Telesex
Es war ein unerträglich heißer Sommer. Ich war blutjung, sexuell total unerfahren und so schwul-warm, dass ich mit der flachen Hand meine Hemden bügeln konnte. Ich hatte seit Wochen keinen Sex mehr, außer einem mehrfach täglichen verzweifelten Wichsgelage. Wie ein läufiger Hund saß ich vor meinem Computer, versuchte verzweifelt jemand zu finden, mit dem ich meinen Druck ablassen konnte. Ich schwitzte. Schweiß auch in meiner Jeans. Als ich die öffnete, um an meine Genitalien zu gelangen, waren auch mein Schwanz und meine Eier feucht.
Ich hatte Glück. Walter. Keine Ahnung, wie alt er war. Aber er war dazu bereit, mit mir zu telefonieren. Ich gab ihm meine Nummer und bald klingelte es, Nummer unterdrückt.
Walter: „Lust?“
Dieser Einstieg erschien mir etwas seltsam. Diese dumme Frage wirkte sich sogar auf meinen Penis aus. Gut, ich musste irgendwie antworten.
Ich: „Jop! Wenn’s denn sein muss…“
Ein Unterton in meiner Stimme erregte Walters Verdacht. Das Bild eines fetten, glatzköpfigen Kerls stieg vor mir auf.
Walter: „Hast du echt Lust?“
Nun stach mich der Hafer. Alle Geilheit war wie weggeblasen, als hätte ich einen Weltuntergangs-Abgang gehabt.
Ich: „Soll ich ehrlich sein?“
Walter: „Ja!“
ICH: „Nicht wirklich. Echt jetzt.“
Walter: „Blödes Arschloch!“
Aufgelegt. Ehrlichkeit beim Telefonsex schadet wohl nur. Ich nahm mir vor, beim nächsten Mal besser zu schwindeln. Das musste ich mir merken. Zurück ins Internet…
Schnell fand ich Achim, nach seinen Aussagen ein gut aussehender, reicher, sehr gut bestückter Managertyp in den frühen Dreißigern. Cool, auf solche Männer stand ich. Besonders, wenn sie großzügig waren. Diesmal klingelte es mit übertragenen Handynummer.
Achim: „Na?“
Ich: „Und?“
Achim: „Na, du bist ja lustig!“
Ich: „Heute ja!“
Achim: „Lust?“
Auwei, diese Frage ließ mich nichts Gutes ahnen. Also etwas die Bremse der Libido anziehen.
Ich: „Worauf?“
Achim: „Ich würde dich jetzt gerne glücklich machen!“
Wieder stach mich der Hafer.
Ich: „Is’ ja megageil! Gib mir eine Kontovollmacht!!“
Achim: „Das meinte ich nicht!“
Ich: „Nein?“
Vor meinem geistigen Auge sah ich, wie Achim seine Felle wegschwimmen sah.
Achim: „Ich dachte da mehr an CS, Cybersex!“
Ich: „Ach so…“
Achim: „Und?“
Ich: „Auja, bin dabei!“
Achim: „Geil. Was hast du an?“
Ich: „Tshirt und Jeans“
Achim: „Okay. Zieh’ dich aus.“
Irgendwie ging mir das zu schnell.
Ich: „Jetzt? Sofort?“
Achim: „Ja! Ich bin auch schon nackt!“
Ich: „Moment!“
Handy schnell auf stumm gestellt. Nun ging ich aufs Klo, trank danach ein Glas Cola. Es sollt ja so aussehen, als würde ich mich tatsächlich ausziehen. Nach sieben bis acht Minuten ging das Gespräch weiter:
Ich: „Da bin ich wieder!“
Achim: „Das hat aber gedauert, was hast du an??“
Ich: „Ja nun nichts, bin voll nackt!“
Ich musste mich kneifen, um nicht loszulassen.
Achim: „Bist du echt dreizehn?“
Ich: „Ich schwöre…“
Achim: „Junge, das macht mich jetzt an! Ich hab ihn schon in der Hand!“
Ich: „Boah! Megageil! Und was muss ich jetzt machen?“
Achim antwortete nicht, ich hörte nur sein lautes Stöhnen.
Achim: „Ahhh, ich bin schon soweit, es kommt mir….ohhhhh!“
Ich: „Moment! Warte noch! Du hast mir noch nicht gesagt was ich…“
Aufgelegt. Verdammt, jetzt war ich so abgetörnt, dass ich meinen Schwanz minutenlang wichsen musste, bis er mir wieder stand. Ich notierte mir innerlich, dass ich mich bei nächsten Mal nicht mehr so lange ausziehen durfte. Im Internet fand ich schnell Erik, ein heißblütiger Liebhaber, der sein Gegenüber auch gern mal in Damenwäsche nagelte, wie er behauptete.
Erik: „Ich will dich vögeln!“
Ich: „Ich auch!“’
Erik. „Ich bin schon ganz heiß!!“
Ich: „Ich auch!“
Erik: „Komm, leck mich!“
Ich: „Du mich auch!“
Aufgelegt. Ich hatte sein ‚leck mich’ wohl falsch verstanden. Verdammt, dieser Telesex war komplizierter, als ich gedacht hatte. Ich rauchte eine Beruhigungs-Zigarette, starte dann einen neuen Versuch. Arno hieß er und war ein erfolgreicher Fotograf, der Jungs als Model suchte.
Arno: „Hallo“
Ich: „Hallo zurück!“
Arno: „Wie geht es dir?“
Ich: „Mega! Und selbst?“
Arno: „Danke, auch gut… darf ich dich was fragen?“
Ich: „Los!“
Arno: „Würde gerne ein geiles Gespräch mit dir führen, was hältst du davon?“
Ich: „Cool!“
Arno: „Gut, erzähl mir was du anhast!“
Ich: „Stringtanga und Ohrstecker.“
Das war das erste, was mir einfiel. Die Ohrstecker trug ich wirklich manchmal.
Arno: „Oh! Das macht mich jetzt an! Leg’ dich hin!“
Ich „kann ich den Hörer aber nicht mehr halten, da unten ist kein Empfang mehr. “
Arno: „Ich nehme dich fest in die Arme und lasse dich langsam auf den Boden gleiten lässt..
Ich: „zisch…krrrrkssss….rausch…“
Arno: „Was hast du?“
Ich verstand kaum seine Stimme, hob meinen Oberkörper wieder vom Boden.
Ich: „Ich habe da unten keinen Empfang. Hab ich doch gesagt.“
Arno: „Du sollst es dir auch nur vorstellen! Du musst dich nicht hinlegen!“
Ich: „Achso, sorry dann.“
Arno: „..nimmt dich sanft in den Arm, küsst deinen Hals…
Ich: „grrrmmphhhhh…“
Arno: „Was ist denn jetzt schon wieder los?“
Ich: „Nun ja, hab mir vorgestellt, wie du mich in den Arm nimmst und mich abknutscht. Wie soll man da noch klar sprechen können?“
Arno: „Du sollst dir das vorstellen, als wären wir zusammen in einen Raum, ich bin bei dir im Zimmer, verstehst du?“
Ich: „Ja , hab’s jetzt ehrlich verstanden!“
Ich trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. Arno sollte endlich zur Sache kommen.
Arno: „Ich leg dich sanft auf das Bett, zieht dir langsam das Hemd aus..
Ich: „Ich habe aber einen Pullover an.“
Arno: „Ich lege dich sanft auf das Bett, ziehe dir langsam den Pullover aus..
Ich: „Den kann man nicht so einfach ausziehen, dann werden meine Haare strubbelig!“
Arno: „Ich ziehe dir GANZ VORSICHTIG den Pullover über den Kopf. Die Haare bleiben geordnet.“
Ich: „Ich halte still!“
Arno: „Ich werfe den Pullover auf den Boden.“
Nun würde es ernst werden. Ich dachte nach, was mich eigentlich am meisten störte, mich Achim hinzugeben.
Ich: „Ist eigentlich das Licht im Zimmer an?“
Arno: „Wieso?“
Ich: „Ich mag es nicht so im Hellen.“
Arno: „Ich gehe zur Tür und betätige den Lichtschalter.“
Nun war es dunkel. Aber wo war Arno?
Ich: „Wo bist du denn?
Arno: „Hier nahe bei dir!“
Ich: „Kann dich nicht so im Dunkeln nicht sehen!“
Arno: „Willst du nun Licht an oder aus?“
Ich: „Na gut, lassen wir Licht aus…“
Arno: „ Ich nehme dich wieder in den Arm, streichele dich, küsse deine Schulter…ähmmm, woran denkst du gerade?“
Ich: „Wie lange das Handy hier noch durchhält. Ich hätte es vorher voll laden sollen..“
Ich: „Hallo…?“
Ich: „Halloooooo…noch da…?“
Danach rauchte ich noch eine Zigarette, holte mir jetzt endgültig mit eigener Hand einen runter. Telesex habe ich nicht mehr gemacht. Ist mir zu anstrengend. Ehrlich. Ich schwöre