor mich in meinem eigenen Anblick – und ich fand mich SCHÖN! Bisher hatte ich nicht viele Gedanken daran verschwendet, welche Farben mir stehen könnten, wie ich meine Haare stylen könnte, ob gezupfte Augenbrauen meinen Blick verändern könnten…ich lebte einfach vor mich hin. Nunmehr wurde ich langsam aber sicher mein eigener Fan!
Als mich mein Chef am Ende der Woche prüfend anschaute und fragte, ob alles in Ordnung sei mit mir, wußte ich, irgendwas hatte sich verändert. Ich wurde wahrgenommen! Erstaunlich! Obwohl ich äußerlich die Selbe war und noch immer im gewohnten Look bei der Arbeit erschien – fahrradtauglich und bequem – schien meine Ausstrahlung eine etwas Andere geworden zu sein! Beschwingt widmete ich mich der Retusche meiner Bilder irgendwelcher Handmodels, die die neuen Frühlingstrendfarben für Nagellacke präsentierten…
“Thank god it´s friday”, frohlockte ich, als ich abends in der Badewanne lag und prüfend mit der Hand über meine Beine fuhr…spiegelglatt, alles gut. Fast schon automatisch wanderte meine Hand an meinem Oberschenkel entlang in Richtung Venushügel – auch hier: kein Häarchen – auch in der Spalte: alles wunderbar weich – und warm, Bei aller Neuentdeckung meines Körpers hatte ich es mir in der vergangenen Woche streng untersagt, mich in irgendeiner Form selber zu verwöhnen! Zu deutlich hatte ich noch die Stimme des Mannes im Ohr: “Hatte ich Dir erlaubt zu kommen?”…
Aber heute, in dem schönen warmen Wasser… das Rilke-Projekt im CD-Player hat mich schon immer erotisiert…und es war schon so lange her! Verträumt fuhr ich mir die Innenseiten meiner äußeren Schamlippen entlang, bewußt ließ ich die Klit aus…noch nicht…obwohl sie bereits pochte, anschwoll…noch nicht…mit meinem Mittelfinger streichelte ich meine Furche bis zum Poloch, das prompt leicht zuckte…langsam wanderte mein Finger zurück, verharrte kurz an meinem Loch und zusammen mit dem Zeigefinger dehnte ich die zarte Haut.
Mein eigenes Aufstöhnen riss mich aus meiner Trance und ließ mich die Finger erschrocken zurückziehen! Ich wußte: er würde es nicht sehen – aber trotzdem beschlich mich der Verdacht, dass er es wissen würde, wenn wir uns das nächste Mal treffen würden.
Entschlossen stand ich auf, griff nach meinem Handtuch und stieg aus der Wanne. Ich war mir so sicher: er würde bald bei mir sein! für diesen Moment würde ich mir meine Lust aufbewahren, in dem Bewußtsein, artig und folgsam gewesen zu sein.
Ich tapste barfuß in die Küche und setzte Teewasser auf. Auf Alkohol am Abend verzichtete ich konsequent – man konnte ja nie wissen. Mit meiner Tasse in der Hand hockte ich mich auf mein Bett und betrachtete meine Schätze, die vor mir ausgebreitet waren. Ich zog sie nur am Abend an, denn, bei aller Erotik, so richtig gut fühlte sich die Spitze von String und Negliegeé nicht an – es kratze und juckte, der Strapsgürtel kniff – insgesamt alles andere als komfortabel – aber sehr, sehr sexy!
“Wer schön sein will muss leiden”, seufzte ich, und verschloss die Büstenhebe am Rücken – mein Gott – unglaublich, wie riesig meine Brüste prompt wirkten. Als ich das Negligeé überstriff und die etwas harte Spitze über meine Nippel kratze, stellten die sich gleich steil auf, irre! Trotzdem fragte ich mich zum wiederholten Male, ob ich doch etwas mehr Geld hätte ausgeben sollen, um vielleicht etwas weicheres Material zu kaufen. Der spitzenbesetzte String in meiner Arschritze verstärkte diesen Eindruck. Einzig die halterlosen Strümpfe fühlten sich glatt und warm auf der Haut an und hinterließen ein angenehmes Kribbeln an den Schenkeln.
Noch rasch in diese ungemein unbequemen Highheels geschlüpft, in denen ich besser sitzen als stehen oder gar laufen konnte – derart angetan drapierte ich mich im Sessel und wartete, mein Bauch suggerierte mir untrüglich: heute wird er mich besuchen! Neben meinen Zigaretten lagen die Pfefferminzbonbons – ganz ohne Hilfsmittel würde ich die Wartezeit denn doch nicht überstehen. Der CD-Spieler war auf Endlosschleife programmiert, ich saß still, eine Zigarette in der Stunde, ich versank in mir, ich meditierte, ich spürte jeden Muskel, fühlte meine eigene Atmung, konnte den Weg der Luft nachvollziehen – eine überirdische Erfahrung!
Just als Ben Beckers Stimme “Ich will Du sein” intonierte, hörte ich das Klicken des Schlüssels im Schloss – und war elektrisiert, jede Zelle auf Empfang. Ich zwang mich zur Ruhe und erhob mich betont langsam aus meinem Sessel, innerlich zitternd, äußerlich die Ruhe selbst! Ich hatte dies Pose geübt, ich hatte Zeit genug dafür gehabt. Den Kopf leicht zur Seite geneigt, von unten nach oben aufschauend, mit angefeuchteten Lippen und leicht geöffnete Mund erwartete ich den Mann!
Als die Wohnzimmertür aufschwang zuckte ich trotz aller Selbstbeherrschung kurz zusammen und mußte blinzeln – aber nur für einen winzigen Augenblick, bevor ich mich wieder im Griff hatte!
Er stand im Türrahmen, musterte mich einmal von oben bis unten und fuhr sich durch´s Haar. Er schien kurz verwirrt, kam dann aber mir sicherem Schritt auf mich zu, umfaßte mein Kinn und drehte mein Gesicht erst nach links, dann nach rechts!
“Okay – ich verstehe” – kurz, knapp, geschäftsmäßig!
“350 für all in mit Gummi, zwei Stunden”, warf er mir zu, bevor er mich bei der Hand nahm und mich hinter sich her ins Schlafzimmer zog! Ich war total perplex, konnte seine Worte nicht entschlüsseln. Erst als er mich aufs Bett schubste, hastig seine Hose auszog und seinen Schwanz über dem Gummi seiner Pants herausholte dämmerte es mir – aber da hatte ich ihn bereits im Mund.
Er hielt meinen Kopf fest, bewegte sich rasch und heftig – ich fühlte seinen Schwanz in meiner Mundhöhle wachsen. Verzweifelt versuchte ich, ihn mit der Zunge zu umspielen, um ein wenig Gefühl, ein bißchen Zärtlichkeit ins Spiel zu bringen. Scheinbar hatte er damit allerdings nicht im Sinn. In dem Moment, als sich die Eichel aus der Vorhaut schob und der Schwanz zu ganzer Größe anschwoll, zog er ihn zwischen meinen Lippen hervor.
Er wandte sich von mir ab, beugte sich zu seiner Hose und nestelte an der Gesäßtasche herum. Als er sich wieder zu mir umdrehte, riß er gerade mit den Zähnen eine Kondomverpackung auf. Abschätzig blickte er auf mich nieder und rollte das Gummi schnell und geschickt ab.
Was geschah hier mir mir? Mal wieder war ich wie paralysiert, bewegte mich nicht, saß einfach da in meinem tollen Outfit und glotze auf seinen Schritt und seine schönen Hände, die kurz den Schwanz wichsten.
“Dreh Dich um, a tergo, ich will Deinen Arsch betrachten und Deine Titten wackeln sehen, wenn ich Dich ficke”, befahl er in ruhigem, aber bestimmten Ton. Obwohl ich mir den gesamten Abend gänzlich anders ausgemalt hatte, folgte ich seinen Anweisungen und kniete mich auf´s Bett.
Und obwohl ich die gesamte Szenerie nach wie vor nicht vollständig begriff, machte mich die Rollenzuweisung geil.
Ich senkte meinen Oberkörper bewußt tief auf die Matratze, um mein Hinterteil zu präsentieren.
“Nicht so, Du Nutte, Ich hab gesagt, ich will Deine Titten wackeln sehen” – immernoch dieser Tonfall – und erneut fuhren Wärmewellen in meine Körpermitte. Ich stütze mich also auf beide Hände, drückte den Rücken durch und fragte heiser: “Ist es so recht?”
“Perfekt”, bestätigte er meinen Stellungswechsel und drang augenblicklich in mich ein. Er beugte sich über mich und umfaßte mit der rechten Hand meine rechte Brust, die sich schwer und üppig in seine Handfläche schmiegte. Er wog sie bedächtig, bevor er im Rhythmus seiner Stöße leicht von außen dagegenschlug.
Gleichzeitig klatschte er mir mit der linken Hand immer wieder auf den Arsch, immer in dem Tempo, in dem er mich hart und heftig fickte – gleichbleibender Takt, beinhe monoton, aber dadurch sehr erregend. Die Schläge auf meine Backen, das Aneinanderschlagen meiner Brüste und das schmatzende Geräusch, wenn er mir seinen Schwanz in meine nasse Fotze stieß – all das erzeugte eine Art Melodie, eine hypnotische Kulisse, in der ich mich verlor.
“Ich bin nicht zu Deiner Freude hier, Schlampe! Konzentrier Dich auf meinen Schwanz! Kratz mir die Eier”, verlangte er.
Prompt griff ich durch meine Beine nach hinten und fand seinen Sack, der klein und zusammengezogen gegen meinen Hintern schlug. es dauerte einen Moment, bevor ich den richtigen Takt gefunden hatte und den Kontakt halten konnte und mit meinen Fingernägeln die leicht raue Haut entlangfuhr. Der Mann stöhnte das erste Mal verhalten auf.
“Auf den Rücken, Beine hoch”, wies er mich kurz darauf an. Kaum war ich seinem Befehl nachgekommen, faßte er mich an beiden Fußgelenken und bog meine Beine ausgestreckt zur Seite – meine Fotze lag feucht und pochend vor ihm und er ließ seinen Blick ein Weilchen darauf ruhen, während ich bemüht war, das Kreisen meiner Hüften zu unterdrücken.
Er ließ mich zappeln, betrachtete meinen Bauch, den das Negligeé frei ließ, meine Brüste über der Büstenhebe und blickte mir schließlich direkt in die Augen. Mein leicht verschleierter Blick klärte sich augenblicklich, ich konnte den Ausdruck in seinen Augen nicht deuten.
Mit dem nächsten Augenaufschlag schaute er in die Ferne, irgendwo hinter meinem Kopf – und dann stieß er zu! Er steigerte die Geschwindigkeit, er wütete in mir, meine durchgedrückten Knie taten mir weh – aber ich schrie nicht vor Schmerz. Ich schrie, weil er mich mitriss in diesen tobenden Strudel, in diesen Kampf.
Ich würde gleich kommen, es überrollte mich bereits, rot vor Augen, durfte ich? Durfte ich nicht? Ich bemühte mich, die Woge zurückzudrängen, wollte den Mann fragen, ihn bitten – fast um den Orgasmus flehen – als er sich mit einem tierisch anmutenden, gestöhnten Laut aus mir zurückzog. Schock. Leere. Tiefer Fall.
“JETZT zeig mir Deinen Arsch – so wie vorhin – all in, schließlich!”
Hastig rollte ich mich erneut auf den Bauch, die Arme weit nach vorne gestreckt, die Brüste auf der Decke, die Spitze meiner Wäsche rieb über meine Nippel, alles war verrutscht. Hatte er bisher an dem String entlang gefickt, riß er mit nun mit einem Ruck den Slip bis in die Kniekehlen, wodurch meine Bewegungsfreiheit eingeschränkt wurde. Er kniete sich zusätzlich mit beiden Beinen rechts und links neben meine Oberschenkel und preßte meine Beine zusammen.
Mit zwei Fingern strich er mir durch meinen geschwollenen Schamlippen, ich stöhnte auf, erwartete nun die Berührung meines Kitzlers – aber weit gefehlt!
Statt dessen bestrich er meine Rosette mit der Feuchtigkeit, zusätzlich spürte ich, dass er Speichel darauf tropfen ließ.
“All in”, murmelte er, als er zunächst einen, dann sehr schnell einen zweiten Finger in mich führte und mich mit kreisenden Bewegungen dehnte. Er wuße ja, dass ich nicht sehr viele Erfahrungen in dieser Spielart hatte – und tatsächlich ließ er sich sehr viel Zeit, Finger für Finger, immer wieder Spucke, größer werdene Kreise…bis es schließlich vier Finger waren, die ich in mir spürte und mich endlich entspannen konnte.
“Heute ficke ich Deinen Arsch, meine Holde”, raunte er mir vorübergebeugt in mein Ohr – und eine Gänsehaut überzog meinen Körper. Das Drücken seiner Eichel an meinem Muskel war mit den Fingern nicht vergleichbar – ich spürte ein schmerzhaftes Ziehen und wollte instinktiv zurückweichen. “Bastante”, lag mir auf den Lippen, aber ich verkniff es mir – ich wollte ihn in mir spüren, ich wollte es erleben, er blieb beharrlich – und irgendwann gab der Muskel den Weg frei!
Mit einem Jubelschrei drang er nun in mich ein, zunächst langsam und tief. Er verweilte so, drückte mir beide Hände auf die Schultern, drückte mich tief auf die Unterlage – durch seine Beine und Hände fixiert drehte ich nur den Kopf zur Seite, um atmen zu können – und dann begann der eigentliche Fick!
Anders als vorher variierte er seinen Rhythmus, er spielte mit mir, schnell, langsam, tief, nur am Eingang, verharren, erneute Temposteigerung – es war zum Verrücktwerden. Während er zu Beginn seinen Schwanz immer in mir ließ, zog er ihn später immer wieder heraus, um ihn sofort wieder in mich zu schieben, zu stoßen – es gab keinen Widerstand mehr, ich stand ihm offen, ich war nass, ich war geil – und stand trotzdem wie vor einer Wand, hinter der mein Orgasmus auf mich wartete – ich stand auf der Schwelle, bereit zum Sprung – aber es gelang mir nicht, selbst, wenn ich gedurft hätte! Ein elendes, quälendes Gefühl, das mich wimmern ließ.
Der Mann reagierte sofort, in all seiner Wolllust hatte er mich nicht aus den Augen verloren. Er hielt inne in seiner Bewegung und beugte sich erneut zu mir hinunter. Ich fühlte seinen Schwanz in meinem Arsch, seinen Bauch an meinem Rücken, seine Lippen an meinem Ohr.
“Die zwei Stunden sind rum, meine Schöne – öffne die Augen und komm für mich”, wisperte er mir zu. Gleichzeitig ließ er meine Schultern los, faßte um meine Oberschenkel herum, steckte zwei Finger in meine Fotze und rieb mit der anderen Hand heftig meinen Kitzler. “Schau mich an!”, war das Letzte, was ich wahrnahm, als das Farbenmeer über mir zusammenbrach.
Und während ich zuckte, meine Fotze sich zusammenzog, spürte ich, wie er sich in meinem Arsch kam – eine heftige Vibration, begleitet von einem grollenden Aufschrei. Schrie er? Schrie ich? keine Ahnung!
Als er sich aus mir zurückzog, sackte ich erschöpft zusammen. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er das Kondom abrollte, einen Knoten machte und es durch die Schlafzimmertür auf den Badezimmerboden warf.
Er griff nach seiner Hose und knöpfte sich das Hemd zu (wann hatte er das eigentlich aufgemacht?). Er blickte lächelnd auf mich nieder. Mein Versuch, zurück zu lächeln misslang und ich zog eher eine Grimasse, den Kopf immernoch platt auf der Matratze und Sabberfäden im Mundwinkel.
Als er das Schlafzimmer verließ, rechnete ich damit, dass er wiederkommen würde, mir vielleicht ein Glas Wasser brächte…aber seinem Abgang folgte nach einer Weile nur das KLACK, als die Tür ins Schloss fiel.
Das durfte doch nicht wahr sein – es war unfassbar! Immer wieder gelang es ihm, mich zutiefst zu beschämen, ohne, dass meine Gefühle für ihn Schaden nahmen.
Aber heute war ich zu erschlagen, um darüber zu denken oder mich aufzuregen; ich rollte ich mich in Embryonalstellung zusammen, zog die Decke über mich und schlief augenblicklich ein!
Seinen Brief, geschrieben in gestochen scharfer Handschrift, fand ich erst am nächsten Morgen, als ich pinkeln mußte – er hatte ihn an den Badezimmerspiegel geklemmt, am Waschbeckenrand lagen 350,- Euro.
“Meine Liebe, Du warst gut – ein wirkliches Erlebnis, jeden Cent wert! Du weißt nun: Kleider machen Leute – so oder so…nimm Deinen wohlverdienten Lohn und probier es mal mit Naturseide, am besten ohne BH – Du wirst den Unterschied merken zwischen Klasse und Masse! Ich freu mich sehr darauf, Dich darin bewundern und verwöhnen zu dürfen, in Verehrung, Dein T.”
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Meine erste Peiode bekam ich mit knapp elf – zeitgleich wuchsen meine Brüste in einem Mass und Tempo, dass es mir Angst machte und mich beschämte.
Spätestens ab Klasse 7 rutschten meine Sportzensuren im Sommerhalbjahr rasant in den Keller, weil ich mehr darauf konzentriert war, meine wogende Oberweite bei den unvermeidlichen Sprints während der Bundesjugendspiele in Zaum zu halten, als auf die Geschwindigkeit meines Laufes – es rennt sich nicht gut mit vor der Brust verschränkten Armen!
So kam zu der Demütigung, dass selbst das dickste Mädchen unserer Klasse an mir vorbeischnaufte auch noch die ständige Angst vor anzüglichen Sprüchen meiner Mitschüler, die sich häufig wie zufällig an mir vorbeidrängelten und dabei meine Brust berührten. Oh nein, ich war kein sehr mutiges Mädchen!
Je älter ich wurde, desto weiter wurden meine T-Shirts, desto lässiger saßen die Hosen…ich war mental eingesperrt in dem ständigen Bemühen, meine Weiblichkeit zu kaschieren.
Gänzlich abgelegt hatte ich diese Fessel wohl bis zu jenem Samstag nicht – eine bittere Erkenntnis, die sich mir aufdrängte, als ich nach den ersten beiden Zigaretten meinen Kleiderschrank inspizierte!
Ich hatte hektisch geraucht, nachdem ich den Brief gefunden hatte, hin- und hergerissen zwischen Wut und Faszination.
Ich kann nur schwer erklären, was mich an den Worten des Mannes fesselte, so dass ich unfähig war, meinem ersten Impuls nachzugeben und den Brief zu zerknüllen und zu entsorgen!
Vielleicht hallte die Botschaft meiner Mutter in mir nach “Mach Dich billig, und Du wirst billig behandelt”…Wie hatte sich diese Lebensweisheit just letzte Nacht bestätigt! Allein – es war nicht von der Hand zu weisen, dass mich diese Behandlung durchaus angeturnt hatte – allein der Gedanken an meine hündische Haltung vor wenigen Stunden sorgte für diese kleinen Stromstöße in meinem Unterleib!
Und so war ich mir unsicher, inwieweit ich der Aufforderung des Mannes Folge leisten sollte.
Würde ich es nicht bei Weitem geiler finden, mich zu seiner, wie sagte er, NUTTE zu machen, als mich in elegante Seide zu hüllen? Auf der anderen Seite wäre es ein Risiko, mich seinen Wünschen zu wiedersetzen – soviel hatte ich bereits gelernt. Ich befürchtete nicht allein seine Wut – denn die wußte er offenbar sehr gut und kreativ in sexuelle Spielarten umzulenken.
Vielmehr trieb mich die Vorstellung um, er könnte meiner überdrüssig werden, wenn ich mich ihm zu eindimensional präsentieren würde.
Es war zum Verrücktwerden – war das das Verhalten einer emanzipierten Frau? War ich deshalb nach Hamburg gekommen, raus aus der bedrückenden Atmosphäre der Kleinstadt, um nun auf der Bettkante zu hocken und darüber zu grübeln, wie ich einen Mann beindrucken und an mich binden könnte, der sich mir gegenüber verhielt wie ein Riesenarschloch, der sich gar nicht binden ließ, der schizoide Züge aufwies wie aus dem Lehrbuch von Fritz Riemann???
Stöhnend ließ ich mich rücklings auf´s Bett fallen, mitten auf die zerwühlten Laken…und da lag ich nun , wie ein gefallener Engel, reglos, mit geschlossenen Augen.
Zuerst nahm ich den Geruch nur am Rande wahr, gedankenverloren wie ich war…aber es ließ sich nicht leugnen – mein Schlafzimmer roch nach purem, geilem Sex!
Langsam drehte ich mich auf den Bauch und vergrub meine Nase in den Laken…Schweiss, Sperma, mein eigener Saft…eine unglaubliche Mischung…ich konnte nicht genug davon bekommen, ich kniete mich ins Bett, ich griff mir Kissen, Laken, Oberbett, ich riss alles an mich, ich versenkte mich in unserem Duft, ich tobte in meinem eigenen Bett, ich knüllte das Kissen zusammen und ritt darauf, rieb meine geschwollene Pussy an dem Stoffbezug, wie von Sinnen knetete ich meine Titten, schob sie nach oben, ließ sie fallen, versetzte ihnen leicht Schläge…ich stöhnte, ich schwitzte, ich lief aus…aber ich konnte nicht kommen! In purer Verzweiflung rieb und kratze ich meinen Kitzler, bis er brannte und wund wurde – dick geschwollen hatte er sich aus seiner Umhüllung geschoben, stand aufrecht zwischen meinen Schamlippen hervor – aber wie sehr ich ihn auch malträtierte – es ging einfach nicht!
Weinend brach ich schließlich zusammen, rollte mich erschöpft in Embryonalstellung zusammen und schrie meine Verzweiflung gegen die Wand – ich verfluchte den Mann, der innerhalb weniger Wochen ein solches Bündel aus mir gemacht hatte! Gleichzeitig wußte ich: ich wollte ihn, nur ihn, so sehr, dass es schmerzte!
Irgendwann wollten keine Tränen mehr kommen, ich hatte mich leergeflennt…mit halbgeöffnen Augen lag ich ausgepowert auf der Matratze, dann und wann entwich noch ein trockenes Schluchzen meiner Kehle.
Wie in Trance knibbelte ich mit dem Fingernagel einen kleinen Rest seiner Wichse vom Laken und knabberte ihn ab!
Die Entscheidung war gefallen: ich würde mich nicht länger wehren! Ich war bereit für den nächsten Schritt einer Reise, von der ich nicht wußte, wohin sie mich führen würde! Aber ich würde versuchen, Haltung zu bewahren, ich wollte wenigstens als Co-Autor mitwirken an unserer Geschichte.
Als ich im Altpapier nach der Anzeige suchte, wußte ich nicht, ob mein “verdienter Lohn” reichen würde für meinen Plan – aber zunächst mußte ich per se die Öffnungszeiten und die Adresse herausfinden! “Best of Hamburg” hatte einen Artikel veröffentlicht, gar nicht lange her – nur hatte ich ihn seinerzeit nur überflogen, kam doch eine derartige Mode für mich gar nicht in Frage – dachte ich – seinerzeit…Korsettwerkstatt…allein der Name…
“Geschnürrte Sinnlichkeit – heute zeigt ein Korsett auch, dass man kein mausgraues Leben mehr führen, nicht tagtäglich im Jogginglook durch die Strassen schlurfen und den Arbeitsalltag im uniformen Einheitslook leben muss…” – na bitte! Termine nach Vereinbarung, so sagt die Webside.
Versonnen betrachtete ich die Fotos, teils unter professionellen, teils unter erotischen Gesichtspunkten – und ich war begeistert! Genau hierfür wollte ich das Geld ausgeben!
Neue Energie durchströmte mich, ich legte mir für ein paar Minuten ein Kühlpad auf meine geschwollenen Augen und versuchte, meine zitternden Hände unter Kontrolle zu bekommen, bevor ich mich schließlich traute, die angegebene Nummer zu wählen. Das alles war Neuland für mich, noch nie zuvor hatte ich mich privat auf solch exclusives Terrain begeben! Beruflich kam ich natürlich häufiger mit Menschen aus dem Modebuisness zusammen – aber dann konnte ich mich immer gut hinter meiner Kamera verstecken. Mein Vorhaben nun war eine andere Nummer…
Die Stimme am anderen Ende der Leitung war freundlich-distanziert, aber durchaus vertrauenseinflößend. Mit leicht zittriger Stimme brachte ich mein Anliegen vor…und innerhalb von Sekunden eröffnete sich mir eine völlig fremde Welt:
“An was hatte Sie denn gedacht? Ein Taillenkorsett, ein Unterbrustkorsett oder lieber ein Überbrustkorsett? Wir arbeiten auch S-line Korsetts! Die Preise sind natürlich abhängig von der jeweiligen Ausführung, dem gewünschten Material und den etwaigen Extras.”
Ich war völlig überrumpelt! “Äh – ich glaube, ich bin gerade etwas überfordert, Verzeihung.”
Die nette Dame lachte in den Hörer. “Das ergeht vielen so beim ersten Mal! Ich schlage vor, Sie kommen uns einfach mal besuchen. Leider sind wir heute nicht mehr lange im Atelier, samstags immer nur bis mittags, aber wenn Sie es am Montag einrichten könnten…?”
Montags hatten wir eigentlich immer Redaktionssitzung – eine ohnehin relativ langweilige Angelegenheit, wenn man, so wie ich, unten in der Hierarchie herumkrauchte…ich war mir nicht einmal sicher, ob man mich wirklich vermissen würde…und überhaupt hatte ich noch nie gefehlt! “Eine Frau muss tun, was eine Frau tun muss”, schoss mir der alberne Slogan durch den Kopf. Der Tatsache geschuldet, dass sich mein gesamtes Denken per se nur noch um den Mann drehte, beschloss ich, den angebotenen Termin zuzusagen. Eine vermeintlich herausgefallene Plombe als Begründung würde meinen Chef sicherlich von der Notwendigkeit eines Zahnarztbesuches am Montagmorgen überzeugen! Es war gut, dass ich nach diesem telefonat reichlich mit Einkauf und Wohnungsputz zu tun hatte – so konnte ich meine nunmehr zurückgekehrte Energie sinngebend nutzend und gleichzeitig meine Nervösität im Zaum halten. Ich erledigte den längst überfälligen Weihnachts-Hausputz und abends war ich körperlich so ausgepowert, dass ich bei der samstäglichen Liebesschnulze im Fernsehen fast einschlief…
Den Sonntag verbrachte ich zwischen erstaunlicher Ruhe und sanfter Erregung. Keine Spur der verweifelten Geilheit des Vortages, vielmehr gab ich mich einer sanften Autoerotik hin.
Ich widmete mich ausgiebig meiner Körperpflege, enthaarte meinen ganzen Körper, feierte die Sanftheit meiner Haut. Für das anschließende Bad wählte ich das Badeöl “Weihnachtszauber”, ein Duft von Orangen und Zimt. Entzückt beobachtete ich, wie das Wasser von meinen Brüsten perlte, die in ihrer Fülle halb aus dem Schaum hervorragten. Ich war sehr zärtlich zu mir, konnte mich genießen – erneut eine völlig neue Erfahrung für mich, die ich meinen Körper immer enorm kritisch und eher abwertend betrachtet habe.
An jenem Sonntag aber genoß ich es, meine eigenen Nippel zu umspielen, bis sie sich hart aufrichteten…ich feierte meine Scham, die ich zu diesem Zeitpunkt nicht Fotze nennen mochte – zu weich, zu zart, zu empfindsam…ich ertastete mich vorsichtig, spürte jeder Hautfalte nach, fühlte diesen merkwürdig aufgerauten Bereich, als ich mich inwändig streichelte – sehr bedächtig, sehr langsam, mit nur einem Finger, während ich mit der anderen Hand ganz zart über meinen Kitzler flatterte…als endlich der langersehnte Orgasmuss über mich hinwegrollte, hatte ich Bilder von blauen Schmetterlingen vor Augen und ich flog einfach mit – federleicht. Kein Schreien, kein Aufbäumen, meine Dramatik, eher in Dahingleiten, allerdings in einer solchen Intensität, dass ich erst wieder zu mir kam, als das wasser erkaltete und eine Gänsehaut meinen Körper überzog.
Fröstelnd stellte ich mich nass und nackt vor den Spiegel – und ich fand mich schön!
Erstaunlich, in welche Höhen und Tiefen mich die Beziehung zu dem Mann führten, ungalublich, welche welten sich mir öffneten, auch ohne seine körperliche Präsens. Ich kann nicht abschließend erklären, was genau den Effekt beweikte, dass sich mein Leben veränderte, es war schleichend und subtil. Nach wie vor kann ich auch nicht ergründen, inwieweit der mann diese Entwicklung vorausgesehen oder gar provoziert hatte. Heute spielt es für mich auch leine Rolle mehr, denn unterm Strich steht einfach, dass er mir die Fahrkarte auf den Tischgelegt hat für eine wunderbare Reise; er hat das Ticket gelöst – ich habe mich auf den Weg gemacht. Mit diesem Gedanken ging ich zu Bett, eingehüllt in ein Gefühl der Geborgenheit, wie ich es nie zuvor verspürt hatte, wohlwissend, dass morgen eine neue Etappe beginnen würde!